Ein offener Brief von Klimaaktivist*innen an die EU

Ein offener Brief von Klimaaktivist*innen an die EU

Tausende Prominente und Wissenschaftler*innen haben unterzeichnet

Greta Thunberg, Luisa Neubauer und die belgischen Aktivistinnen Anuna de Wever van der Heyden und Adélaïde Charlier haben einen offenen Brief an die Oberhäupter der EU-Staaten geschrieben, in dem sie fordern, die Klimakrise endlich als Krise zu behandeln. Dafür haben sie jede Menge prominente Unterstützer*innen.

Klare Maßnahmen im Kampf gegen die Klimakrise

Die Corona-Krise hat in den vergangenen Monaten gezeigt, dass Staatsoberhäupter und Bürger*innen ihr Verhalten grundlegend zum Wohl der Gesellschaft verändern können. Beim Klimawandel fehlt ein solcher globaler Einsatz allerdings bisher. Deswegen wird in dem Brief gefordert, die Klimakrise endlich ernst zu nehmen und sich einer Krise entsprechend zu verhalten:

"Es ist jetzt noch klarer als jemals zuvor, dass die Klimakrise nicht ein einziges Mal wie eine Krise behandelt wurde, weder von Politiker*innen, noch von Medien, Unternehmen und dem Finanzwesen."

Die Staten der EU haben das Pariser Klimaabkommen unterzeichnet und haben die politischen und wirtschaftlichen Möglichkeiten, im Klimaschutz voranzugehen. Im Brief heißt es, dass die bisherigen Bemühungen "nicht einmal annähernd genug" seien.

Konkrete Forderungen


Die Klimaaktivistinnen fordern in ihrem Brief konkrete Maßnahmen: Die Förderung, aber auch die Nutzung fossiler Brennstoffe muss sofort gestoppt werden, Ökozid - die Störung des ökologischen Gleichgewichts durch Umweltverschmutzung - muss vor dem Internationalen Strafgerichtshof zu einem internationalen Verbrechen erklärt werden und festgelegte, jährliche Kohlenstoffbudgets, die die Nationen nicht überschreiten dürfen müssen eingeführt werden.

Außerdem muss ein generelles Umdenken in der Klimapolitik stattfinden. Das heißt, es muss eine Klimapolitik geben, die die Arbeitnehmer*innen und die am stärksten gefährdeten Personen schützt und alle Formen der Ungleichheit verringert: Wirtschaft, Rasse und Geschlecht.

"Wenn wir keine Gleichberechtigung haben, haben wir nichts"

Ein weiterer Punkt, der in dem Brief angesprochen wird, ist die fehlende Gleichberechtigung zwischen globalem Süden und globalem Norden. Reiche Industrieländer nutzen die Ressourcen in Afrika und Südamerika und produzieren einen Großteil der weltweiten C02-Emissionen - und unter den Folgen leidet vor allem der globale Süden und nicht etwa die Industrienationen selbst. 

"Klima- und Umweltgerechtigkeit lässt sich nicht erreichen, so lange wir weiter die sozialen und rassistischen Ungerechtigkeiten sowie Unterdrückung ignorieren, die die Grundlage für unsere moderne Welt gelegt haben."

Diese Form der Ausbeutung existiert seit Jahrhunderten und hat tief rassistische Wurzeln. Außerdem zeigt sie, dass viele verschiedene Krisen miteinander verbunden sind und nur gemeinsam gelöst werden können.

"Wenn wir keine Gleichberechtigung haben, haben wir nichts. Wir müssen nicht auswählen, welche Krise oder welches Problem wir priorisieren sollten, denn sie sind alle miteinander verbunden."

Den gesamten Brief mit allen Forderungen und Unterzeichner*innen findest du hier. 

Prominente Unterstützer*innen

Bekannte Gesichter wie Leonardo DiCaprio, Joaquin Phoenix und Malala Yousafzai, aber auch viele Musiker*innen wie zum Beispiel Billie Eilish, The 1975, Björk, Sam Fender und Ben Howard haben den Brief unterschrieben.

Auf den sozialen Medien wird dazu aufgerufen, unter dem Hashtag #FaceTheClimateEmergency ein Foto zu posten. Hier kannst du dein eigenes #FaceTheClimateEmergency Foto kreieren und den Brief unterschreiben. 


Inzwischen hat der Brief mehr als 80.000 Unterschriften, wie Greta Thunberg auf ihrer Instagram-Seite verkündet:

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