Die Kultur Südafrikas, dem Land an der Südspitze des afrikanischen Kontinents, ist so facettenreich wie seine Natur.
Ganze elf Amtssprachen hat Südafrika – bei 59,31 Millionen Einwohner*innen. Im Vergleich: Deutschland hat bei 83 Millionen wie viele? Richtig, genau eine. Noch mehr Facts über die Geschichte und Kultur Südafrikas, erfährst du hier:
Zulu - Das Volk des Himmels
Die Zulu sind eines der acht Völker im östlichen Südafrika. Allein von den Zulu gibt es noch einmal 200 Unterstämme. In diesen leben die Zulu seit dem 16. Jahrhundert im sehr fruchtbaren heutigen Natalgebiet. Bis 1879 war das Zululand ein souveräner Staat. Im selben Jahr besiegten 20.000 Zulus eine kleinere britische Abteilung, Stoßspeer gegen Bajonett. Ein wenig später gewannen aber letztendlich die Brit*innen gegen die Zulus und das Land wurde Teil des britischen Protektorats.Heutzutage lebt der Großteil der Zulu in KwaZulu Natal, einer Region an der Ostküste Südafrikas. Aber auch in den Städten haben sie Einfluss. Hier mischt sich Tradition mit Moderne. Auch der letzte Staatspräsident Südafrikas, Jacob Zuma war ein Zulu. Im Stamm der Zulus wie auch in drei weiteren Regionen, spricht man unter anderem die Klicksprache, die aus Klicklauten besteht.
Und übrigens - der Song hier:
ist der ursprüngliche Song von "The Lion Sleeps tonight" aus dem Disney Klassiker König der Löwen. Und der stammt auch aus der Feder eines Zulu: Solomon Linda.
Afrikaans
Die südafrikanische Musikerin Yolandi Visser von der Band Die Antwoord spricht hier zu Beginn des Videos ein Tischgebet. Was klingt wie eine Mischung aus holländisch und englisch, ist eine der elf Amtssprachen in Südafrika, rund 14 Prozent der Bevölkerung sprechen sie. Afrikaans oder auch Kapholländisch oder kolonial-niederländisch ist dem Deutschen gar nicht so unähnlich. Für die Holländer*innen klingt die Sprache wie Baby-Niederländisch, also fast niedlich. In Südafrika aber ist sie die dritt meist gesprochene Sprache.
Afrikaans stammt von den Buren ab, den ersten europäisch stämmigen Einwohner*innen Südafrikas. 1925 wurde Afrikaans neben Englisch die zweite Amtssprache in der südafrikanischen Union. Bis zum Ende der Apartheid war Afrikaans damit die vorherrsche Sprache im Land, sie wurde der Schwarzen Bevölkerung aufgezwungen und steht damit für ein Regime der Unterdrückung. Die Begriffe im Afrikaans sind meist auch ein bisschen lautmalerisch. "Happie" heißt zum Beispiel nicht etwa glücklich, sondern meint das Häppchen, also einen kleinen Snack für zwischendurch. Und, wenn du ne Sache richtig gut findest, dann sagst du einfach Eksie-perfeksie - das heißt so viel wie fantastisch.
Townships
Ghettos, ohne wirkliche Straßen. Der Strom, wenn es ihn denn gibt, fällt oft aus und fließend Wasser sucht man hier vergeblich. Drogen, Arbeitslosigkeit und Kriminalität beherrschen diese Orte. Die Townships in Südafrika sind abgetrennte Gebiete in Städten, die in den 1950er-Jahren speziell für die Schwarze Bevölkerung errichtet wurden. Damit gelten die Arbeiterviertel als eines der Symbole für die Rassentrennung."Because of Apartheid, Black People had to live in certain areas and then white people had to live in other areas, but white people like how the black people cook, so they need them to come to there houses, so there were roads that connected the areas."
erklärt Travor Noah über Townships seiner Heimat Johannisburg. Die reichen Weißen lebten in schönen Vierteln, die Schwarze Bevölkerung wurde in arme, dreckige und überfüllte Stadtteile gepackt, in den Städten in die Townships. Auf dem Land in Reservate. Ende der 1950er-Jahre musste die Schwarze Bevölkerung, welche dreiviertel der Gesamtheit der Südafrikaner*innen ausmachte, in einem Viertel des Landes leben. Mit dem Ende der Apartheid überfluteten die Menschen vom Land die Städte. Da die Townships nicht auf diese Bevölkerungsmenge ausgerichtet waren, wurden diese einfach mit Wellblechhütten erweitert. Teilweise besitzen sie die Ausmaße von mittleren und großen Städten, die bekannteste von ihnen: Die Township Soweto in Johannesburg.
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Die sogenannten "informal settlements" prägen noch heute das Stadtbild von Großstädten wie Kapstadt oder Johannesburg. Mit der Wahl Mandelas sollten die Siedlungen umgebaut und umstrukturiert werden, doch bis heute sind die staatlichen Hilfsprogramme nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.
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