Wisst ihr, welcher Gedanke mir kürzlich durch den Kopf geschossen ist? Dass ich die Schule vor der Hälfte meines Lebens abgeschlossen habe. Mit 19 Abi gemacht – das Mal 2 ergibt 38 und so alt bin ich heute.
Und obwohl das eine Ewigkeit her ist, weiß ich immer noch genau wie es sich anfühlt, nicht genug für eine Prüfung gelernt zu haben. Oder wenn der Lehrer eine Frage stellt und man so tut, als würde man was suchen nur um nicht dran genommen zu werden. Und natürlich kann ich mich auch noch ziemlich genau an den Schulsport erinnern und an Frau Lutz, die meinem 14-jährigen, unsportlichen Ich riet:
"Anna, du solltest Kugelstoßen intensivieren. Ich glaube, darin könntest du richtig gut werden."Ähhh? Vielen Dank auch.
Schulsport war eigentlich immer scheiße. Die Lehrer, die tatsächlich Sport studiert haben um es zu unterrichten, waren mit der lustlosen Jugend unterfordert. Und die eigentlichen Biolehrer, die auch den Sportunterricht übernehmen mussten, waren generell mit Jugendlichen außerhalb des Klassenzimmers überfordert.
Ich glaube deshalb wurde so oft Völker- oder Brennball gespielt, da kann ja nix schiefgehen. Bälle werfen kann jeder, fangen auch. Wobei: Es gab aber ja auch immer das Phänomen, dass sich Mitschüler gebückt haben, wenn der Ball auf sie zukam. Ich glaube, das waren die Biolehrer der Zukunft.
Der Höhepunkt eines Schulsportjahres waren die Bundesjugendspiele. Irgendwann zwischen Zeugnisvergabe und Sommerferien traf man sich also auf dem Sportplatz, um möglichst schnell zu rennen / weit zu werfen / hoch zu springen. Um am Ende – wenn's gut läuft – eine Medaille zu bekommen. Oder zumindest eine Urkunde, dass man dabei war.
Ich frage mich: Wozu das alles? Kann man Bundesjugendspiele nicht einfach in Sportfest umbenennen? Und mehr das Ende des Schuljahres feiern und nicht nochmal alles von mies gelaunten, mitten in der Pubertät steckenden Teenagern abverlangen?
Wer hat denn tatsächlich mal eine Medaille bei den Bundesjugendspielen bekommen, anyone? Erzählt's mir auf der egoFM Facebook-Seite.
Artikel teilen: