Man sagt: ein Kind ist kein Kind und zwei Kinder sind gefühlt wie zehn. Ich habe das nie wirklich verstanden, beziehungsweise bis dato nicht mitreden können.
Das erste Kind ist sechs Jahre alt, der kleine Bruder mittlerweile zwei. Vorbei ist die Babyzeit, in der Carlo einfach nur auf einer Decke daneben lag - die Zeit, in der er immer mit dabei war, ohne große Ansprüche zu stellen oder etwas zu wollen. Er ist zu einem kleinen Charakter herangewachsen, der sprechen kann und klettern, der mitmachen will und sich nicht einfach so wegschicken lässt.
Das bekommt Romy jetzt zu spüren – dementsprechend beginnen die Tage im Hause Fasciani mit Streit. "Romy ärgert", heißt es dann. Oder "Du nervst, Carlo!". Und wir sprechen hier von einer Uhrzeit zwischen 5:30 und 6:00 Uhr. Meine Nerven!
Die beiden können nicht zusammen zum Zähne putzen gehen ("Ich bin erster, Carlo, haha!" - Carlo: heult). Sie können nicht nebeneinander am Tisch sitzen ("Das ist MEINE Gabel, Carlo!" - Carlo: heult). Im Kinderzimmer flippt einer der beiden nach circa fünf Minuten aus, weil sie sich um ihr Spielzeug streiten.
Ich kann euch sagen: Als Mutter zweier Kinder stoße ich regelmäßig an meine Gedulds- und Nervengrenze.
Ich versuche, ruhig und verständnisvoll zu bleiben, jeden Konflikt konstruktiv zu lösen und auf Augenhöhe mit den Kids zu bleiben. (Habe ich das jetzt wirklich geschrieben? Denn eigentlich brülle ich viel zu oft und viel zu laut und das zu der oben genannten Uhrzeit – sorry Nachbarn)So sehr sie sich zoffen und bestimmt auch manchmal eifersüchtig aufeinander sind – so sehr lieben sie sich aber auch. Am Ende des Tages schreibt Romy ihrem Bruder kleine Liebesbriefe, die er noch nicht lesen kann und vor Freude zerreißt (natürlich gibt's dann wieder Streit). Stattdessen streichelt er seiner Schwester über die Backe, wenn sie mit Fieber auf der Couch sitzt und sagt: "Romy krank? Arme Romy. Ist's besser jetzt?" - Da geht mein Herz auf, klar.
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