Was würde passieren, wenn man in der Grundschule einfach auf Noten verzichtet und die Leistungen der Schüler*innen anders bewertet? In Baden-Württemberg wird das jetzt ausprobiert.
blog
02.03.2023
Auf Schulnoten verzichten
Baden-Württemberg testet die Grundschule ohne Noten
-
Grundschule ohne NotenMonika Stein im Interview
Deutsch: Super! Mathe: Du bist bald am Ziel...
In der sächsischen Schulordnung wurde 1530 erstmals eine halbjährige Leistungsbeurteilung geschrieben. Wer bei einer halbjährigen Prüfung dabei hervorstach, bekam eine Belohnung. Damals gab es Semmeln oder etwas Vergleichbares, irgendwann wurden es dann Schulnoten. Dieses System der Leistungsbewertung hat sich bis heute gehalten. Aber geht es nicht auch ohne? Immer mal wieder wird das in einigen Bundesländern getestet - auch in Baden-Württemberg gab es bereits vor zehn Jahren eine Zeit, in der in Grundschulen keine Noten vergeben wurden. Monika Stein weiß, dass die Schulen damals sehr gute Erfahrungen mit dem Verzicht auf Schulnoten gemacht hatten. Auch von den Eltern der Kinder - egal ob leistungsstark oder unterstützungsbedürftig - gab es sehr positive Rückmeldungen. Monika Stein ist daher froh, dass nun wieder die Möglichkeit besteht, Grundschule ohne Noten an einigen Schulen zu testen."Von daher bin ich sehr froh und begrüße ausdrücklich, dass die Landesregierung möglich gemacht hat, das Schulen sich bewerben konnten, dass sie lernförderliche Leistungsrückmeldung geben können. Das heißt, dass sie ohne Noten in den Grundschulen arbeiten" - Monika Stein
Schule ohne Noten - was bringt das überhaupt?
Laut Monika Stein kann den Schüler*innen so besser vermittelt werden, wo ihre Begabungen sind und wo ihre Leistung noch ausbaufähig ist. Was können sie besonders gut, wo liegen die Stärken? Und auf welche Bereiche sollten sich die Kinder noch mehr fixieren? Laut Monika Stein kann man das ohne Noten viel besser und verständlicher für die Grundschüler*innen formulieren."Aber gleichzeitig ist klar, dass weniger Verletzungen entstehen für diejenigen, die Schwierigkeiten haben in bestimmten Bereichen. Dass diese Kategorisierung in eins bis sechs einfach für viele, die nicht in der Einserschiene sind, doch oft große Verletzungen mit sich bringt. " - Monika Stein
Ohne Noten sei es demnach leichter für Lehrer*innen, die Kinder zu motivieren, mehr zu lernen. Das Feedback bekommen die Schüler*innen dabei meist verbal, was wiederum auch dazu führt, dass die Lehrenden mehr Aufwand haben.
"Und das muss sowohl den Kindern als auch den Erziehungsberechtigten dann jeweils in Gesprächen erklärt werden. Das heißt, es ist ein Mehraufwand, aber gleichzeitig sehen wir, dass viele Kinder doch anders und weniger angstbesetzt und motivierter auch arbeiten können damit." - Monika Stein
Und wie geht es danach weiter?
Nach der Grundschule, also ab der 5. Klasse, gibt es dann natürlich Schulnoten. Das wissen auch die Kinder vorher und können sich darauf dementsprechend vorbereiten. Monika Stein hofft, dass die Kinder dann wesentlich weniger Angst vor Bewertungen und damit auch vor Noten haben und somit gestärkt und selbstbewusst ihre restliche schulische Laufbahn antreten können.Wie war das bei dir? Hast du in der Grundschule Noten erhalten? Hältst du eine Bewertung ohne Schulnoten für sinnvoll oder siehst du hier Nachteil? Erzähl's uns per Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder einfach via WhatsApp Sprachnachricht unter der 089 360 550. 460.
Artikel teilen: