Das älteste Kino Münchens

Das älteste Kino Münchens

Seit 1910 haben die Museums Lichtspiele in München die Türen auf

Die Museums Lichtspiele zeigen seit mehr als vierzig Jahren die 'Rocky Horror Picture Show' fest im Programm. Einfach Kult? Die Vorstellung ist jedenfalls immer gut besucht.

Ab wann ist ein Film ein Klassiker? Auch darüber spricht egoFM Gloria mit Matthias Stolz, Inhaber des Kultkinos Museums Lichtspiele in München. Und ist die Rocky Horror Picture Show ein solcher Klassiker?

  • Matthias Stolz von den Museums Lichtspielen
    Das Interview zum Nachhören

110 Jahre Museums Lichtspiele

Im Jahre 1910 entstand das Kino durch den Umbau eines Varieté-Theaters. Gebaut wurde es von Kino-Pionier Carl Gabriel und war anfangs auch noch nach ihm benannt. Nachdem 2019 das Schwesterkino Gabriel Filmtheater in München geschlossen hat, sind die Museums Lichtspiele nun offiziell das älteste Kino der Stadt.

Rocky Horror Picture Show

Seit dem 24. Juni 1977 läuft Woche für Woche die Rocky Horror Picture Show im Programm. Doch warum eigentlich genau dieser Film? Matthias Stolz :
"Einer unsere Vorgänger als Betreiber des Kinos Hartmut Hinrichs war eifriger Theatergänger, Musicalfreund, mochte Musikfilme und der hat 1977 dieses Phänomen Rocky Horror entdeckt. Eigentlich ein trashiger Film der nicht funktioniert hat, dann aber in Spätvorstellung in anderen Städten gespielt wurde und da kamen die Künstler, die Verrückten, die bunten Menschen ins Kino. Das hat er eben auch versucht in München zu machen. Und das ist ihm geglückt." - Matthias Stolz


Für alle, die den Film nicht kennen: Worum geht's eigentlich in der Rocky Horror Picture Show?

Der Film beginnt mit einer Hochzeit. Die Hauptdarsteller Brad und Janet fahren nach der Hochzeit mit dem Auto zu einem Freund von Brad. Leider bleiben sie auf halber Strecke liegen und suchen Hilfe bei einem nahegeliegenen Haus. Von da an beginnt eine unvergessliche Nacht voller Skurrilitäten voller Musik, Strapse und Mieder, erklärt Matthias Stolz. Na, neugierig geworden?

Die Rocky Horror Picture Show ist mittlerweile ein echter Klassiker und wird auch nach 43 Jahren in den Museums Lichtspielen immer noch gut besucht. Der Film ist ein Klassiker geworden, dass liegt, laut Matthias Stolz, hauptsächlich an seinen Fans:
"Dazu braucht es eine gewisse Fanbase und der Film muss auch einen gewissen Ruf haben. [...] Vielleicht ist es auch einfach der Kultfilm, weil er so früh auf viele Themen hingewiesen hat." - Matthias Stolz


Damit meint er die Bedeutung des Films für die LGBTQ-Community, da er Transgender und Travestie thematisiert und zelebriert.



Erlebnis Kino in Corona-Zeiten

Natürlich ist auch ein Kinobesuch in Zeiten der Pandemie ein bisschen anders als sonst - Stichwort Abstand und Maske. Für die Museums Lichtspiele ist es besonders schwierig, weil das Kino relativ kleine Säle hat:
"Unsere Kapazitäten sind sehr beschränkt. Also im besten Fall kann ich von 275 Plätzen in den vier Sälen 85 oder 86 belegen. Wir belegen jede zweite Reihe und in der selben Reihe muss zu anderen, fremden Leuten zwei Sitze Abstand gehalten werden, sodass das zwischen 17 und 26 Besucher pro Saal ungefähr sind." - Matthias Stolz

Matthias Stolz kann aktuell also nur ein Drittel seiner Kapazitäten nutzen.
Immerhin: Das ist besser als während des Shutdowns, denn da hatte das Kino vier Monate ganz geschlossen. Trotzdem wünscht sich Matthias gerade jetzt in Zeiten der Krise regelmäßiges Publikum:
"Wir freuen uns über jeden einzelnen Besucher der jetzt zu uns kommt und uns nicht vergessen hat." - Matthias Stolz


Ein weiterer großer Filmklassiker, den man laut Matthias gesehen haben muss, ist übrigens Forrest Gump. Und was meinst du? Kommentier auf der egoFM Facebookseite oder schick uns eine Nachricht an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder per WhatsApp an die 089 360 550 460!

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