In diesem Bus sollen sich Obdachlose duschen können

In diesem Bus sollen sich Obdachlose duschen können

Crowdfunding Kampagne

"Waschen ist Menschenrecht" sagt Dominik. Deshalb will er auch Obdachlosen die Möglichkeit geben, sich waschen zu können.

Dominik Bloh ist 30 Jahre alt. Von diesen 30 Jahren hat er mehr als zehn auf der Straße gelebt, denn er hatte keine Wohnung oder sonstigen geschützten Platz zum schlafen, essen und leben. Über diese Zeit und seine Erfahrungen hat er ein Buch geschrieben, Unter Palmen aus Stahl: Die Geschichte eines Straßenjungen, welches 2017 erschien.

"Waschen ist Würde und Menschenrecht"

Als Obdachloser hat Dominik am eigenen Leib erfahren müssen, dass es kaum Möglichkeiten gibt, sich zu waschen. Im Gegensatz zu Hunger und Kälte würden die Menschen bei einer auf der Straße lebenden Person aber schnell merken, dass diese dreckig sei und unangenehm rieche. Dadurch würden Passant*innen auf Distanz gehen. Aber auch Obdachlose würden sich für ihre Situation schämen und daher Kontakt meiden.
"Wenn man tage- oder sogar wochenlang ungewaschen durch die Straßen zieht, hinterlässt das Spuren. Nicht nur auf der Haut oder den Klamotten, sondern auch auf der Seele." - Dominik Bloh
Wenn man immer dreckig sei und als Dreck wahrgenommen werden, fühle man sich irgendwann auch wie Dreck. Dagegen will Dominik was tun.


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Jede*r solle die Möglichkeit haben, sich waschen und frisch machen zu können. Deshalb hat er mit anderen Engagierten GoBanyo gegründet, ein soziales Projekt für Obdachlose und Menschen ohne Zugang zu fließendem Wasser in Hamburg

Aus altem Bus wird rollendes Badezimmer

Das Team will dafür einen ausrangierten Linienbus umbauen. Statt Sitz an Sitz sollen darin voll ausgestattete Badezimmer sowie eine integrierte Kleiderkammer eingebaut werden. Obdachlose könnten sich so in Ruhe und mit der nötigen Privatsphäre pflegen. Dadurch würden sie (zumindest einen Teil) ihrer Würde und ihres Selbstwertgefühls zurückerlangen. Durch die Kleiderkammer könnten sie das frische Gefühl in frischer Kleidung länger mit sich tragen. Mit dem Hamburger Duschbus soll obdachlosen Menschen nicht nur die Möglichkeit gegeben werden, ihrem Bedürfnis nach Sauberkeit nachzugehen - der Bus soll auch ein Weg sein, Ängste abzubauen und sich dadurch wieder besser in der Gesellschaft integrieren zu können.

200.000 Euro per Crowdfunding

Nun wollen Dominik und sein Team diese Pläne umsetzen, bislang fehlt allerdings das nötige Geld. 140.000 Euro brauchen sie für den Umbau des Busses, außerdem sind weitere 60.000 Euro für den Betrieb im ersten Jahr vorgesehen.

Damit soll der Duschbus an drei Wochentagen für je fünf Stunden betrieben werden können. Das wären dann fast 8.000 Duschen pro Jahr.


Bislang sind per Crowdfunding 12.757 Euro zusammengekommen. Wenn auch du spenden möchtest, bekommst du je nach Geldsumme gutes Karma, eine Erwähnung auf der Website von GoBanyo oder auch eine handgeschriebene Dankeskarte. Wir finden: tolle Sache, die es sich zu unterstützen lohnt!

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