Eigentlich kann ich zu diesem Thema gar nicht viel sagen, denn weder Bat-, Super- oder Spiderman haben in meiner Kindheit eine Rolle gespielt. Warum das so war, frage ich mich allerdings schon.
Tatsächlich führe ich diesen Fakt auf mein Geschlecht zurück. Der Held meiner Kindheit hieß Hanni und war eine Puppe. Mädchenkram.
Jetzt bin ich seit zweieinhalb Jahren Mutter eines Sohnes und ich bin mittlerweile felsenfest davon überzeugt, dass diese Fußball / Superhelden / Autobegeisterung irgendwas mit den Genen zu tun haben muss. Carlo wurde in ein totales Mädchenzimmer geboren. Romy war vier Jahre alt und ihr kleiner Bruder wurde einfach immer zwischen dem Puppenhaus, dem Maltisch oder dem ferngesteuerten Hund (der auch noch Pipi machen und bellen kann, fantastisch!) abgelegt. Fand er alles okay, aber die Puppen wurden durch die Gegend gekickt und der Hund hat mittlerweile ein gebrochenes Bein und kann nicht mehr in die Ecke pinkeln (wer sagt, dass Fußbälle rund sein müssen?).Als Carlo sein erstes Matchboxauto geschenkt bekommen hat (jeder, der Geburtsgeschenke für seine Kinder bekommt, merkt, dass dieses ganze Gender-Ding schon da anfängt), war er nicht mehr zu bremsen. Auch wenn irgendwo ein Ball gerollt ist, ist er hinterhergekrabbelt.
Seit einigen Wochen lebt Carlo den Superman-Traum.
Romy war auf einer Superheldenparty eingeladen und jedes Kind hat nicht nur einen entsprechenden Umhang, sondern auch noch die passende Maske geschenkt bekommen. Und weil sie damit nicht wirklich viel anfangen konnte, kam ihr kleiner Bruder zum Zug. Seit diesem Tag sehe ich ihn nur noch selten in zivil.Carlo geht mit Umhang und Maske in den Kindergarten, auf den Spielplatz, flitzt damit durch die Wohnung und nimmt sein Kostüm mit ins Bett. Ob ich mir Gedanke mache ob das noch ein normales Ausmaß ist? Nö.
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