Nicht nur wegen des Weltfrauentags wird aktuell viel über feministische Außenpolitik gesprochen - aber was ist darunter eigentlich zu verstehen?
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10.03.2023
Feministische Außenpolitik
Das egoFM Reflexikon
Die Ursprünge der feministischen Außenpolitik gehen auf den Internationalen Frauenkongress 1915 in Den Haag zurück. Geprägt wurde der Begriff dann aber vor allem von der schwedischen Politikerin Margot Wallström – von 2014 bis 2019 Außenministerin ihres Landes. Schweden hat damals als erstes Land der Welt offiziell das Konzept der feministischen Außenpolitik eingeführt - inzwischen orientieren sich aber immer mehr Staaten daran und auch die Ampel-Koalition hat die Umsetzung vereinbart.
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Weil es aber noch kein etabliertes politisches Konzept ist, gibt es bisher auch keine allgemeingültige Definition.
Grundsätzlich geht es darum, die Rechte, die Ressourcen und die Repräsentanz von Frauen und Mädchen weltweit zu stärken. Konkret gehört zu den Zielen beispielswiese der Kampf gegen sexuelle und sexistische Gewalt, mehr wirtschaftliche Unabhängigkeit, das Auflösen von patriarchalen Strukturen und die Einbeziehung von Frauen in politische Prozesse. Dadurch können Perspektiven sichtbar gemacht werden, die oft fehlen, zum Beispiel für einen erfolgreichen Friedensprozess aber essentiell sind. Das bestätigen auch erste wissenschaftliche Untersuchungen die zeigen, dass nachhaltiger Frieden eher gelingt, wenn Frauen an den Verhandlungen beteiligt sind. Neben weniger Ungleichheit zwischen den Geschlechtern steht auch die Inklusion und Emanzipation von anderen Minderheiten im Fokus. Feministische Außenpolitik verfolgt also einen ganzheitlichen Ansatz, der alle Menschen mitdenkt und deswegen in erster Linie vor allem Menschenrechtspolitik ist.
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