Im Nachtleben haben sich schon immer die Trends der Zukunft herauskristallisiert. Kleidungstechnisch mit Sicherheit, natürlich auch kulturell und musikalisch sowieso. Aber in Bezug auf die Umwelt? Bisher noch nicht.
Das ändert sich jetzt
Georg Kössler, Sprecher für Klimapolitik und Clubkultur der Grünen in Berlin, hat uns im Interview erzählt, dass die Berliner Clubs jetzt grüner werden sollen.Laut dem BUND, dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, stößt ein Berliner Club an einem einzigen Wochenende nämlich so viel CO2 aus, wie ein Durchschnittshaushalt im gesamten Jahr.
Warum Clubs der richtige Ort sind, um den Nachhaltigkeitsgedanken zu verbreiten?
"Traditionell ist feiern ja auch damit verbunden, ein wenig die Realität zu vergessen und einfach ein bisschen Spaß zu haben" – Georg KösslerDer Sprecher für Klimapolitik wünscht sich natürlich, dass die vielen Menschen, die extra wegen der Clubs nach Berlin kommen, beim Feiern auch weiterhin Spaß haben.
Allerdings ist Spaß haben auch immer mit Freiheit verbunden. Und zwar mit der Freiheit, sein Rad vor der Türe abstellen zu können, nicht mit Unmengen an Plastikverpackungen konfrontiert zu werden und natürlich mit Ökostrom beleuchtet zu werden.
Clubs sind Trendsetter
Georg Kössler glaubt, dass Menschen auch zu Hause eher umdenken und sich bemühen, ökologischer zu sein, wenn sie im Nachtleben mit dem Thema Nachhaltigkeit konfrontiert werden. Das Ziel ist es, die Beliebtheit, Bekanntheit und Vorbildfunktion der Berliner Clubs dafür zu nutzen, grüne Gedanken in die Köpfe der jungen Menschen einzupflanzen.Konkret bedeutet das: Es gibt inzwischen ein Berliner Klima- und Energieprogramm, das mit einer ganzen Menge Geld unterlegt ist und sich für eben Genanntes einsetzt. Kössler hat uns im Interview erzählt, dass die Berliner Clubbesitzer tatsächlich auch sehr motiviert sind, umweltfreundlicher zu werden. Jeder auf seine Weise in einem anderen Bereich, aber alle irgendwie.
"In Berlin kann man ja traditionell schon immer gut feiern und in Zukunft eben auch grün" - Georg Kössler
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