Brief vom Coronavirus

Brief vom Coronavirus

Eine fiktive Botschaft geht um die Welt

Die Amerikanerin Kristin Flyntz hat einen Brief aus der Sicht des Coronavirus geschrieben.


"Stop. Just stop."

Seit Wochen dominiert das Coronavirus sämtliche Nachrichten. In den meisten Fällen werden die negativen Auswirkungen des Virus thematisiert: der Zusammenbruch der Weltwirtschaft, bedrohte Existenzen, Infektionen oder Tote. 

Einen anderen Weg geht die Amerikanerin Kristin Flyntz. Sie hat einen Brief auf der Sicht der Coronaviren geschrieben. Allerdings nicht als bösartige, parasitäre Monster, sondern eher als Botschafter zwischen Erde und Menschheit.

Feuer in unsere Lungen

Die Coronaviren schreiben in dem Brief, sie handelten nur zum Besten der Menschen. Sie thematisieren durch den Menschen verschuldete Naturkatastrophen, wie etwa die "Feuerstürme in den Lungen der Erde", also die Waldbrände im Amazonasgebiet, oder das "fieberhafte Klima in Japan und Indien".

Nun, so schreiben sie, brächten sie das Fieber in unsere Körper und das Brennen in unsere Lungen, damit wir endlich verstünden. 


Doch was genau sollen wir verstehen?

Kristin Flyntz hält uns im Namen der Coronaviren dazu an, die Krise zu nutzen, unser Handeln zu reflektieren. Nicht nur aus Respekt vor dem Planeten und der Tatsache, dass wir ihn mit Myriaden anderer Organismen teilen, sondern auch um unserer Gesundheit willen.
Denn wir sind auf eine gesunde, funktionierende Erde angewiesen, um selbst gesund zu bleiben.



Wie sich das Coronavirus momentan genau auf unser Klima auswirkt, kannst du hier nachlesen.




Den Brief gibt es mittlerweile auch als YouTube-Video

Er wird von der italienischen Sprecherin Giulia Chianese frei übersetzt vorgetragen, wodurch eine besonders drängende Atmosphäre erzeugt wird. Schließlich ist Italien eines der am stärksten von Covid-19 betroffenen Länder.


Doch der Brief geht nicht nur durch die Medien, weil die Menschen mit seinem Inhalt d'accord sind.

Viele empfinden es als zynisch, eine Krankheit, die so viele das Leben und noch viel mehr Menschen die Existenz kostet, als Heilsbringerin zu glorifizieren. 




Deutschland erreicht Klimaziele für 2020

Was jedoch unumstritten ist, sind die positiven Auswirkungen auf die Umwelt, die sich schon jetzt bemerkbar machen. Einem Bericht der Deutschen Welle zufolge erreicht Deutschland voraussichtlich sein anvisiertes Ziel zur Reduktion von CO2-Emissionen - entgegen aller Prognosen.

Damit das aber kein einmaliger Effekt der Corona-Krise bleibe, müsse mit Weitsicht gedacht werden. Die Lösung der Corona-Krise müsse auch eine Lösung der Klima-Krise sein, so Dirk Messner, Chef des Umweltbundesamtes.



Gelegenheit zum Nachdenken

Ob die Menschheit langfristig von Covid-19 profitiert oder zurückgeworfen wird, muss man für sich selbst entscheiden. Die Wahrheit liegt vermutlich irgendwo in der Mitte.

Es ist unbestreitbar, dass die Krankheit viel Leid verursacht, zahlreiche Tote fordert, Existenzen bedroht und die Weltwirtschaft fast zum Erliegen bringt. Covid-19 sollte also nicht glorifiziert werden. Aber es lohnt sich sicherlich, den eigenen Konsum, die eigenen Maximen und die eigenen Gewohnheiten zu hinterfragen.

Zeit haben wir ja gerade.



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