Der Earth Overshoot Day

Der Earth Overshoot Day

Ressourcen auf Kosten der Umwelt und der nachfolgenden Generationen

Heute haben wir mehr natürliche Ressourcen aufgebraucht, als die Erde in einem Jahr regenerieren kann.


Erdüberlastungstag kommt jedes Jahr meist früher

Jedes Jahr errechnet die Umweltorganisation Global Footprint Network zusammen mit der Footprint Data Foundation und der York University den Earth Overshoot Day. Die Basis hierfür ist die Biokapazität der Erde, also die Fähigkeit, Schadstoffe abzubauen und zu ersetzen. Obwohl der Earth Overshoot Day zwar nur das Produkt einer ungefähren Berechnung ist, ist der Trend trotzdem eindringlich: Er findet in der Regel jedes Jahr früher statt. Ausnahme: dieses Jahr. 2023 findet der Earth Obershoot Day fünf Tage später statt als 2022. Grund zum Feiern ist das aber nicht wirklich - immerhin handelt es sich immer noch um eine sehr schlechte Bilanz.

Ab jetzt leben wir also über unseren Verhältnissen und verbrauchen Ressourcen, die uns eigentlich gar nicht zustünden - auf Kosten der Umwelt und den nachfolgenden Generationen.

1970 kam es das erste Mal vor, dass wir mehr natürliche Ressourcen, also zum Beispiel Rohstoffe oder Wasser verbraucht haben, als innerhalb eines Jahres natürlich wieder regeneriert werden können. Vor 20 Jahren war der Tag noch im September, mittlerweile ist er bereits im Juli. Es gibt übrigens auch nationale Overshoot Days. Der German Overshoot Day war bereits am 4. Mai. Gründe für den immer früheren Termin sind steigende CO2-Emissionen, intensive Fischerei und die Abholzung der Wälder. 


Rahmenbedingungen ändern

Umweltorganisationen sehen deswegen vor allem Unternehmen und Politik in der Verantwortung und fordern klare gesetzliche Vorgaben für den Ressourcenschutz oder die Energieeffizienz. Das Umweltbundesamt hat in seiner Studie "Wege in eine ressourcenschonende Treibhausgasneutralität" herausgearbeitet, wie Deutschland Tempo und Umfang beim Umwelt- und Klimaschutz steigern kann. Um die Klimapolitik auf den 1,5-Grad-Weg zu bringen, sollten demnach vor allem die deutschen Minderungsziele für Treibhausgasemissionen von 55 auf 70 Prozent bis 2030 angehoben werden. Eine weitere Forderung der Organisationen: Die Bundesregierung soll sich stärker in die Verhandlungen zum Klimapaket der EU einbringen, zum Beispiel damit, dass der Luftverkehr Zertifikate im Emissionshandel für seine volle Klimawirkung kaufen muss. Und was jede*r Einzelne von uns machen kann, ist zwar nichts Neues, aber etwas, dass wir uns immer wieder ins Gedächtnis rufen können: Unseren Alltag klimafreundlicher und ressourcenschonender zu gestalten. Deinen eigenen ökologischen Fußabdruck kannst du übrigens hier berechnen.

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