Was ziviler Ungehorsam erreichen kann

Was ziviler Ungehorsam erreichen kann

Die Black Lives Matter-Bewegung hat erste Konsequenzen erzielt

Die Black Lives Matter-Proteste auf der ganzen Welt stoßen verschiedenste Diskussionen um das Thema Rassismus an. Einige Unternehmen ziehen aufgrund der Vorwürfe nun Konsequenzen.


"Bringt mein Protest überhaupt etwas?"

Du postest ein schwarzes Viereck auf Instagram, gehst auf eine Demo, diskutierst mit Freund*innen über Black Lives Matter und am Ende fragst du dich dann - hat das jetzt eigentlich etwas geändert?

Ja! Denn selbst der kleinste Protest, der noch so unbedeutend scheinende Gedankenanstoß in einer Diskussion oder das einmal aufstehen und sich einsetzen kann einen Unterschied machen.


Dass auch die Black Lives Matter-Bewegung bereits etwas bewegen konnte, haben wir in den letzten Wochen beobachten können.
Natürlich ist klar, dass da noch viiieeeel Luft nach oben ist und die ersten Reaktionen nicht ansatzweise ausreichend sind. Damit dein Protest-Spirit aber oben bleibt, zeigen wir dir hier, wo die Diskussionen und Proteste schon Veränderungen gebracht haben:

Scrubs nimmt Blackfacing-Episoden aus dem Programm

In insgesamt drei Folgen sind Schauspieler*innen im sogenannten Blackface zu sehen. Nachdem Showrunner Bill Lawrence im Zuge der Black Lives Matter-Proteste auf Twitter darauf angesprochen wurde, bestätigte er, dass diese drei Folgen bei allen Streaming-Anbietern aus dem Programm genommen werden. Auch 30 Rock hatte zuvor vorher alle Folgen mit Blackfacing entfernen lassen.

Uncle Ben's

Der Reishersteller will seinen Produkten einen neuen Auftritt verschaffen. Das Bild des bekannten "Uncle Ben" ziert das Produkt eines weißen Unternehmens, er sieht mit dem weißen Kragen wie ein Butler aus. Und auch die Bezeichnung als "Uncle" stammt aus einer Zeit, in der schwarze Menschen in den amerikanischen Südstaaten nicht mit Mrs. oder Mr. angesprochen wurden, sondern als Tante oder Onkel - und als Hausdiener gearbeitet haben.

Wie sich die Marke in Zukunft präsentieren wird, steht noch nicht fest. Auf jeden Fall scheint das Unternehmen die Kritik diesmal ernst zu nehmen. Auch die amerikanische Marke Aunt Jemima (Hersteller von Frühstücksfertiggerichten) nimmt sich den Vorwürfen an und will ihr Design und ihren Markenauftritt dauerhaft ändern. Genauso will Nestlé zwei seiner australischen Süßigkeitenmarken ("Red Skins" und "Chicos") umbenennen. Höchste Zeit.

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The Simpsons

Auch bei den Simpsons haben die Proteste einige Änderungen ausgelöst. Die Figur des durch und durch stereotypischen Apu Nahasapeemapetilon soll in Zukunft nicht mehr von einem weißen Schauspieler gesprochen werden. Auch andere PoC-Charaktere werden nicht mehr von weißen Sprecher*innen verkörpert. Die Stimme hinter Cleveland Brown von Family Guy, Schauspieler Mike Henry, gab außerdem bekannt, dass er die Rolle gerne für einen schwarzen Sprecher freigibt.


Rassismus im Code

Seit Jahrzehnten sind Begriffe wie "Master" und "Slave" als Modell für ein Kommunikationsprotokoll in der IT-Branche gängig. Kritik an dieser Wortwahl besteht seit Längerem, durch die aktuellen Proteste nimmt die Diskussion aber gerade noch einmal neue Fahrt auf. So hat zum Beispiel bereits der Dienst GitHub angekündigt, die Begriffe Maste und Slave nicht mehr zu verwenden.

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