Erste Moschee in Deutschland hisst Regenbogenflagge

Queerness und Religion

#OutInChurch – mit dieser Aktion haben sich ja Anfang des Jahres 125 Kirchenmitarbeiter*innen als queer geoutet. Die Aktion sollte in der katholischen Kirche queere Menschen sichtbar machen und ermutigen. Wo das auch noch nicht häufig stattfindet, ist in einem anderen Glauben, nämlich dem Islam. In 18 muslimischen Ländern steht gleichgeschlechtlicher Sex sogar unter Strafe.

"Love is Halal"

In Deutschland hat jetzt eine Moschee ein Zeichen für die LGBTQIA+ Community gesetzt: Die Ibn Rushd-Goethe Moschee in Berlin hat jetzt eine Regenbogenflagge an ihre Fassade gehängt – als erste Moschee überhaupt in Deutschland. Sie bezeichnet sich selbst als liberale Moschee und steht vor allem eben auch queeren Gläubigen offen gegenüber. Die Flagge soll ein Zeichen setzen, dafür, dass sich queere Muslim*innen eben nicht zwischen ihrem Glauben und ihrer sexuellen Orientierung entscheiden müssen. Auf Instagram hat die Moschee auch ein Foto von der Regenbogenflagge gepostet.

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Und daraufhin gab es ganz schön viel Hass, wie zwei Mitarbeiter*innen in einem Statement-Video erzählen:

"Wir haben nicht nur hier viel Hate bekommen, sondern international viele negative Kommentare auf unserer Google-Seite, auch aus Saudi-Arabien, aus dem Iran. - Interessant, dass aus den islamischen Ländern auf die Regenbogenfahnehissung besonders aggressiv reagiert wurde. Was machen wir damit? - Wir müssen ein bisschen besser aufpassen wahrscheinlich hier in nächster Zeit. Also ihr seht in dem Beispiel wieder, unsere Rechte sind nicht geschenkt. Unsere Rechte werden wahrscheinlich auf Ewigkeiten - auf jeden Fall noch sehr lange - bekämpft sein. Jeden Tag müssen wir um diese Rechte kämpfen. Und wir laden euch alle ein, mitzumachen." - Mitarbeiter*innen der Ibn Rushd-Goethe Moschee

Mitmachen, das ist ein gutes Stichwort. Denn die Regenbogenflagge wurde auch in Vorbereitung für den Christopher Street Day gehisst. Der findet in Berlin am 23. Juli statt. In Köln war er ja letztes Wochenende und in München ist er am 16. Juli.