Gemeinsam für eine inklusive Zukunft

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Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Be_hinderung

Von  Miriam Fischer
Am 5. Mai soll gemeinsam ein Zeichen für ein gleichberechtigtes Miteinander gesetzt werden.


Europäischer Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Be_hinderung

Seit 24 Jahren wird in Deutschland der 5. Mai genutzt, um die Diskrepanz zwischen dem im Grundgesetz verankerten Anspruch der Gleichberechtigung und der Lebenswirklichkeit vieler Menschen mit Be_hinderung Stück für Stück zu überwinden. Es braucht endlich konkrete gesetzliche Regelungen, um die UN-Be_hindertenrechtskonvention, die Deutschland 2009 ratifiziert hat, komplett umzusetzen.

Deswegen finden jedes Jahr rund um den 5. Mai Podiumsdiskussionen, Informationsgespräche, Demonstrationen und ähnliches statt. Dieses Jahr sind es natürlich vor allem Online-Aktionen. 

Um 17 Uhr findet ein Live-Event mit Aktivist*innen statt. Moderiert wird der Stream von Raul Krauthausen und Constantin Grosch:



2021 steht der Tag unter dem Motto "Deine Stimme für Inklusion". Alle Infos zum Aktionstag findest du zum Beispiel hier.



Ableismus

In der letzten Woche wurde über das Thema Ableismus vermehrt auf Social Media aufgeklärt. (TW: ableistischer Mord) Trauriger Anlass für die Diskussionen waren die (ausbleibenden) Reaktionen, nachdem vier Menschen mit Be_hinderung in ihrem Wohnheim von einer Pflegekraft getötet wurden.

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Viele Menschen haben online kritisiert, dass die Tat in den Medien und in den Nachrichten kaum stattgefunden hat und wenn dann sehr verharmlost wurde. Außerdem kamen in der Berichterstattung kaum Menschen mit Be_hinderung zu Wort. Unter dem Hashtag #AbleismusTötet sind einige Beiträge dazu auf Instagram und Twitter zu finden:

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Ein Beitrag geteilt von Raul Krauthausen (@raulkrauthausen)


Ableismus steht für (unbewusste) Diskriminierung von Menschen mit Be_hinderung und ist eine Form von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit.

Ableismus kann sowohl durch Abwertung (zum Beispiel wenn voreingenommen davon ausgegangen wird, dass be_hinderte Menschen etwas nicht können), als auch durch Aufwertung (wenn betont wird, dass Menschen trotz ihrer Be_hinderung Dinge können, zu denen Menschen ohne Be_hinderung fähig sind) stattfinden.

Mindestlohn in Be_hindertenwerkstätten

Auch über Be_hindertenwerkstätten wird aktuell auf Social Media kritisch diskutiert.

Immer öfter werben Firmen mit ihrer sozialen Ausrichtung, weil sie (auch) mit Be_hindertenwerkstätten zusammenarbeiten. Die Geschwister Tabea und Marian haben auf ihrem Instagram-Account Not Just Down darauf aufmerksam gemacht, wie problematisch das Konzept und die Umsetzung von diesen Werkstätten ist.



Eine Auswahl an Inkluencer*innen - also Influencer*innen, die sich für eine inklusive und diverse Gesellschaft einsetzen - findest du hier.



Eigentlich sollen Menschen in Werkstätten auf den Arbeitsmarkt vorbereitet werden. In der Realität werden allerdings weniger als ein Prozent vermittelt. In ihrem Posting erklären Marian und Tabea, dass durch Be_hindertenwerkstätte vor allem eine Parallelgesellschaft aufrecht erhalten und keinesfalls Inklusion vorangebracht wird:

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In Deutschland arbeiten rund 310.000 Menschen mit Be_hinderungen in ungefähr 740 Werkstätten.

Diese Werkstätten erwirtschaften zwar einen Umsatz von rund acht Milliarden Euro, die Arbeiter*innen verdienen meist - trotz einer 35 bis 40 Stundenwoche - um die 200 Euro im Monat. Das liegt daran, dass sie nur ein arbeitnehmer*innenähnliches Beschäftigungsverhältnis haben und deswegen weit unter dem gesetzlichen Mindestlohn bezahlt werden. 


Hier kannst du eine Petition unterschreiben, die den Mindestlohn in Be_hindertenwerkstätten fordert.




Die Diskussionen um Ableismus und Behindertenwerkstätten machen deutlich, wie viel politisch und gesellschaftlich noch passieren muss, und wie wichtig ein Tag wie der Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Be_hinderung ist.

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