Verbote und Fettnäpfchen im Ausland

Verbote und Fettnäpfchen im Ausland

Wo Sterben und Gesundheitsbücher unerwünscht sind

Deutsche Höflichkeitsformen oder typische Getränkewahl? Das kann im Ausland auch schnell mal anstößig oder sogar illegal sein. Obacht geben heißt es also beim kommenden Urlaub!

Du planst gerade deinen Sommerurlaub?

Damit du bei deiner nächsten Reise in keine Fettnäpfchen trittst, haben wir dir hier mal ein paar Infos zusammengefasst, auf was du in den unterschiedlichen Kulturen unbedingt achten solltest.

Nackt in der Sauna

Wird den Deutschen häufig ihre Verklemmtheit bezüglich nackter Haut vorgeworfen, dürfen in diesen Länder die Menschen nicht einmal ohne Badekleidung in die Sauna.

In England gilt das nämlich als grandioser Quell von Peinlichkeit. Auch in Norwegen, Dänemark und den romanischen Ländern ist es unüblich, freibekleidet die Sauna zu besuchen und kommt deshalb auch dort nicht so gut an. Und in den vermeintlich so freien USA macht man sich damit sogar strafbar!

Da sagt noch einer die Deutschen seien prüde.
 

Wo Handküsse anstößig und Alkohol nicht gern gesehen werden

Gilt der Handkuss in der westlichen Kultur noch als charmant, kann man in Saudi-Arabien von einem Rausschmiss sicher gehen.

Außerdem gut zu wissen: Unter den 20 größten Sünden im Islam steht der Genuss von Alkohol an dreizehnter Stelle. Deshalb sollte man bei einer Reise in den Vereinigten Arabischen Emiraten auf jenen Genuss verzichten oder sehr umsichtig damit sein. In auf den Tourismus längst ausgerichteten Hotels, ist das Trinken von Alkohol innerhalb des Gebäudes mittlerweile aber meistens schon erlaubt.

Dank Buddha-Tattoo hinter den eisernen Vorhang 

Ein Buddha als Tattoo ist bei uns schon so normal wie das Unendlichkeitszeichen und das allbekannte Ankertattoo. In Myanmar fanden Mönche das Buddha-Gedächnistattoo eines Spaniers vor ein paar Jahren aber so gar nicht cool. Weil die Geistlichen das Tattoo als Religionbeleidigung auffassten, wurde der Tourist von der Polizei festgenommen und aus der Tempelstadt Bagan verwiesen. In Sri Lanka ereignete sich ein ähnlicher Vorfall als 2012 drei Franzosen ihre Zuneigung gegenüber einer einheimischen Buddha-Statue zu offenkundig zeigten und diese küssten. Die Behörden steckten die Reisenden auf dies schwupp­di­wupp ins Gefängnis. 

Könige kränken

Wenn man sich in Thailand in irgendeiner Weise beleidigend gegenüber der Majestät äußert, wird das bisher schwerer als Mord bestraft! Gegen einen Einheimischen wurde 2015 eine 30-jährige Haftstrafe verhängt, weil er sich öffentlich auf einer Sozialen Plattform despektierlich über den König äußerte. Die Frage ab wann Majestätsbeleidigung anfängt, sollten Touristen erst gar nicht provozieren. Ein Schweizer, der etwas zu tief ins Glas guckte, wurde beispielsweise auch mit zehn Jahren Haft bestraft, als er ein Bildnis des Königs mit Farbe besprühte. 

Übrigens: Auch in Großbritannien konnte man früher angeblich von einer Haftstrafe ausgehen, allein schon, wenn man eine Briefmarke mit dem Bildnis der Queen kopfüber aufklebte. Tatsächlich verbietet der Treason Felony Act von 1848 die Herabwürdigung der Königsfamilie. Vor einigen Jahren gab die Royal Mail dann endlich die erlösende Antwort: Die inkorrekte Handhabung von Briefmarken falle nicht unter Majestätsbeleidigung. Die Queen ist bei falsch herum geklebten Briefmarken aber wohl trotzdem not amused! 

Sterben verboten!

Dass man nicht einfach mal so überall auf der Welt sterben darf, war unserer Redaktion vorher auch nicht bewusst. Tatsächlich ist Longyearbyen auf der norwegischen Inselgruppe Spitzbergen nicht der einzige Ort, wo Sterben verboten ist. Schwächelnden Touristen wird geraten die Inseln unter keinen Umständen zu besuchen. Der Grund ist dabei aber eher pragmatischer Herkunft: Wegen des Permafrostbodens können nämlich seit 70 Jahren keine Bestattungen mehr stattfinden. 

Für die Reise ins Jenseits ist auch die französiche Kommune Sarpourenx kein geeigneter Ort. 2008 verbot der dortige Bürgermeister unter Androhung schwerer Strafe das Sterben. Der Bürgermeister wollte so angeblich auf den Platzmangel am örtlichen Friedhof hinweisen. 
Ohne Friedhof, keine Beerdigung. Nach der Devise geht man auch auf der japanischen Insel Itsukushima, wo Schwangeren und Schwerkranken von einer Reise abgeraten wird. Scheint realistisch, wo doch die Insel nicht einmal ein Krankenhaus besitzt. 

Bücher besitzen verboten 

In keinem Land der Welt werden Christen nach Angaben des internationalen Missions- und Hilfswerkes Open Doors so unterdrückt und verfolgt wie im kommunistischen Nordkorea. 2012 wurde deshalb ein US-Amerikaner für fünf Monate gefangen gehalten, weil er auf einer nordkoreanischen Toilette eine Bibel zurückgelassen hatte. Und da hat er sogar noch Glück gehabt! Bereits der Besitz einer Bibel kann mit der Deportation in ein Arbeitslager bestraft werden.

In den Vereinigten Arabischen Emiraten kann sogar schon ein harmlos scheinender Gesundheitsratgeber zu einem Einreiseverbot führen.
 Und ein Buch mit entblößter Busen zählt schon zu Pornografie und ist deshalb strafbar. 

Lieber mal ins Wörterbuch schauen

Wörter und Gesten können nicht nur auf der anderen Seite der Welt, sondern auch schon ein paar Kilometer entfernt eine völlig andere Bedeutung haben, als wir es in Deutschland gewohnt sind. Der niederländische Begriff "Klaar komen" bedeutet also keineswegs das, auf was man mit der deutschen Sprache schließen würde. "Klaar komen" bedeutet nämlich nichts anderes, als einen Orgasmus haben. 



Jetzt solltest du Bestens für deinen nächsten Trip im Ausland vorbereitet sein. Du hast da schon eigene Erfahrungen gemacht? Erzähl uns doch gerne auf der egoFM Facebookseite deine Geschichte zu den kleinen und großen Kulturmissverständissen! 

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