Fuck for Forest

Fuck for Forest

Umweltaktivist*innen sammeln mit porongraphischen Aufnahmen Geld

Von  Lola Aichner
Moderatorin Lola hat sich einen Dokumentarfilm über Fuck for Forest angesehen - und war am Ende eher desillusioniert.


Sex sells better?

Waldsterben, Klimaerwärmung und die Abholzung des Regenwaldes. Alles wichtige Themen, die jetzt aber meistens nicht so sexy sind. Blowjobs, Gangbangs und Sex ziehen da schon eher. Also warum nicht die beiden Dinge verbinden, um die Welt zu retten? 

Vielleicht hast du schon mal von Fuck for Forest gehört

Das ist eine Gruppe von Umweltaktivist*innen, die mit pornographischen Aufnahmen Geld sammeln, und Gutes tun wollen. 

Die Betonung liegt auf wollen. 

Bisher hatte ich immer nur am Rande was von dem Projekt mitbekommen, und fand die Idee eigentlich gar nicht so schlecht. Sex sells, das weiß man in den Medien ja, also warum nicht damit Wälder retten. Für diesen Beitrag habe ich mir dann auch extra die 2012 erschienene Dokumentation Fuck for Forest des polnischen Regisseurs Michal Marczak angesehen. Und war am Ende ähnlich desillusioniert, wie die Umweltaktivist*innen selbst. 

Partys, Containern und Sex

In der Doku begleitet Marczak die Protagonist*innen durch Berlin, denn nach einigen rechtlichen Problemen in ihrer norwegischen Heimat hat es die Gründer*innen von Fuck for Forest hierhin verschlagen. Auf Partys versuchen sie, Darsteller*innen für ihre Pornoaufnahmen zu finden. Sie ziehen aber auch beim Containern nachts durch die Stadt und haben natürlich dazwischen immer wieder Sex.  

  • Lola über Fuck for Forest
    Was es mit der Umweltbewegung auf sich hat

Angeblich haben sie mit ihrem Projekt schon 420.000 Euro gesammelt.

Doch irgendwie scheint gar nicht so leicht zu sein, damit auch wirklich Gutes zu tun. Denn am Ende der Doku wollen Fuck for Forest ein Stück Land am Amazonas kaufen, um den Einwohner*innen dort zu helfen. Doch leider haben die kein Interesse am Geld von ein paar europäischen Hippies mit einer Porno Webseite.

"Wenn man für sie ist, ist man gegen sie."

Hast du auch eine*n Veganer*in im Freundeskreis, die*der euch immer wieder Moralpredigten hält? Oder die*den eine*n Freund*in, die*der Crossfit macht, und die ganze Zeit über nichts anderes redet? So einen Eindruck vermitteln mir auch die Fuck for Forest Aktivist*innen. Wenn man nicht für sie ist, ist man gegen sie. Wenn jemand keine Nacktbilder machen will, wird man gleich gefragt, ob man die Umwelt hasst, oder prüde ist. 

Trotzdem: Sex für die Umwelt zu haben halte ich an sich für eine witzige und medienwirksame Idee, doch bisher hapert es allerdings noch etwas an der Umsetzung. Ich geh jetzt 'nen Baum umarmen.

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