30 Zentimeter hoch und 20 Zentimeter breit - so klein sind die "Buchette del vino", auf Deutsch "kleine Weinlöcher", in Florenz.
Kleine Fenster aus dem 16. Jahrhundert
Gebaut wurden die kleinen Fenster von der Familie der Medici, die zu der Zeit in Florenz an der Macht waren. Ziel war es, den Anbau von Weinreben zu fördern. Die Weingutsbesitzer*innen durften ihren eigenen Wein dann aus dem Fenster verkaufen, aber immer nur eine bestimmte Menge. Das erzählt Massimo Casprini im Interview mit The Local, Casprini schrieb ein Buch über die Medici. Die Öffnungen verloren mit der Zeit ihre Bedeutung und wurden nicht mehr gebraucht. Doch 267 kleine Fenster wurden in der Toskana mittlerweile wiederentdeckt, 149 davon allein in Florenz.Seit 2015 gibt es einen Verein
Der gemeinnützige Verein Associazione Buchette del Vino wurde 2015 gegründet und hat sich zur Aufgabe gemacht, alle Weinlöcher zu finden und zu katalogisieren. Wenn der Verein die Zustimmung der Besitzer*in erhält, werden die Fenster mit Plaketten versehen.
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Social Distancing
Die Fensterchen haben natürlich einen praktischen Vorteil - beim Bestellvorgang (Kunde*in klopft an, Verkäufer*in stellt den Wein auf den Fenstersims) gibt es keinen direkten Kontakt. Das ist in der währenden Corona-Krise besonders wichtig, weshalb die Fenster gerade eine kleine Renaissance erleben. Neben Wein gibt es dann auch Aperol Spritz, Eis oder Kaffee zu kaufen.
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Bei all dem Charme, den die Fensterchen versprühen, dürfen wir den ernsten Hintergrund des Comebacks nicht vergessen. Italien wurde von der Corona-Krise mit am stärksten getroffen, deshalb gelten dort weiterhin alle Vorsichtsmaßnahmen. Doch für die Gastronom*innen sind die kleinen Fenster eine Möglichkeit, Essen und Getränke unter Einhaltung des Abstands zu verkaufen.
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