In Großbritannien prägt der Begriff Period Poverty seit Ende 2016 die Diskussion, wogegen allerdings schon seit 2017 vorgegangen wird.
Einmal im Monat ist es in der Regel es soweit - die rote Flut, die Erdbeerwoche oder Satans Wasserfall steht vor der Tür. Das ist nicht nur so schon nervig, sondern kann auch körperlich richtig schmerzvoll sein und psychisch große Auswirkungen haben - auch finanziell trifft die Periode einige ziemlich hart.
Zum Beispiel diejenigen, die sich schlichtweg nicht ausreichend mit Hygieneartikeln versorgen können.
Denn Binden und Tampons sind ganz schön teuer.
Fast 4500 US $ gibt eine Frau im Durchschnitt im Leben für ihre Periode aus.
Geld, das nicht jeder hat. „Period poverty“, oder zu Deutsch Periodenarmut, ist in Großbritannien schon länger ein Thema. Es handelt sich dabei um das traurige Phänomen, dass sich einige Frauen und Mädchen keine oder nicht genügend Damenhygieneprdukte leisten können.
Rund eine von zehn Schülerinnen kann sich laut einer Studie von „Plan International UK“ überhaupt keine sanitären Produkte leisten.
Wie helfen sich die Frauen?
Es wird auf fast schon mittelalterliche Methoden wie Zeitungen oder Socken zurückgegriffen, um das Blut irgendwie aufzuhalten. Einige Mädchen gehen aus Scham sogar nicht zur Schule während ihrer Periode. Denn eine vollgeblutete Hose oder auch nur ein kleines Anzeichen wäre ein absoluter Albtraum. Dabei fürchten viele Schülerinnen, Hohn und Spott ausgesetzt zu werden. Mal ganz zu schweigen davon, wie unangenehm es ist, mit einer nassen Hose durch die Gegend rennen zu müssen.
Einfach unzumutbar
Um diesem Trend entgegenzuwirken versucht man es in Schottland, genauer gesagt im Bezirk North Ayrshire, nun mit der kostenlosen Herausgabe von Tampons und Konsorten. In den öffentlichen Schulen werden schon länger Tampons bereitgestellt.
Doch auch in circa 100 öffentlichen Gebäuden soll es nun Automaten geben aus denen Bedürftige kostenlos adäquate Sanitärprodukte beziehen können. Auch in Aberdeen (Schottland) wurde im vergangenen Jahr ein ähnliches Projekt gestartet.
Die Diskussion ist groß, da das Problem ja im Endeffekt jede Frau betreffen kann.
In Deutschland sind Hygieneartikel auch mit 19 Prozent besteuert, obwohl sich bei Geburt keiner aussuchen kann, sie benutzen zu müssen. Die Debatte ist auch hierzulande groß. Am liebsten wäre es wohl den meisten Frauen, wenn sie ihre Tampons oder Binden umsonst bekämen oder zumindest für qualitativ gute Produkte nicht so viel Geld auf den Tisch legen zu müssen.
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