Barrierefreies Internet

Barrierefreies Internet

Behinderte Menschen können das Internet nicht ohne Hürden nutzen

Niemand darf in unserer Gesellschaft ausgeschlossen werden. Das betrifft auch die Chancengleichheit und Inklusion von behinderten Menschen im Internet.

Internet inklusive Rollstuhlrampe?

Fahrstuhl mit Blindenschrift, Gebärdensprache im Fernseher, Rollstuhlplätze auf großen Konzerten…

Ganz klar - im Alltag wird bereits viel für Barrierefreiheit und Inklusion getan. Doch das Leben spielt sich eben auch virtuell ab - aber genau hier werden behinderte Menschen oft vergessen. Erst seit 2016 sind öffentliche Stellen beispielsweise gesetzlich dazu verpflichtet, ihre Website barrierefrei zu gestalten. Schön und gut - aber surfst du den ganzen Tag nur auf der Seite der Bundespolizei oder dem Landesamt für Denkmalpflege? Warum sollte es behinderten Menschen dann anders gehen?

Wir müssen noch wahnsinnig viel tun, damit die kunterbunte Online-Welt von jedem erkundet werden kann.




Alexa, gib mir die Fakten!

Das Internet vereinfacht uns das Leben und bringt Menschen aus aller Welt zusammen. Onlineshopping, Urlaub buchen oder fix einen Begriff googeln. Technik sei Dank können auch beeinträchtigte Menschen viel unabhängiger sein.

Intelligente Assistenten à la Alexa helfen sehbehinderten Menschen beispielsweise leicht und schnell mit einer Wettervorhersage. Auf Wikipedia findet man Artikel nicht nur auf Englisch, sondern auch auf Simple English. Das hilft zumindest englischsprachigen Nutzern mit geistiger Behinderung den Inhalt eines Artikels besser zu verstehen.

Doch auf kleineren Webseiten und Blogs wird’s dann auch schon knifflig.

Selten findet man hier die Möglichkeit Kontrast, Farbe oder Schriftgröße zu ändern. So werden ganz schnell Menschen mit einer leichten Sehbehinderung ausgeschlossen. Zwar verfügen blinde Menschen über Programme, die ihnen beispielsweise Texte vorlesen können, aber für diese sogenannten Screenreader muss eine Webseite optimiert werden.
Auch gibt es Menschen, deren Mobilität der Hände eingeschränkt ist. Wer dann beispielsweise nur mit Tastatur und nicht mit einer Maus umgehen kann, ist darauf angewiesen, dass eine Seite so gebaut wurde, dass man mithilfe der Tastatur jeden Menüpunkt und jeden Link erreicht. Klappt das nicht, hat man keinen Zugang zum Inhalt dieser Seite.

Obwohl es offensichtlich ist, wie hilfreich das Internet für behinderte Menschen ist, vergessen doch die meisten, dass es hier genauso viele Barrieren gibt wie im Alltag.




Nicht ganz so social?

Auch beim Thema Social Media gibt es noch Luft nach oben.

Soziale Netzwerke sind dazu da, mit Anderen zu interagieren. Würdest du Instagram nutzen, wenn du nur deine eigenen Selfies bewundern könntest? Nope. Genau hier kann jede*r aber einen eigenen kleinen Beitrag für ein barrierefreies Internet leisten. Und dafür musst du kein IT-Crack sein!

Instagram ermöglicht beispielsweise das Hinzufügen von einem Alternativtext, wenn man ein Bild hochlädt. 

Dieser Text wird im Feed nicht angezeigt - jedoch kann er von Screenreadern erfasst und vorgelesen werden.
Macht das überhaupt Sinn? Aber hallo! Auch Blinde wollen nach einem Konzert wissen, wie krass die Bühnenshow war. Und nicht jede*r Blinde sieht immer komplett nichts. Manche können Licht und Schatten erkennen und wenn du in deinem Alternativtext kurz die Kernaussage des Bildes hinzufügst, machst du es sehbehinderten Menschen sehr viel leichter. Das geht übrigens auch auf Plattformen wie Twitter und Facebook. Für dich sind das vielleicht nur wenige Klicks - für Blinde kann das einen riesigen Unterschied machen.




Ob wir wollen oder nicht - unser Leben spielt sich zum Großteil online ab.

Wenn wir das Internet in Zukunft nicht barrierefreier gestalten, werden behinderte Menschen hier weiterhin ausgeschlossen. Damit nehmen wir ihnen ein wichtiges Werkzeug zu einem unabhängigen, selbstbestimmten Leben.

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