Heute ist Trans Visibility Day

Heute ist Trans Visibility Day

Es geht um Forderungen und Solidarität

Die Rechtslage für trans* Personen ist in Deutschland immer noch bevormundend und diskriminierend.

Am 31. März ist Trans Visibility Day

Der Name kann allerdings ein bisschen trugschlüssig sein...

Es geht nicht nur um Sichtbarkeit, sondern um Anerkennung und vor allem um Rechte.

Sichtbarkeit ist ein mehrschneidiges Schwert und für die Sichtbaren nur solange gut, wie sie mit Respekt behandelt werden. Auch entsteht der Eindruck, trans* sein müsse vielleicht sogar in einer speziellen Form sichtbar sein. Aber trans* Identitäten sind so divers, wie es Geschlechter gibt. Trans* sein kann binär sein, trans* sein kann nichtbinär sein. Trans Frauen machen andere Erfahrungen als trans Männer oder nicht binäre trans* Personen - und so weiter.

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Ein Beitrag geteilt von Yori Gagarim (@yori_gagarim)


Trotzdem ist der Trans Visibility Day wichtig.

Weil trans* allzu oft ignoriert wird - zum Beispiel im Gesundheitssystem, im Rechtssystem und in der Bildung. Deswegen wollen wir heute besonders Forderungen von trans* Personen in den Mittelpunkt zu rücken. Also zum Beispiel eine trans umfassende Ausbildung für Arbeiter*innen im Gesundheitsbereich, das Abbauen bürokratischer Hürden für Namensänderungen oder das Gestalten von Studien, dass trans und nichtbinäre Menschen überhaupt erfasst werden können. Die Bezeichnung "divers" ist nicht unbedingt eine passende Lösung für alle trans und nichtbinäre Menschen.

Die Instagrammerin @die_millennial hat dazu ein Video veröffentlicht, auf dem diese und andere Forderungen gestellt werden. Die nichtbinäre trans Aktivist*in Mine zeigt darin zum Beispiel auf, dass im Moment Transition in Deutschland zwingend an zwei psychiatrische Gutachten, sowie ein Gerichtsverfahren geknüpft ist.
"Das ist ein erniedrigender, ein zeitaufwendiger und vor allem auch ein teurer Prozess" - Mine

Diese Regelung steht im TSG (Transsexuellengesetz), das allein schon wegen dem Namen nicht so viel mit Schutz von trans* Identitäten zu tun haben kann. Das TSG bedeutet, dass trans* Personen der Willkür und Anerkennung von wildfremden, potentiell transfeindlichen Menschen ausgesetzt sind. Das TSG erkennt außerdem nur binäre trans Personen überhaupt erst an. Nicht binäre oder agender Personen sind vom Gesetz ganz ausgeschlossen. Es geht also immer noch um die bloße Anerkennung der Existenz von trans* Personen - ihre Existenzen werden zur Diskussion gestellt.




Die Forderungen

Der Bundesverband Trans* hat sechs Forderungen zusammengestellt, wie ein nachfolge Gesetz für das TSG aussehen könnte:

  1. Die Erklärung der Person selbst ist ausreichend.
  2. Die Erklärung erfolgt vor dem Standesamt.
  3. Die Regelungen für trans*, inter* und nicht-binäre Personen werden vereinheitlicht.
  4. Jugendliche ab 14 Jahren entscheiden selbst über den Geschlechtseintrag.
  5. Die Möglichkeit, Name und Geschlechtseintrag zu ändern, ist niedrigschwellig - unabhängig von der eigenen Staatsbürgerschaft.
  6. Nach Änderung des Namens und Geschlechtseintrags besteht ein Anspruch auf Dokumentenberechtigung.
Genauere Ausführungen zu den einzelnen Punkten und die Möglichkeit die Forderungen zu unterzeichnen gibt es auf der Website des Bundesverband Trans*.

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