Musik hilft gegen Angststörungen

Musik hilft gegen Angststörungen

Therapeutischer Nutzen von Musik und binauralen Klängen

Von  Sabrina Luttenberger
Forscher*innen haben herausgefunden, welche Musik wie gegen Angststörungen helfen kann. Die Ergebnisse gibt’s hier.


Wie Musik uns beeinflusst

Dass Musik uns (emotional) beeinflusst, das ist ja nichts Neues. Immerhin sagt unser Musikgeschmack etwas über unsere Persönlichkeit aus und beeinflusst sogar unsere Geschwindigkeit beim Sport. Musik kann aber auch gegen psychische Krankheiten wie Angststörungen helfen. Das haben Forscher*innen aus Kanada herausgefunden. Dafür haben sie Menschen untersucht, die an einer Angststörung leiden und deshalb auch in Therapie sind und Medikamente nehmen.

Playlisten und binauralen Klängen lauschen

Jeden Tag sollten sie 30 Minuten Musik und sogenannte "binaurale Klänge" hören. Binaurale Klänge bilden sich, wenn du auf beiden Ohren leicht unterschiedliche Frequenzen hörst. Dadurch entsteht im Gehirn ein neuer und pulsierender Ton. Für die Musik war die künstliche Intelligenz LUCID zuständig. Sie kuratierte für die Patient*innen je nach emotionaler Lage und Musikgeschmack eigene Playlists.

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Stimulation im Gehirn

Das Ergebnis: die binauralen Klänge helfen laut der Studie vor allem bei leichteren Angststörungen, weil sie durch den pulsierenden Ton bestimmte Hirnareale stimulieren. Bei stärkeren Angststörungen hat den Teilnehmer*innen vor allem entspannende und emotionale Musik geholfen.

Dauerhaft Musik hören für weniger Stress?

Wenn 30 Minuten Musik pro Tag die Angststörungen der Teilnehmer*innen also minderten, wie wäre es dann, wenn wir den ganzen Tag Musik hören würden? Würde das Stress und Angst konstant reduzieren? Musiktherapeutin Barbara Weinzierl bezweifelt das.
"Wir sind permanent von Musik umgeben und es gibt ganz viele Menschen, die das gar nicht mehr als solches wahrnehmen, es ist einfach Teil des akustischen Hintergrunds. Das haben ganz viele Menschen noch nie gelernt oder bereits wieder verlernt, dieses richtige aktive Zuhören. [Es ist vor allem] das Zuhören und nichts tun als zuhören, [das] diesen therapeutischen Charakter haben kann." – Barbara Weinzierl


Eine musikalische Dauerbeschallung ist also auch nicht die Lösung.

Es geht vor allem darum, was man hört und wie aktiv man zuhört. Deshalb geht auch die Forschung der kanadischen Studie noch weiter. Als nächstes wollen sie herausfinden, welche Art und Dauer des Musikhörens Menschen mit schwereren Angstzuständen hilft.




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