Doctor Strange in the Multiverse of Madness

Doctor Strange in the Multiverse of Madness

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Von  Fabian Broicher
Marvels Multiversum geht mit dem zweiten Teil von Doctor Strange in die nächste Runde – sogar unter der Regie einer der Großmeister der Unterhaltungsfilme. Hier erfährst du, was du von 'Doctor Strange in the Multiverse of Madness' erwarten kannst...

Marvels eigenes Multiverse

Inzwischen umfasst das MCU, das Marvel Cinematic Universe, nicht mehr nur unendlich viele Filme, sondern auch Serien, die, mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg, entweder neue Charaktere einführen (ganz aktuell etwa Moon Knight) oder die Figuren aus den Blockbustern mehr Tiefe verleihen (so geschehen in WandaVision). Mehrfach hatte das vielleicht bekannteste Comicunternehmen der Welt erwähnt, dass es nicht nötig sei, restlos alle Serien zu gucken, um die Kinofilme zu verstehen, doch Doctor Strange in the Multiverse of Madness beweist nun, dass das nicht mehr ganz der Wahrheit entspricht, steht man als bloß oberflächlich Interessierte*r ohne Vorwissen aus den Comics oder eben den Serien, ab und an ganz schön blöd da, was einige Handlungen betrifft. So viel schon mal als kleine Vorwarnung…

Wer sich trotzdem noch auf die Fortsetzung rund um den magisch begabten Doktor Stephen Strange einlässt, kommt zumindest in den Genuss eines namhaften Casts, sowohl vor wie hinter der Kamera. Vor allem der Gewinn von Sam Raimi als Regisseur, der mit seinem Spider-Man von 2002 nicht nur die Ära der Comicverfilmungen einläutete, sondern mit Tanz der Teufel eine der kultigsten Horror-Comedy-Reihen abgeliefert hat, ist eine halbe Sensation, verleiht er seinen Filmen stets eine ganz eigene Handschrift. Hinzu kommt Benedict Cumberbatch, der erneut in die Rolle von Doctor Strange schlüpft, sowie Schauspieler*innen in Cameos und größeren Rollen, deren Aufzählung den Rahmen hier sprengen würde. Die entsprechend hohen Erwartungshaltungen vermag Doctor Strange in the Multiverse of Madness auch zu erfüllen, wenigstens zeitweise.

Worum es in Doctor Strange in the Multiverse of Madness geht

Seitdem er für Spider-Man Peter Parker ein Portal ins Multiversum geöffnet hat, leidet Doctor Strange an seltsamen, hochgradig verwirrenden Albträumen. Meist träumt er von sich selbst, ohne jedoch die Ereignisse jemals erlebt zu haben oder sich mit seiner Traumidentität identifizieren zu können. Als New York dann von einer Horde unsichtbarer Monster heimgesucht wird, schreitet Strange ein – und trifft dabei auf America Chavez, eine junge Frau, die er bereits aus seinen Träumen kennt. Sie besitzt die Fähigkeit, zwischen den Multiversen hin und her zu reisen, jedoch trachtet ihr jemand aufgrund dieser Macht nach dem Leben. Also wendet Doctor Strange sich an seine Superheldenkollegin Wanda Maximoff, besser bekannt als Scarlet Witch, die ihm dabei helfen soll, America Chavez vor den Mächten des Multiversums zu beschützen.

Doch diese sind näher, als anfangs angenommen, sodass Strange selbst auf eine Reise durch die Multiversen geht. Dabei begegnet er alten Weggefährten, unerwarteten Feinden, einer längst verloren geglaubten Liebe – und sich selbst.
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So ist der Film

Natürlich ist Doctor Strange in the Multiverse of Madness nicht Marvels erster Horrorfilm geworden, trotz einiger überraschend blutigen Szenen. Trotzdem erkennt man Sam Raimis Handschrift in ganz vielen kleinen Details, die ihn insgesamt zu einer wahnwitzigen Achterbahnfahrt machen. Insbesondere im letzten Drittel verwandelt Raimi den Film in ein Inferno mitsamt Zombies und Höllendämonen, was eine echte Wohltat nach den zuletzt etwas zu vorhersagbaren Marvel-Filmen darstellt. Obendrein sticht die Musik von Komponistenlegende Danny Elfman heraus, die vor allem eine Szene eindrucksvoll zum Leben erweckt, in der sich Musiknoten (!) in tödliche Geschosse verwandeln.

Im Kern allerdings steckt hier immer noch eine klassische Comicverfilmung. Gelegentlich leidet Doctor Strange 2 an zu vielen Cameos und den überbordenden Anspielungen auf WandaVision. Nichtsdestotrotz liegen zwischen den Produktionen von Sony, etwa Morbius und Venom, und einem Film wie diesem qualitative Welten – und das liegt, nicht zuletzt, an Sam Raimi, dessen Esprit und Witz leider etwas zu selten, aber immer noch deutlich funkelt wie die Infinitysteine in Thanos' Handschuh.

Deswegen gibt es für Doctor Strange in the Multiverse of Madness 8 von 10 Multiversen – und Marvel-Enthusiast*innen müssen ihn sich sowieso anschauen.

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