Die Gewinner*innen vom Ig-Nobelpreis beweisen mal wieder: Forschung kann ziemlich unterhaltsam sein.
Der Ig-Nobelpreis
Ob Physik, Chemie, Medizin, Literatur oder Frieden. Wer mit dem Nobelpreis geehrt wird, hat wahrscheinlich eine ziemlich wichtige Entdeckung gemacht, die der Menschheit großen Nutzen bringt.
Beim Ig-Nobelpreis, liebevoll auch als Anti-Nobelpreis bezeichnet, sieht das Ganze schon ein wenig anders aus: Die größten Chancen hat die- oder derjenige mit dem absurdesten Forschungsthema. Seit 1991 werden die überflüssigsten Forschungsarbeiten von der Zeitschrift "Annals of Improbable Research" an der Harvard Universität verliehen.
Um die Vision in Worten der Initiator*innen auszudrücken: Es geht um "achievements that first make people laugh then make them think". Die Online-Preisverleihung stand diesmal unter dem Oberthema "Wissen".
Die Gewinner*innen des Ig-Nobelpreises 2022
Physikpreis
Frank Fish, Zhi-Ming Yuan, Minglu Chen, Laibing Jia, Chunyan Ji und Atilla Incecikg für ihren
Versuch zu verstehen, wie junge Enten in Formation schwimmen. Dabei surften die kleinen Enten auf der von ihrer Mutter ausgelösten Welle. Bei der Auszeichnung sagte einer der Wissenschaftler: "Ich fühle mich wie eine glückliche Ente".
Biologiepreis
Solimary García-Hernández und Glauco Machado für die
Untersuchung ob und wie Verstopfung die Paarungsaussichten von Skorpionen beeinflusst.
Sicherheits-Ingenieurwissenschaft-Preis
Magnus Gens für die
Entwicklung eines Elch-Crashtest-Dummys. In seiner Forschung beschäftigt er sich vor allem damit, welche Auswirkungen der Zusammenstoß mit einem Elch auf ein Auto haben kann.
Angewandte Kardiologie-Preis
Eliska Prochazkova, Elio Sjak-Shie, Friederike Behrens, Daniel Lindh und Mariska Kret für den
Beweis, dass sich die Herzfrequenzen von frisch verliebten Paaren angleichen, wenn sie sich zum ersten Mal treffen und zueinander hingezogen fühlen.
Literaturpreis
Eric Martínez, Francis Mollica, and Edward Gibson für die
Analyse der Frage, warum gerichtliche Dokumente so schwer zu verstehen sind.
Medizinpreis
Marcin Jasiński, Martyna Maciejewska, Anna Brodziak, Michał Górka, Kamila Skwierawska, Wiesław Jędrzejczak, Agnieszka Tomaszewska, Grzegorz Basak und Emilian Snarski für den
Beweis, dass Patient*innen während einer Chemotherapie Nebenwirkungen wie Schwellungen am Mund dadurch lindern können, indem sie Eiscreme lutschen.
Ingenieurswissenschaften-Preis
Gen Matsuzaki, Kazuo Ohuchi, Masaru Uehara, Yoshiyuki Ueno und Goro Imura für die
Suche nach dem effizientesten Weg, wie Menschen ihre Finger benutzen können, wenn sie einen Knauf drehen.
Wirtschaftspreis
Alessandro Pluchino, Alessio Emanuele Biondo und Andrea Rapisarda für die
mathematische Erklärung dafür, warum meistens nicht die Menschen mit dem größten Talenten, sondern die mit dem meisten Glück Erfolg haben.
Kunstgeschichtepreis
Peter de Smet und Nicholas Hellmuth für ihre
Studie zu "rituellen Darmspülungs-Szenen auf antiken Maya-Tonwaren".
Friedenspreis
Junhui Wu, Szabolcs Számadó, Pat Barclay, Bianca Beersma, Terence Dores Cruz, Sergio Lo Iacono, Annika Nieper, Kim Peters, Wojtek Przepiorka, Leo Tiokhin und Paul Van Lange für die
Entwicklung eines Algorithmus', der den Gossip Girls, Boys und People, also den Verbretier*innen von Klatsch und Tratsch dabei helfen soll, zu entscheiden, wann sie die Wahrheit sagen und wann sie lügen.
Artikel teilen: