1000 Schlafsäcke aus Regensburg für Moria

1000 Schlafsäcke aus Regensburg für Moria

Die Resonanz der Nothilfeaktion vom Verein Space-Eye

Eigentlich hätte man sich kaum vorstellen können, dass sich die Lage im griechische Flüchtlingslager Moria noch weiter verschlechtert. Doch nach dem Brand im Lager sind nun tausende Menschen obdachlos - mitten in einer Pandemie, ohne Perspektive.

Die Lage ist mehr als akut

Auch egoFM Elise ist von den Berichten und Bildern aus Moria erschüttert. Wie kann man als einzelne*r helfen? Schnell? Den Menschen vor Ort wenigstens erst mal das Nötigste zukommen lassen? Bei ihrer Recherche nach einer transparenten Nothilfe ist Elise auf eine Regesnburger Hilfsaktion von Space-Eye gestoßen, hat kurzerhand zum Hörer gegriffen und sich mit dem Vorsitzenden - Hans-Peter Buschheuer - über die Aktion in Regensburg und die Lage in Lesbos unterhalten.
  • Hans-Peter Buschheuer von Space-Eye
    Das Interview zum Nachhören


Nothilfe aus Regensburg


Am Donnerstagvormittag hatte Space-Eye eine Soforthilfeaktion gestartet
, um den geflüchteten Menschen, die nach dem Brand des Lagers auf der Straße leben, möglichst schnell zu helfen. Bis Sonntagabend wollte die Organisation 1000 Schlafsäcke und 1000 Hygienepacks sammeln und nach Lesbos bringen - der LKW stand schon bereit. 

"Jetzt nach diesem Großbrand, nach dieser Feuerkatastrophe, haben wir uns vergangene Woche Mittwoch spontan dazu entschlossen, wir bitten die Regensburger beziehungsweise überhaupt die Leute in Deutschland, Schlafsäcke zu spenden und Hygieneartikel. Das ist das, was im Augenblick am nötigsten gebraucht wird, weil ja alles abgebrannt ist, die Menschen da ja ohne Hab und Gut auf der Straße stehen. [...] Und da haben wir uns einen Countdown gesetzt für gestern Abend Mitternacht diese Waren zusammen zu bekommen und das ist weit übertroffen worden. Also die Menschen haben mehr als das doppelte gespendet, da wir müssen wir jetzt natürlich einen zweiten Lastwagen in den nächsten Tagen losschicken. Und gleichzeitig haben wir natürlich auch Geld gesammelt, um vor Ort Medikamente zu kaufen und die Helfer dort zu unterstützen." - Hans-Peter Buschheuer 


Das Ziel der Nothilfesofortaktion erreichte Space-Eye bereits sechs Stunden früher als geplant:





Soforthilfe nach dem Brand - und dann?


Space-Eye unterstütz das Flüchtlingslager auf Lesbos bereits seit Weihnachten 2019. Aktuell sind zwei Helferinnen von Space-Eye in Moria und organisieren die Verteilung. Geplant ist, auch noch weitere Helfer*innen nach Lesbos zu schicken. 

Was erzählen die Menschen vor Ort über die Lage?

"Die [Geflüchteten] sind sich in einem einig mit der Inselbevölkerung auf Lesbos nämlich sie wollen weg. Keiner will dieses Lager. Und diese Lager - das ist ja nicht das einzige - sind natürlich auch kein Zustand in Europa Menschen in Slums zu halten. Unsere Forderung ist ja auch nicht die, dass man die Lager besser ausstattet, das was wir machen ist ja Nothilfe in der augenblicklichen Situation. Wir fordern, dass die Lager aufgelöst werden und die Menschen gerecht über Europa verteilt werden, dort ihre Asylverfahren bekommen und ein menschenwürdiges Leben vor allen Dingen bekommen oder eine Perspektive." - Hans-Peter Buschheuer 


Über Space-Eye


Der gemeinnützige Verein Space-Eye wurde 2018 vom Sea-Eye-Gründer Michael Buschheuer gestartet. Space-Eye nutzt Satelliten- und Drohnenbilder, um Flüchtlingsboote zu finden und Rettungsorganisationen zu alarmieren. Zusätzlich dokumentiert der Verein die Daten und das Wissen von Rettungsmissionen.

Auch wenn der Countdown zur Soforthilfeaktion von Space-Eye offiziell am Sonntag endete, kannst du natürlich trotzdem weiter Geld für die Geflüchteten und Helfer in Moria spenden. 


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