Die schlechteste Hausarbeit wurde gekrönt

Die schlechteste Hausarbeit wurde gekrönt

Zum zweiten Mal wurde der 4,0-Award vergeben

"Dann hab ich irgendwas zusammengeschrieben. Ich kann wirklich sagen, dass das der größte Mist ist, den ich je geschrieben habe" – Gewinnerin Alina Gensecke.

Mit Würde scheitern

Man schiebt das Schreiben seiner Hausarbeit so lange auf, bis man irgendwann ganz gestresst alle Informationen, die man irgendwo mal gelesen hat, in einen Text zusammenschreibt, von dem man letztlich dann selbst kein einziges Wort mehr versteht. "Das ist die schlechteste Arbeit der Welt", ist ein beispielhafter Satz, der auf die Abgabe des eben beschrieben Dokuments folgt.

Behaupten kann das ja jeder, aber Alina Gensecke von der Georg-August-Universität Göttingen ist nun die offizielle Königin unter den verplanten Studenten. Ihre Literaturanalyse über den Roman Middlemarch von George Elliot konnte die Jury, die aus YouTubern, Schauspielern und anderen Studierenden besteht, überzeugen und den 4,0-Award einfahren.

"Nichts signalisiert besser, dass man keinen Fick auf seine Hausarbeit in der englischen Literaturwissenschaft gibt, als schon im Titel den Namen der Autorin falsch zu schreiben." - Lukas Diestel, Juror des Vierkommanull-Awards

Das Magazin "ZurQuelle" vergab den Preis dieses Jahr zum zweiten Mal, mit dem Ziel, ein Zeichen gegen den Leistungsgedanken während des Studiums und in der Gesellschaft allgemein zu setzten.

Auch der Dozentin fehlen die Worte

Alinas Freunde ermutigten sie, nach dem gemeinsamen Lesen der Arbeit an ihr Talent zu glauben und die von der Dozentin kommentierte Version beim "Vierkommanull Award" einzusenden. So viel Mut, Mühe und Aufwand (oder eben nicht) wurde mit einem Preisgeld von 500 Euro belohnt, Bewertungskriterien sind Dummheit, Dreistigkeit und Humor.

Neben Alinas eigener Leistung, ist die Jury auch hin und weg von dem Gastauftritt der Dozentin:
"An einigen Stellen scheinen ihr dann einfach die Worte zu fehlen und sie beschränkt sich auf eine eindeutig verständnislose Aneinanderreihung von Satzzeichen – kann ich voll nachvollziehen!" - Tonja Dingerdissen, Jurorin des Vierkommanull-Awards
Über den zweiten Platz darf sich Ivana Mitric freuen, von deren Arbeit die Jury nur in besten Tönen sprechen kann: Man verliere "von Seite zu Seite weiterhin den Verstand und das Verständnis für die Realität", so Juror und Autor Tom Kraftwerk.

Wir merken uns auf jeden Fall mal für die nächste Hausarbeit, dass Faulheit nicht schlecht ist und sogar mit bis zu 500 Euro belohnt werden kann!

Design ❤ Agentur zwetschke