Deichkind nutzen Lars Eidinger als menschlichen Pinsel

Was haben Lars Eidinger und die Live-Shows von Deichkind gemeinsam? Richtig, bewusst inszenierte Irritation, Übertreibung und das Überschreiten von Grenzen. Also kein Wunder, dass Band und Schauspieler immer wieder zusammenarbeiten. Eidinger war bereits in mehreren Videos der Band zu sehen, zuletzt im Musikvideo zu "Wer sagt denn das".

Erschaffung Lars

Für das Kunstwerk "Erschaffung Lars" wurde der nackte Lars Eidinger kopfüber an einem Drahtseil in einen riesigen Behälter mit blauer Farbe getunkt und auf einer überdimensionalen - genau genommen 170qm großen - Leinwand hin und her geschleift. Die Aktion wurde gefilmt und im Rahmen der "Keine Party" - Tour von Deichkind als Introfilm gezeigt. 

Jetzt gibt es das Video für eine Woche kostenlos auf Vimeo:

DEICHKIND: INTROFILM (LIVE TOUR 2020) from auge altona on Vimeo.

Lars Eidinger sagt, die Aktion war sein bisher anstrengendster Dreh

Die Leinwand soll sich wie Schmirgelpapier angefühlt haben und hinterließ Schürfwunden am ganzen Körper. Der Mal-Akt wurde in einem Hamburger Filmstudio an mehreren Tagen aufgenommen und Deichkind Mitglied La Perla hat gemeinsam mit Künstler Björn Beneditz und Christian Rothmaler den Kran, an dem Eidinger befestigt war, gesteuert. Dank einer Deckenkamera konnten die drei über einen Monitor immer den Überblick über das Gesamtbild behalten.

Das Bild, das letztendlich entstanden ist, zitiert die Figurenkonstellation von Michelangelos Deckenfreskos der "Erschaffung Adams":

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Ultramarinblau von Yves Klein

Die Farbe - ein Ultramarinblau - wurde nicht willkürlich gewählt. Der französische Maler, der sich selbst "Yves Le Monochrome" nannte, war bekannt für seine sogenannten Anthropometrien. Dabei lief Orchestermusik und Frauen bestrichen ihre nackten Körper mit eben dieser blauen Farbe und pressten sich gegen eine Leinwand.

Das Gemälde soll nun verkauft werden

Der Erlös geht an die Kern-Crew von Deichkind und soll diesen in Corona-Zeiten ohne Auftritte helfen. Aktuell liegt der Wert bei 149.000 Euro und steht im Rahmen einer Crowdfunding Kampagne zum Verkauf. 

Dort heißt es zu dem Gemälde: "Gemalt an vier Tagen mit einem menschlichen Pinsel. Das Bild stellt die Frage nach dem Verhältnis zwischen Gott und Mensch. Etwa 200.000 Menschen waren Zeugen dieser ewig währenden Frage menschlicher Existenz." Rückseitig "von Künstlern und Pinsel signiert". Alle Infos zur Start-Next Kampagne findest du übrigens hier.