Heute jährt sich das rassistisch motivierte Attentat von Hanau.
Am 19. Februar 2020 tötete ein rechtsextremistischer Attentäter neun Menschen.
Die Opfer waren unschuldige Menschen, ihr einziger "Fehler": eine ausländische Herkunft. Der Täter, wie sich später herausstellt, handelte aus rassistischem Hass.
Der Schock danach sitzt tief. Aber war Hanau wirklich ein schrecklicher ein Einzelfall?
Kein Platz für Rassismus...?
Es ist gut und wichtig, wenn Demonstrant*innen anlässlich der Polizeigewalt gegen schwarze Menschen in den USA auf die Straße gehen und "Black Lives Matter"-Postings auf den sozialen Netzwerken absetzen. Trotzdem ist ein mindestens ebenso wichtiger Schauplatz von Rassismus hier, in Deutschland - direkt vor unserer Haustüre.Statistiken des Bundeskriminalamtes zeigen, dass Fälle von Hasskriminalität in Deutschland zunehmen.
Im Jahr 2019 sind fremdenfeindliche Straftaten um 2,7%, antisemitische Straftaten sogar um 13% gegenüber dem Jahr 2018 gestiegen. Die meisten dieser Straftaten wurden von Täter*innen aus dem rechten Spektrum verübt. Rassistisch motivierte und rechtsextremistsiche Straftaten sind also keine diffuse, sondern eine sehr reale Bedrohung für unsere freiheitliche und demokratische Gesellschaft. Das Attentat in Hanau war ein besonders schlimmer Einschnitt - aber es könnte wieder passieren.
#saytheirnames: Der Wunsch nach Aufklärung
Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar, Kaloyan Velkov.Die Familien der Opfer kämpfen gegen das Vergessen. Und ein Jahr später für eine genaue Aufklärung der Tat. Organisiert haben sie ihre Recherchen und Forderungen an Justiz und Gesellschaft in der Initiative 19. Februar Hanau.
Zum Gedenken gibt es in dieser Woche - ein Jahr nach dem schrecklichen Attentat - daneben noch eine ganze Reihe von Aktionen und Angeboten, um sich zu informieren:
Gedenkveranstaltungen und Demonstrationen
Auf der Seite der Initiative 19. Februar findest du eine Übersicht mit allen angemeldeten Gedenkveranstaltungen vor, am und nach dem 19. Februar.Hanau-Protokolle des Spiegel
Der Spiegel begleitete die Familien der Opfer von Hanau über Monate und sammelt ihre Gedanken, ihre Wut und ihre Angst in den "Hanau-Protokollen":Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
Podcast: 190220 - Ein Jahr nach Hanau
Ein Team um die Journalist*innen Sham Jaff und Alena Jabarine untersucht, was genau wann am Abend des 19. Februar 2020 in Hanau passierte, spricht mit den Familien der Opfer und stellt vor allem die Frage: Hätte das alles verhindert werden können? Dafür will der Podcast in mehreren Episoden untersuchen: Wie konnte ein Attentäter gleich an mehreren zentralen Orten Menschen ermorden, ohne von der Polizei gestoppt zu werden? Haben die Behörden bei der Verfolgung des Täters versagt? Warum gab es zum Beispiel an diesem Abend eine Unterbesetzung bei der Notrufzentrale? Wichtige Hörempfehlung, die unter die Haut geht - vor allem, wenn die Angehörigen zu Wort kommen.
@einjahrhanau
Auf diesem Instagramkanal gibt es Informationen über das Attentat in Hanau und weiterführende Informationen über rassistisch motivierte Straftaten in Deutschland.
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Dokumentation Re: Das Attentat von Hanau - Ein Jahr voll Trauer und Wut
Ab dem 19. Februar ist diese Reportage in der arte Mediathek verfügbar, die Angehörige der Opfer begleitet und deren Engagement für Aufklärung und gegen Rassismus in Deutschland zeigt.
Audio-Doku: Der letzte Tag - Das rassistische Attentat von Hanau
Chefket veröffentlicht Benefizsong
Den Song kannst du nur hören, wenn du ihn dir kaufst und eine Story oder Post in den Sozialen Medien darüber machst. Mit dem Song will Chefket die Angehörigen der Opfer von Hanau finanziell unterstützen, sowie die Aufmerksamkeit für die Initiative 19. Februar und die Erinnerung an den Anschlag stärken:
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