Warum ist Masturbation so ziemlich das Einzige, von dem es gesellschaftlich anerkannt ist, es allein zu machen?
Das Glück allein
Es gibt gewisse Dinge, die macht man einfach nicht allein. Ins Kino gehen zum Beispiel. Oder in den Urlaub fahren. Doch warum eigentlich nicht? Im Grunde sind das doch nur gesellschaftliche Normen. In der Corona-Krise wird die Gesellschaft ohnehin auf links gekrempelt und mal ordentlich durchgeschüttelt. Höchste Zeit also, sich von ein paar Normen zu trennen. Dann sind wir nach der Krise vielleicht alle ein bisschen selbständiger.
Essen gehen
Essen ist ein menschliches Grundbedürfnis. Eher sogar eine Grundvoraussetzung. Trotzdem gehört man einer Minderheit an, wenn der Restaurantbesuch ohne Begleitung vonstatten geht. Dabei lässt es sich allein viel besser auf das gute Essen konzentrieren. Schließlich hat man nicht den Druck, eine Konversation aufrecht zu erhalten. Dann arbeitet auch das parasympathische Nervensystem besser, was zum Beispiel der Verdauung förderlich ist. Und nach dem Essen gibt es kein Geschiss, wer die Rechnung zahlt.
Kino
Für die Cineast*innen unter euch mag ein Kinobesuch im Alleingang nichts Außergewöhnliches sein. Für uns Normalsterbliche fühlt sich das irgendwie komisch an. Das Kino ist dafür ausgelegt, uns vollkommen in den Bann eines Filmes zu ziehen. Und für erste Dates. Was auch immer, beides macht allein nicht so viel Spaß. Denken wir zumindest. Denn eigentlich ist es ein besonderes Erlebnis, sich einmal kompromisslos auf einen Film einzulassen. Ohne von Sitznachbar*innen genervt zu werden, die den Plot nicht verstehen oder ständig Händchen halten wollen.
Urlaub machen
Oft ist es die Angst vor der Einsamkeit, die den Gedanken an einen Urlaub allein in weite Ferne rücken lässt. Doch stattdessen sollte man selbst lieber mal in weite Ferne rücken. Nur, weil man allein unterwegs ist, ist man noch lange nicht einsam. Im Gegenteil: Nicht an andere Menschen gebunden zu sein, eröffnet uns die Möglichkeit, die Kultur eines fremden Landes viel besser kennen zu lernen. Wir können spontaner unserem Bauchgefühl folgen und müssen keine Kompromisse mit jemandem schließen.
Und wer weiß? Vielleicht entstehen so ja ganz neue Freundschaften, die man sonst nie geschlossen hätte.
Feiern gehen
Im Augenblick bleibt uns ja ohnehin schon nichts anderes übrig, als die eigenen vier Wände in einen Club zu verwandeln und zu diversen DJ-Streams zu tanzen. Das ist zwar besser als nichts, aber trotzdem nicht zu vergleichen mit einer waschechten Partynacht. Trotzdem können wir mal versuchen, ohne Entourage feiern zu gehen.Das mag zwar erstmal sehr, sehr ungewohnt sein, aber letztendlich baut es Hemmungen ab, wie wenig anderes. Und außerdem lernt man im Club dann eh jemanden kennen.
Heiraten
Bitte was? Ja, richtig gelesen! Man kann sich selbst heiraten. Natürlich ist die "Sologamie" weder kirchlich, noch staatlich anerkannt, aber es geht ohnehin mehr um den Symbolcharakter. Sich selbst zu heiraten kann unterschiedliche Gründe haben: Manche Menschen wollen sich erst selbst vollkommen lieben, bevor sie jemand anderen lieben. Anderen geht es um das Treueversprechen ihnen selbst gegenüber. "Bleib dir selbst treu" ist nicht umsonst eine weit verbreitete Phrase.
Wieder andere heiraten sich selbst, um gesellschaftlichen Vorstellungen zu entsprechen. Das gilt besonders für Frauen in weniger emanzipierten Kulturkreisen, in denen eine unverheiratete Frau kein vollwertiges Mitglied der Gesellschaft ist.
Wenn du die Hoffnung auf Mrs. oder Mr. Right aufgegeben hast, dann ist so eine Selbstheirat zumindest eine Option. Sei einfach für dich selbst right.
Ganz egal, worum es geht: Das Wichtigste ist, mit sich selbst glücklich zu sein. Es ist wunderschön, dieses Glück zu teilen. Aber es ist auch wunderschön, die Erfahrung zu machen, dass man das eigene Glück nicht über andere definieren muss.
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