Bienen sind ein extrem wichtiger Bestandteil unseres Ökosystems und trotzdem nimmt das Bienensterben in den letzten Jahren immer weiter zu.
Das weltweite Insektensterben
Sowohl die Anzahl an Insekten als auch die verschiedenen Insektenarten nehmen immer weiter ab. Grund dafür sind Umweltbelastungen wie Pestizide, Kunstdünger, Waldbrände, Trockenheit, Wasserverschmutzung, Monokultur und der Abbau von Lebensraum und Nistplätzen. Unter dem Insektensterben leiden nicht nur die Tiere, die sich von Insekten ernähren, sondern auch der Mensch.
Obst- und Gemüseanbau und Felder mit Sonnenblumen, Raps oder Kartoffeln sind von der Bestäubung der Insekten abhängig - keine Bestäubung bedeutet also weniger Nahrungsmittel. Auch 80 Prozent der Wildpflanzen sind auf die Bestäubung angewiesen und manche Pflanzenarten würden ohne Bestäubung komplett aussterben.
Nach dem erfolgreichen "Volksbegehren Artenschutz" im Frühjahr 2019, präsentierte die Umweltministerin nun ein Gesetz gegen das Insektensterben: Himmelscheinwerfer sollen verboten und pestizidfreie Flächen vergrößert werden.
Einen riesigen Teil der Bestäubung übernehmen die Bienen, weswegen sie für unser Ökosystem so extrem wichtig sind und besonderen Schutz und Hilfe benötigen.
Die Bienen
2006 wurde in den USA das erste Mal beobachtet, das ganze Bienenvölker komplett verschwinden, inzwischen haben wir seit über einem Jahrzehnt mit einem weltweiten Bienensterben zu kämpfen. Ein Aussterben der Biene hätte katastrophale Folgen, denn ein Drittel unserer Lebensmittel - Gemüse, Früchte, Öle - hängt von der Bestäubung durch Insekten ab. Ungefähr 85 Prozent der Erträge von Obst- und Gemüseanbau in Deutschland hängen von der Biene ab.
Bienenvölker mieten - eine Hilfe für die Biene?
Ein vermeintlicher Lösungsansatz, um den Bienensterben entgegenzuwirken, ist das Mieten von Bienenvölkern - auf dem Balkon, im Garten, oder auch auf Dächern von Firmengeländen oder Hotels. Damit wird Lebensraum für Honigbienen geschaffen, die Bienenstöcke werden auf- und abgestellt, regelmäßig von erfahrenen Imkern betreut und der Honig wird geerntet.
Doch den schutzbedürftigen Wildbienen hilft ein gemietetes Bienenvolk nicht - im Gegenteil.
Durch die bereits genannte Monokultur in der Landwirtschaft und das Verwenden von Pestiziden, ist das Nahrungsangebot knapp. Wildbienen und Honigbienen stehen daher in gewisser Weise in Konkurrenz zueinander, wenn es um die vorhandenen Nahrungsressourcen geht. Wer beispielsweise auf die im Trend liegende Stadtimkerei verzichtet, tut letztlich mehr für den Naturschutz.Honigbienen haben zwar einen größeren Flugradius um ihren Bienenstock, sind bei der Bestäubung letztlich aber weniger effizient als Wildbienen. Im gleichen Zeitraum können Wildbienen drei- bis fünfmal mehr Blüten bestäuben wie Honigbienen.
Wenn du aktiv den Bienen helfen möchtest, kannst du aber trotzdem ein paar Dinge tun.
Mehr Raum für Wildbienen schaffen
Mehr als die Hälfte unserer heimischen Wildbienenarten sind in ihrem Bestand gefährdet. Um Wildbienen - und auch andere Insektenarten - zu unterstützen, kannst du beispielsweise einheimische Blütenpflanzen in deinem Garten wachsen lassen (zum Beispiel eine Blumenwiese anstatt eines makellosen Rasens). Dazu gehören Zwiebelblumen, verschiedene Kräuter und Blütensträucher, die reich an Pollen sind und von Frühling bis Herbst blühen.
Auch hilft es Wildbienen, wenn du deinen Garten eher natürlich lässt. Lockere und offene Sand- oder Lehmböden bieten Material zum Bau von Nistzellen, natürliche Mulden im Boden sorgen mit Regenwasser für eine bienenfreundliche Wasserquelle.
Mehr Tipps, wie du deinen Garten bienenfreundlicher gestalten kannst, findest du beispielsweise auf der Seite des Naturschutzbund Deutschland e. V. . Hier findest du außerdem auch Anleitungen, wie du Nisthilfen für Wildbienen schaffen kannst.
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Anmerkung:
Themen wie Umweltschutz und Nachhaltigkeit sind uns wichtig. In diesem Artikel ging es ursprünglich um verschiedene Angebote, mit denen man sich ein eigenes Bienenvolk mieten kann. Wir haben uns mit diesem Thema noch einmal kritisch auseinandergesetzt und den Artikel im Nachhinein angepasst, da diese Angebote besonders den Wildbienen mehr schaden als nutzen. Vielen Dank an dieser Stelle an unsere egos in den sozialen Netzwerken für den tollen Input!
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