Den Wald genießen und respektieren

Den Wald genießen und respektieren

Jan Hüsing im Interview mit egoFM Lola

Mit "Forst erklärt" vermitteln drei Forststudenten ihr Wissen über unsere Wälder. Wie es um ihren Zustand steht, erzählt Jan.

Was macht eigentlich ein*e Förster*in?

Jan, Simon und Felix kommen aus Göttingen, studieren Forst und wollen mit ihrer Website "Forst erklärt" ihre Leidenschaft für den Wald teilen. In YouTube-Videos, Blogbeiträgen und Instagram Storys vermitteln sie ihr Wissen über Wald, Forst und alles, was damit zusammenhängt. Jan war auch schon in seiner Kindheit gern draußen und ist quasi mit und im Wald groß geworden. Im Forststudium lernt er gerade den Wald mit all seinen Facetten kennen, von seinem Holz, Lebens- und Naturschutzraum und der Funktion als Wasserspeicher. Als Förster*in kümmert man sich laut Jan um das vielfältige Ökosystem des Waldes. Es gehe vor allem darum, seine Funktion zu wahren und zu schützen.
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Der Wald als Fluchtoase

In den letzten zwei Jahren haben viele Menschen den Wald genutzt, um zwischen Lockdown und Pandemie dort eine Auszeit zu finden. Für Jan hat das einen positiven Effekt: Mehr Menschen begeistern sich für den Wald und das Interesse an ihrer Website ist gestiegen. Um den Wald nicht nur kennen-, sondern auch fühlen zu lernen, empfiehlt Jan, beim nächsten Spaziergang einfach mal einen Baum zu umarmen.
"Ich weiß es fühlt sich komisch an und ich bin wirklich nicht der Mensch, der zu solchen Dingen neigt. Aber das ist schon eine spannende Erfahrung [einen Baum zu umarmen], weil man der Natur auch näher kommt und so ein Baum riecht. Du riechst den Harzgeruch, du fühlst, wie sich dieses Ökosystem auch um einen rum befindet." - Jan Hüsing

Die neuentdeckte Waldliebe vieler Menschen währen der Pandemie bringt, hat aber auch negative Aspekte. Durch viele Besucher*innen sei die Menge an Müll deutlich höher und oft sind Wanderwege auch ausgelaufen. Für das empfindliche Ökosystem des Waldes ist das nicht gerade vorteilhaft, eher im Gegenteil.

"Der Wald steht vor einer bisher nie da gewesenen Krise"

Was im Wald laut Jan am allerdeutlichsten spürbar ist: der Klimawandel. Der Forstwirtschaftsstudent erwähnt den Waldzustandsbericht, nach dem vier von fünf Bäumen lichte Kronen haben. Durch viele Starkwetterereignisse wie Starkregen oder Dürren leiden die Wälder extrem.
"Der Wald, besonders unser Wald in Deutschland, ist der Ort, an dem wir den Klimawandel mit am deutlichsten merken können, vor allem im täglichen Dasein. […] An jedem Baum wird man Spuren des Klimawandels finden." - Jan Hüsing
 


Den Wert des Waldes schätzen

Gerade deshalb ist es für Jan so wichtig, den Wald nicht nur zu genießen, sondern auch wertzuschätzen und zu respektieren.
"Wenn man den Wert des Waldes fühlen gelernt hat, dann wäre meine große Bitte, dass wir alle versuchen, Rücksicht auf den Wald zu nehmen. Das kann in jeder Form sein, ob man ein bisschen Müll da sammelt oder ob man das größer denkt und sich klimawandeltauglicher verhält, indem man zum Beispiel weniger fliegt oder bei der Ernährung darauf achtet, weniger Fleisch zu essen." - Jan Hüsing

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