Bei elbmodels beginnt das Alter der Models ganz bewusst dort, wo es bei anderen Agenturen endet. Über Best Ager und Senior Models spricht Paul Müller-Rode im Interview.
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10.11.2022
Entgegen dem Jugendwahn im Modelbusiness
Paul Müller-Rode im Interview mit egoFM Elise
Paul Müller-Rode ist Geschäftsführer der Agentur elbmodels und hat im Interview mit egoFM Elise über die Arbeit mit Models der älteren Generationen gesprochen.
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Paul Müller-Rode im InterviewDas komplette Gespräch zum Anhören
Was sind denn eigentlich Best Ager?
Auf der Website von elbmodels heißt es "Schon 2025 ist mehr als jeder Dritte Deutsche 50 Jahre und älter. Best Ager werden die wichtigste Zielgruppe der Werbung sein", aber was sind eigentlich Best Ager? Paul Müller-Rode erklärt, dass das natürlich je nach Kund*in und je nach Agentur variiert, bei elbmodels sind Best Ager - je nach Look - zwischen 35 und 50, ab 50 sprechen sie von Senior Models.Auf der Website ist natürlich nicht nur von Treppenlift- und Pharmaziewerbung die Rede. Schon jetzt laufen beispielsweise immer mehr ältere Models bei Fashion Shows, um mehr Diversität abzubilden und weitere Zielgruppen anzusprechen. Bei der Wahl der Models steht bei ihnen vor allem Ausstrahlung im Vordergrund, sagt Paul Müller-Rode.
"Wir gucken weniger nach so klassischen Modelmaßen, wie man das eher von den jungen Models kennt, sondern das ist eher so eine Ausstrahlungssache." - Paul Müller-Rode
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Bei elbmodels wird zum Beispiel auch viel Wert auf spannende Gesichtszüge und interessante Erscheinungen gelegt. Natürlich hängt alles aber auch immer davon ab, was Kund*innen wollen: Bei einer Weihnachtswerbung ist eher der Look einer klassischen Oma gefragt, bei Fashionkampagnen hingegen will man meist grauhaarige coole Ladies sehen, so der Geschäftsführer.
Die Models haben ganz verschiedenen Erfahrungen
Zu elbmodels kommen zum Beispiel viele Rückkehrer*innen, die früher schon mal gemodelt, aber dann aufgrund von Familie oder Beruf aufgehört haben. Aber auch Schauspieler*innen, die lange auf der Theaterbühne standen und jetzt Lust haben, noch mal etwas anderes zu machen oder Modelle, die von jüngeren Agenturen wechseln, kommen zu ihnen, erzählt Paul Müller-Rode. Die Menschen sollten auf jeden Fall Flexibilität, viel Disziplin und Freude am Umgang mit Menschen mitbringen. Und das aller Wichtigste:"Man muss halt entspannt vor der Kamera sein können. Also da nützt einem das beste Aussehen nichts, wenn man nicht gerne fotografiert wird, dann macht das keinen Sinn." - Paul Müller-Rode
Der Geschäftsführer, der früher selbst als Fotograf gearbeitet hat, und auch sein Booker, bemerken einen Unterschied zu der Arbeit mit jungen Models:
"Ich glaube, wir haben beide so das Gefühl, dass die älteren Modelle aufgrund ihrer Lebenserfahrung vielleicht einfach ein bisschen entspannter das Ganze sehen, unaufgeregter sind und sich da einfach ein bisschen weniger verrückt machen, was das Business betrifft." - Paul Müller-Rode
Und auch das Bearbeiten von Falten und Ähnlichem wird etwas anders gehandhabt:
"Unsere Modelle werden schon deswegen gebucht, weil sie aussehen, wie sie aussehen und es macht natürlich keinen Sinn, jemanden zu buchen der Falten hat, um sie danach wieder glattzubügeln. Aber ein bisschen was wird natürlich immer gemacht, aber der Trend geht schon so ein bisschen wieder mehr so back to nature, also weniger ist mehr." - Paul Müller-Rode
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