Wer diesen Beitrag bis zum Schluss aufmerksam anhört, kann bei Günther Jauch nicht nur folgende potentielle Millionenfrage beantworten, sondern auch gleich erklären.
Die Frage:
Was nahm der Amerikaner Victor Vescovo mit auf seine Mission, den Marianengraben zu erkunden?
Die Antwort: gibt's später!
Erstmal vorab
Die Erde ist zu 71 Prozent von Wasser bedeckt. Was darunter liegt, ist weitestgehend unerforscht. Überleg mal: die Menschheit weiß mehr über die Oberfläche des Mondes als über den Boden unserer Meere.
Der Marianengraben ist der tiefste bisher entdeckte Punkt der Weltmeere. Er liegt im Pazifik und ist bei knapp 11.000 Metern unter der Wasseroberfläche zu finden. 1960 erreichten Jacques Piccard und Don Walsh als erste Menschen der Welt den Boden des Marianengrabens, an dem es so dunkel ist, dass man dort kein Leben vermutete. Das Gegenteil ist aber der Fall: Sogar in dieser Tiefe leben Würmer, Muscheln und Seegurken, die sich perfekt an die Gegebenheiten dort angepasst haben.
Auf Tiefseeexpedition mit Victor Vescovo
Über Höhen und Tiefen und die Millionenfrage
Victor Vescovos Vision
Victor Vescovo ist Mitte 50, leidenschaftlicher Forscher, Multimilliardär und Investor. Zu Beginn seiner Karriere ging es für ihn erstmal hoch hinauf statt tief hinunter: Er bestieg die Seven Summits, die höchsten Berge der sieben Kontinente, erreichte Nord- und Südpol aus eigener Kraft und den Gipfel des Mount Everest im Jahr 2010. Ganz oben war er also schon – nun sollte es abwärts gehen: 2018 startet Vescovo die Five Deeps Expedition mit dem Ziel, die tiefsten Punkte der fünf Ozeane zu erreichen. Als erster Mensch tauchte er ab an die tiefste Stelle des Atlantiks, den Puerto Rico Graben, gefolgt von dem Süd Sandwich Graben im südlichen Atlantik und schließlich dem Javagraben im Indischen Ozean.
Am 28. April 2019 war es dann soweit
Für seine vorherigen Vorhaben ließ er ein knapp fünf Meter langes und 12,5 Tonnen schweres Uboot bauen, taufte es auf den Namen LF und zahlte dafür 44 Millionen Dollar. Der Sauerstoffvorrat an Board reicht für vier Tage, denn man weiß ja nie, was man dort unten so alles entdeckt. Verschiedene Lebewesen tummeln sich in der tiefsten Tiefe, doch auch schon auf dem Weg dorthin begegnet man Fischen, deren Name Programm ist:
der Vampirtintentisch: Mit bis zu 30 Zentimeter Länge und acht Armen, zwischen denen sich Schwimmhäute spannen, gleitet er am Meeresboden entlang. An seinem Körper wachsen zahlreiche Leuchtorgane, die blinkende Wolken schießen, um den Feind zu verwirren.
oder der Peitschenangler: Bis zu 46 Zentimeter lang werden die weiblichen Fische, die männlich nur vier Zentimeter. Typisch für diese Art ist eine Angel, die auf dem Kopf wächst und die an ihrem Ende mit einem Licht versehen ist. Damit locken sie ihre Beute an. Außerdem ziehen sie lange Tentakeln mit sich: Verfängt sich Beute in ihnen, werden sie sofort eingefangen und verschluckt.
Doch neben Lebewesen ist Vescovo auch auf Müll gestoßen, unter anderem eine Plastiktüte.
Durch seine Mission an den Marianengraben erhielt er einen Eintrag ins Guinness Buch der Rekorde als erste Person, die sowohl den höchsten als auch den tiefsten Punkt der Erde erreicht hatte.
Doch nun zur Antwort auf die Millionenfrage
Was hatte Vescovo auf seiner Fahrt auf den Meeresgrund dabei? Einen Eispickel. Warum hatte Vescovo ausgerechnet den im Gepäck? Ganz einfach: Mit diesem Pickel bestieg er neun Jahre zuvor den Mount Everest – somit ist das der erste Gegenstand, der sowohl am höchsten als auch am niedrigsten Punkt der Erde war.
Artikel teilen: