Fred again... bei egoFM

Fred again... bei egoFM

Das komplette Interview mit egoFM Max

Warum es für Fred again... wie eine Therapie ist, seine Songs live vor Publikum zu spielen und an welchen Orten sich gut Musik produzieren lässt, verrät der britische Künstler im Interview.


Über den Dächern Londons

Zugeschaltet von einem Dach über London spricht der britische Musikproduzent Fred again… mit egoFM Max über seine Freundschaft mit Brian Eno, den Vibe auf dem Coachella Festival und darüber, warum er Musik am liebsten im Auto seines besten Freundes hört.
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Das tatsächliche Leben

..., das baut Fred again… in seiner Musik ein. Mithilfe von Samples, Field Recordings oder Sprachaufnahmen von Freund*innen oder auch Fremden. Natürlich fragt er vorher, ob er sie verwenden darf. Aber dadurch hat er auf seinem Handy mittlerweile Dutzende Aufnahmen, die er einbaut, wo und wann immer es passt. Actual Life und Actual Life 2 heißen seine bisherigen Alben. Auch an Actual 3 arbeitet der Produzent bereits. Die Alben erschienen ganz kurz hintereinander, das war ihm wichtig, denn es sind fast wie Tagebucheinträge, die Fred again… in den Songs verpackt hat.
"This only matters, it feels important and urgent if I make it and it comes out and I make it and it comes out. That was important for me to keep it feeling like present tense and not slow and laggy." – Fred again…

An den Gedanken des Tagebuchschreibens angelehnt ist ein Sample für ihn dann perfekte, wenn es folgende Bedingungen erfüllt:
"A combination of the lyrics sounding honest with a tone of the person's voice. […] It’s just trying to find one phrase that says an awful lot and sounds honest." – Fred again…

 

Musikproduktion auf dem Klo

Neben den Aufnahmen, die er für seine Songs benutzt, sind auch die Orte, an denen Fred again… seine Musik produziert manchmal…sonderbar. Ob in einem Museum, einer U-Bahn Station oder einem Club. An sämtlichen Orten hat er schon an seinen Tracks gefeilt. Der wahrscheinlich seltsamste Ort bisher: Die Toilette. Bei Partys, erzählt er, kam es früher öfter vor, dass er sich währenddessen aufs Klo schlich, seinen Laptop auspackte und dort mal eben an seiner Musik arbeitete. Um aber wirklich produktiv zu sein, müsse er von Leuten umgeben sein. Auch wenn es nur Fußgänger*innen auf der Straße sind, die an einem vorbeispazieren, unterbewusst fühle er so die Menschlichkeit, die in einem kalten Raum zum Beispiel vollkommen fehlt.

Die Weisheit von Brian Eno aka Yoda

Wertvolle Tipps für seine Arbeit als Musiker hat Fred schon von Größen wie Brian Eno erhalten. Sein bester Hinweis: Spiel! Denn die beste Musik entstehe meistens durch irgendeine Form von spielen. Denn auch wenn sich der Job als Musiker doch oft nach Arbeit anfühle, am besten fließe die Kreativität während des Spielens, während des Musikmachens. Weil Brian Eno auch mit seinen 74 Jahren noch jeden Tag Musik macht, meint Fred, sei er gleichzeitig so weise wie Yoda und so spielerisch wie Baby Yoda.


Therapie auf der Bühne

Bevor Fred again… im Herbst durch die USA tourt, spielt er im Sommer noch auf einigen Festivals. Vor ein paar Wochen ist er erst beim Coachella Festival aufgetreten. Seiner Meinung nach das sauberste Festival, bei dem er je war und trotz allem oder gerade deshalb eine wilde, aber surreale Erfahrung. Selbst vor seinen Auftritten schreibt er übrigens manchmal noch Songs, damit er die Energie nutzen kann, anstatt nervös herumzuwuseln. Das geht dann spätestens auf der Bühne weg, denn seine Liveshows sind für Fred auch gleichzeitig eine Form von Therapie.
"Weirdly the biggest therapy, I think, has been playing the songs live cause that's when they really stop being yours and that's the real therapy to me cause you really feel like what one song means to you, means something totally else to someone else and I think that is a very empowering feeling because they just become everyone's songs." – Fred again...


Die Mischung aus therapeutischen Liveshows, privaten Einblicken und Samples zeigt sich auch bei der Konzeption seiner Konzerte.

Dafür bat er nämlich seine Follower*innen, ihm Sprachnachrichten über ihre Heimatstädte zu senden. In den Städten, in denen er auf seiner Tour spielt, bindet er die teilweise ganz schön emotionalen Clips dann mit ein und bewegt so immer wieder seine Fans und Hörer*innen. Again…and again…and again.

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