Alternative Bestattungsmöglichkeiten

Shine bright like a Diamond

"Diamonds are a girl's best friend" – oder vielleicht ist dein best friend mal ein diamond! Es ist nämlich möglich aus kleinen Teilen der Totenasche einen Diamanten zu pressen. Mindestens 4.000 Euro zahlt man für die Herstellung des Steins, der nach den eigenen Wünschen geschliffen werden und zu Schmuck oder Ähnlichem weiterverarbeitet werden kann.

Für alle, denen ein Diamant zu divenhaft ist, gibt es auch die Möglichkeit einen Ascheglaskörper herstellen zu lassen, entweder in Herz- oder Kugelform oder als Anhänger für die Kette. Die Webseite wirbt sogar damit, dass dieses Verfahren 100 Prozent legal ist!*

"*Achten Sie auf die Gesetzeslage in Ihrem Staatsgebiet"  - ok, also dann vielleicht doch nicht für Jedermensch...

Geht unter die Haut

Werde ein Tattoo! Diese Praxis ist hauptsächlich im Bereich "Haustiere" einzuordnen, es gibt aber auch Länder, in denen Menschen zu Tinte verarbeitet werden. Die Asche wird sterilisiert und mit der Tattoo-Tinte vermengt: auf diese Weise kann man seinen Hund Struppi oder Oma Anneliese immer bei sich behalten. Nebenwirkungen sind übrigens keine bekannt.

Wirklich in den Himmel kommen

The Sky is the Limit – aber nicht für deine Überreste. Ungefähr sieben Gramm der Asche werden in eine Mikrokapsel gefüllt und zusammen mit anderen in den Weltraum geschossen. Du und deine neuen (toten) Kapselfreunde können dann für immer mit Sternschnuppen um die Wette fliegen, außer ihr entscheidet euch für die Billo-Variante (circa 5.000 Dollar), bei der die Kapsel nach einigen Erdumrundungen wieder in die Atmosphäre zurückkehrt und dann vollständig verglüht. Eine Beisetzung auf dem Mond oder im Weltall fängt bei 12.500 Dollar an.

Werde zum Feuerwerk

Wem das Weltall zu groß, weit und endgültig ist, findet vielleicht seine Verwendung als Feuerwerk. Für 4.800 Dollar kann man bis zu zwölf Minuten ein Feuerwerk aus Menschenasche bewundern. Die Idee hatte ein Pyrotechniker aus Sydney, der der Meinung ist, man sollte im Leben nicht trauern, sondern feiern. Außerdem meinte auch Casper schon:

"Ehe wir langsam verglühen, dann lieber gehen mit 'nem Knall, ah!"

Kanonenfutter

Amerika – Land der unbegrenzten Möglichkeiten. So war es zum Beispiel auch für einen Jäger aus dem US-Südstaat Alabama möglich, seine Asche für 700 Dollar in eine Patrone packen zu lassen. Für alle wahnsinnigen Romantiker, die gerne Romeo und Julia nachspielen wollen, vielleicht eine Überlegung wert.

Unsplash | Velizar Ivanov | CC0

Deine Zeit läuft ab

Um sich seiner eigenen Vergänglichkeit bewusst zu werden könnte man sich auch aus der Asche einer verstorbenen Person eine Sanduhr machen lassen. Für knappe 320 Dollar kannst du dich dann jeden Tag aufs Neue daran erinnern lassen, dass auch deine Zeit ablaufen wird.

Werde ein Baum

Die Naturburschen und Umweltschützer unter uns finden wahrscheinlich eher Gefallen am Gedanken, ein Baum zu werden: es gibt biologisch abbaubare Urnen, in deren oberer Teil sich Baumsamen befinden. Die Urne zersetzt sich erst, wenn sie in die Erde eingesetzt wurde und dann steht dir nichts mehr im Weg, nach dem Tod dein Lieblingsbaum zu werden.

Berechtige Frage: zählt das schon als Wiedergeburt und wird man durch schlechtes Karma ein Baum, an den Hunde öfter pinkeln?

Unsplash | Johann Siemens | CC0

Lecker, Kekse!

Die Schülerin einer amerikanischen Highschool in Kalifornien backte Kekse mit der Asche ihres Großvaters. Obwohl sie es jedem erzählt habe, haben laut Polizei trotzdem mindestens neun ihrer Klassenkameraden davon gegessen. Eine Strafe droht ihr aber anscheinen nicht, da niemand einen körperlichen oder seelischen Schaden davontrug.

Ein Korallenriff werden

Menschliche Asche enthält Nährstoffe, die für die Entwicklung eines Korallenriffes durchaus wichtig sind. Daher arbeiten Amerikaner an den sogannanten "Reef Balls" aus Totenasche, mit deren Hilfe die maritime Vegetation besser wachsen soll.

Mach's wie 2Pac

…dessen Asche wurde nämlich angeblich von seinen Freunden und Bandmitgliedern in Form eines Joints geraucht. Inspirierend!

Das Lied vom Tod

Zu guter Letzt natürlich die einzig wahre Möglichkeit für jeden Musikfan: werde eine Schallplatte! Eine britische Firma bietet an, Vinyl mit Totenasche herzustellen. Vor der Pressung der Platte wird die Asche auf den Kunststoff gestreut, das beeinflusst zwar den Sound, aber macht die Platte dadurch auch umso persönlicher und besonderer. Der Preis liegt zwischen 1.000 bis 3.000 britischen Pfund für bis zu 30 Alben, die man sowohl sound- als auch designtechnisch frei gestalten kann.

Die IDLES haben dieses Angebot übrigens auch in Anspruch genommen: es gibt 100 limitierte "Ash Vinyls" ihrer Platte Brutalism, in der die Asche von Frontman Joe Talbots Mutter verarbeitet ist.

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In Deutschland sind die meisten dieser Methoden leider nicht anwendbar: bei uns herrscht Friedhofszwang, also die Verpflichtung, die Überreste einer verstorbenen Person nur auf einem zu diesem Zwecke gewidmeten Ort aufbewahren zu dürfen. Aber hey, die alternativen Methoden sind meistens eh viel zu teuer...