Langeweile fördert deine kreative Produktivität - vor allem mit der richtigen Musik.
Wenn wir tagträumen sind wir am kreativsten
Statt "Du könntest doch rausgehen oder mal wieder aufräumen" kommt hier ein brauchbarer Ratschlag für dich, wenn dir das nächste Mal langweilig ist: Pack dir deine melancholischste Lieblingsmusik aufs Ohr, zum Beispiel von egoKünstlern wie Bon Iver, The National, The Slow Show und lass einfach mal die Gedanken schweifen. Das ist nicht nur gesund, sondern macht auch noch produktiv.In unserem ohnehin schon dauer-überreizten Alltag nerven uns oft kleine Zwangspausen wie auf die Öffis warten oder in der Schlange bei der Post anstehen. Dabei sollten wir diese Momente lieber als Chance sehen, die Seele baumeln zu lassen, wenn auch nur für ein paar Minuten. In dieser Zeit sind wir nämlich besonders kreativ und die richtige Musik kann das sogar noch fördern.
Traurige Musik hilft dir beim Abschalten.
Laut einer Studie der Freien Universität Berlin schaltet unser Gehirn beim Tagträumen in Autopilot und driftet ins Unterbewusste ab. Es fühlt sich also nur so an, als würde man nichts tun, während das Gehirn extrem fleißig arbeitet. Typisch für diesen Tagtraummodus ist das Sinnieren über die eigene Vergangenheit. Wir blicken zurück, reflektieren und setzen uns Ziele für die Zukunft.Was könnte dabei besser helfen, als Musik? Kennt man ja, wenn dieser eine bestimmte Song einen sofort in diese eine bestimmte Situation zurückversetzt. Die Studie hat herausgefunden, dass vor allem traurige Musik diese Prozesse des vertieften Denkens unterstützt. Manche Menschen würden es sogar genießen, sich in Melancholie zu suhlen. Es ist aber natürlich sehr subjektiv, welche Musik uns in eine kreative Gedankenwelt abschweifen lässt.
Playlist: Songs, die dich kreativ machen
Wissen wir überhaupt noch, wie Nichts-Tun geht?
Wie schwer wir uns heute damit tun, einfach mal ohne Ablenkung nachzudenken, zeigt das Projekt Bored And Brilliant von Manoush Zomorodi. Sie hat Leute dazu aufgerufen, es mal mit Smartphone-Entzug zu probieren und den Mut zu haben, sich einfach mal zu langweilen. Tausende haben sich ihrer Idee angeschlossen, die meisten weil sie die Beziehung zu ihrem Smartphone als bedenklich empfunden haben. Und siehe da: Nach der Selbsttestphase fühlten sich die Teilnehmer*innen glücklicher, ausgeschlafener und kreativer.Das Problem ist nämlich, dass wir uns nur einreden, wir könnten Multitasken. So funktioniert unser Gehirn aber nicht. Wenn wir mehrere Aufgaben gleichzeitig erledigen, springt unsere Aufmerksamkeit lediglich sehr schnell hin und her - und das verbraucht Energie-Ressourcen. Je öfter man seine Aufmerksamkeit von Aufgabe zu Aufgabe springen lässt, desto gestresster ist man. Wenn wir also abends auf der Couch neben TV und Abendessen unsere Mails checken, tun wir uns keinen Gefallen. "Zeug erledigen" bedeutet in dem Fall einfach nur mehr Stress.
Vor allem Zomorodis Frage nach der heutigen jungen Generation ist spannend: Wenn Teenager*innen es nie anders erlebt haben, als ständig vernetzt zu sein und mit Inhalten beschallt zu werden, hatten sie dann überhaupt jemals die Chance sich zu langweilen?
Das regt doch zum Nachdenken und Tagträumen an, oder? Dann schau doch bei deiner nächsten Zugfahrt einfach mal aus dem Fenster! Mit ausreichend Schlaf und bewusstem Medien Umgang sollte dir das Abschalten leichter fallen. Und natürlich mit der richtigen Musik!
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