Offener Brief: Wir brauchen Unterstützung!

Offener Brief: Wir brauchen Unterstützung!

Was die Corona-Krise für Kulturschaffende bedeutet

David Süß setzt sich dafür ein, dass Menschen aus der Musikbranche in Zeiten der Corona-Krise ihre Existenz nicht verlieren.


Eine ungewisse Zukunft

David Süß ist Vorstandsvorsitzender des Verbands der Münchner Kulturveranstalter. Der Verband mit über 70 Mitgliedern vertritt die Interessen von Clubs, Konzertveranstalter*innen, Hallenbetreiber*innen, Open Air-Kinos oder anderen Kulturschaffenden in München.

In einem offenen Brief hat David Süß an den Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter appelliert, die Kulturschaffenden in dieser schweren Zeit finanziell zu unterstützen. 

Warum er diesen Brief geschrieben hat und warum die Krise die Kultur in der Stadt besonders hart trifft, erklärt er im Interview:

  • David Süß über Kultur und die Corona-Krise
    Das Interview zum Nachhören

"Wir werden in große Schwierigkeiten kommen, die unsere Existenz bedrohen, wenn nicht schnell geholfen wird." - David Süß

Mit dem Veranstaltungsverbot und den Einschränkungen des öffentlichen Lebens wegen Corona stehen viele Kulturschaffende aller Bereiche gerade vor einem Riesenproblem. Wie kann dieser Ausfall jemals wieder reingeholt werden? Und welche Möglichkeiten gibt es jetzt, sich Unterstützung zu holen?

David Süß fordert im Namen seines Verbands die Politik dazu auf, klare Verhältnisse zu schaffen und möglichst schnell die notwendigen Maßnahmen auf den Weg zu bringen. Er sieht ein Riesenproblem darin, dass es sich beim größten Teil der bisher beschlossenen unterstützenden Maßnahmen um Kredite handelt.

"Die Frage ist, wer die wann jemals zurückzahlen soll."

Zudem sind vom Veranstaltungsverbot nicht nur die Veranstaltenden und Hallenbetreibenden selbst betroffen. Unmittelbar daran hängt der Lebensunterhalt von DJs, Stagehands und natürlich Bands.

"Sobald wir aufhören, stehen die komplett ohne Arbeit da. Und auch die brauchen mehr als die erste Soforthilfe von 5000 Euro.Wir alle haben ja auch daheim noch eine Familie zu ernähren."

David Süß hofft darauf, dass die Menschen nach der Krise wieder richtig Lust auf Konzerte, Kinobesuche oder Clubs haben.


Trotzdem mahnt er zur Vorsicht.


Irgendwann werde das Geld wieder zurückfließen müssen.

"Wir wissen gar nicht, was uns an Steuererhöhungen erwartet. Ich denke, wir müssen da wirklich wachsam bleiben. Wir müssen die Kultur schützen und erhalten."



Ein Appell, der auch an die egos rausgeht

Für zahllose Kulturschaffende ist innerhalb weniger Tage das komplette Einkommen weggebrochen. Ihre Existenz ist mehr als bedroht und sie stehen vor einer ungewissen Zukunft. Jedes Ticket, das zurückgegeben wird, schadet nicht nur deinem Lieblingsclub, sondern indirekt natürlich auch den Künstler*innen.

Deshalb die Bitte, wenn es für dein Portemonnaie kein Desaster bedeutet:


Gib dein Ticket nicht zurück!


Denn es ist in unser aller Interesse, dass wir auch weiterhin die Musik hören können, die uns glücklich macht. Dass wir in Clubs noch richtige DJs haben. Und dass wir unsere Lieblingskünstler*innen bald wieder live spielen sehen können.

Design ❤ Agentur zwetschke