Künstler*innen, die Tieren eine Stimme geben

Künstler*innen, die Tieren eine Stimme geben

Von Billie Eilish bis Joaquin Phoenix

Tiere können uns bekanntlich nicht mitteilen, wie es ihnen geht und können nicht selbst für ihre Rechte eintreten. Umso schöner, wenn bekannte Menschen ihren Fame nutzen, um ihre Interessen zu vertreten.

Tierrecht in der Popkultur

Wir stellen dir hier ein paar Promis vor, die sich besonders für Tiere einsetzen.

Billie Eilish

Stell dir vor, du wirst zur weltberühmten Met-Gala eingeladen. Und nur so als Gedankenspiel, einer der bekanntesten Modedesigner, sagen wir doch einfach Mal Oscar De La Renta, fleht dich an, ein Outfit für dich zu entwerfen. Was würdest du sagen? Natürlich ja, oder? Jup, das hat Billie Eilish auch getan. Aber anders als wir, die wahrscheinlich zu allem "Ja und Amen" gesagt hätten, hat die siebenfache Grammy-Gewinnerin Billie nur unter einer Voraussetzung zugesagt: Das traditionsreiche Modehaus muss in Zukunft in seinen Kollektionen auf Pelz verzichten. Und sie konnte sich durchsetzen. Was für ein Meilenstein in der doch oftmals sehr egozentrischen Fashionwelt. Als Co-Vorsitzende der Met-Gala setzte sich Billie Eilish außerdem dafür ein, dass nur veganes Essen serviert wurde. Eine 20-Jährige, die Hollywood klar zeigt, dass Tierleid auf dem roten Teppich nichts zu suchen hat.

Auch deshalb ernannten die internationale Tierrechtsorganisation PETA Billie zur "Person des Jahres" 2021. Denn Billie Eilish will etwas verändern: Mit einer vegane Schuhkollektion, einem veganen Parfum ohne Tierversuche oder als Gesicht einer veganen Schokolademarke. Mit ihrer riesigen Reichweite will sie Tieren eine Stimme zu geben und ist damit ihren Promi-Kolleg*innen weit voraus. Denn sie beweist uns: Hollywood geht auch ohne Tierleid und um sieben Grammys zu gewinnen, braucht man definitiv keinen Pelz.


Paul McCartney

Oscarpreisträger, mehrfacher Grammy-Gewinner, Besitzer von 60 Goldenen Schallplatten, mehr als einhundert Millionen verkaufte Singles und kurz gesagt: Einer der erfolgreichsten Songwriter und Sänger in der Geschichte der Popmusik. Ok, ja wir haben's verstanden. Paul McCartney ist krass. Aber naja, er ist ja auch ein Beatle. Darauf könnte man sich jetzt ausruhen... Oder man benutzt seinen Fame, um Aufmerksamkeit zu schaffen für die Dinge, die auf unserer Erde noch gewaltig schief laufen. Wie zum Beispiel Tiere als Testobjekte, ja Versuchskaninchen zu benutzen. Bereits seit Mitte der 1970er Jahre setzte sich Paul McCartney für das Verbot von Tierversuchen ein und versuchte der breiten Masse diese grausamen Missstände aufzuzeigen, die sonst nur hinter geschlossenem Laborvorhang abliefen. Und mit Erfolg: Nach jahrzehntelangem Einsatz von Tierschutzorganisationen sind seit 2013 Tierversuche für kosmetische Produkte in der EU offiziell verboten. Vorbei ist der Kampf jedoch noch nicht, denn die Chemikalienagentur versucht immer wieder Schlupflöcher zu finden, um Tierversuche legal durchführen zu können. Und auch jetzt ist der Peta-Botschafter natürlich ganz vorne dran und wirbt energisch für die Europäische Bürgerinitiative zum Schutz des Tierversuchverbots für Kosmetika. Und wir sagen's ganz ehrlich: Würden wir Sir Paul McCartney nicht eh schon für seine Musik lieben, hätten wir uns bei so viel Tierliebe und Engagement gleich nochmal verknallt.

Joaquin Phoenix

Joaquin Phoenix ist eine interessante Person. Interessant, weil er irgendwie nicht ganz so greifbar ist. Das liegt wahrscheinlich daran, dass er recht wenig von seinem Privatleben preisgibt, sehr sympathisch by the way, aber auch sicherlich an seinen mehr als schillernden Schauspielrollen. Ob römischer Kaiser mit "kleinem" Narzissmus-Problem, verliebter KI-Romantiker, trauriger Clown oder DIE Country-Legende unserer Zeit: Joaquin Phoenix hat ein Faible für, sagen wir, herausfordernde Charaktere. Doch das ist den meisten von uns bereits bekannt. Was weniger Leute mitbekommen: Joaquin Phoenix ist bekennender Tierrechtsaktivist und regelmäßig auf Protestaktionen für Tierwohl zu finden. Das hat er auch letztes Jahr mit einem von ihm produzierten Film noch einmal mehr gezeigt GUNDA – ein in Schwarz-Weiß gehaltener Dokumentarfilm, der das Leben das eines Schweines seziert.

Der Film zeigt die Tiere als Geschöpfe mit eigener Wahrnehmung, eigenem Empfinden und eigenen Gewohnheiten. Und regt uns als Zuschauer*innen ganz ohne moralischen Zeigefinger dazu an, über das eigene Verhalten nachzudenken.

Da bleibt uns auch nicht mehr viel zu sagen, außer vielleicht Joaquin Phoenix selbst zu zitieren: "Es gibt so viel Schmerz in der Welt, an dem wir nichts ändern können. Aber wenn wir selbst Tierleid verursachen, dann können wir daran etwas ändern."

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  • Paul McCartney
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  • Joaquin Phoenix
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  • Brian May
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  • Ricky Gervais
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Brian May

Brian May ist in unserer Liste "Musiker*in, die uns faszinieren" ganz weit oben, das muss man ihm lassen. Denn wer kann von sich schon behaupten, Mitglied DER bekanntesten Rockband zu sein und zudem noch einen Doktor in Physik und Infrarotastronomie zu haben? Jaja, das wusstest du wahrscheinlich noch nicht, doch vor Queen hatte der Leadgitarrist genau diese beiden Fächer in London studiert. 1970 begann er mit seiner Doktorarbeit, bis 1974 der internationale Erfolg mit Queen einsetzte. Und was macht man, nachdem man Weltruhm erlangt hat und mit seiner Musik für immer in den Köpfen der Menschheit verankert sein wird? Richtig, man schreibt sich wieder in die Uni ein und beendet 2007 seinen Doktor. Really? Ja, zumindest hast das Brian May gemacht. Aber nicht nur das macht ihn super sympathisch, denn er sich zudem seit vielen Jahren für Tierrechte ein.

Um für das Verbot der Fuchsjagd in England einzutreten und um wildlebenden Tieren eine Stimme zu geben hat er 2010 die Tierschutzorganisation SAVE ME gegründet, benannt nach dem von ihm komponierte Song "Save Me" von Queen. SAVE ME protestiert energisch gegen die Wiedereinführung der Fuchsjagd in Großbritannien und der Massenkeulung von Dachsen. Zudem rettet Brian mit SAVE ME auch verwaiste Fuchswelpen. Und ja, wir geben zu, schon bei dem Wort Fuchswelpen zerschmilzt unser Herz. Brian May: Queenmitglied, Astrophysiker und Tierschützer, einer der besten Lebensläufe, die wir je gelesen haben.


Ricky Gervais

Der Humor von Ricky Gervais polarisiert, ganz klar. Denn entweder man liebt ihn oder naja, findet ihn etwas zu sehr unter der Gürtellinie. Für einen Querschnitt dieser Meinungen braucht man sich nur die legendären Golden-Globe-Reden von Ricky ansehen – inkl. der Reaktion der durch den Latz gezogenen Promis. Ja, über Humor lässt sich streiten. Worüber sich aber nicht streiten lässt: Ricky hat neben seinem pechschwarzen Humor ein riesen Herz für Tiere und engagiert sich immens für deren Rechte. Der Autor von The Office stellt sich ganz klar öffentlich gegen Tierquälerei und nutzt seine Social Media Accounts, um darauf aufmerksam zu machen. Besonders beim Kampf gegen grausame Traditionen einiger Länder wie die Fuchsjagd, Stierkämpfe oder dem jährlichen chinesischen Yulin-Hundefleischfest ist Ricky ganz vorne dabei.

Zuletzt richtete er seine Tweets an Großwildjäger*innen, die extrem viel Kohle bezahlen, um auf ihrer Safari einen Elefanten oder eine Giraffe zu erlegen. Ricky wird erst aufhören, wenn das Tierleid aufhört und das wird, so pessimistisch muss man sein, noch lange dauern. Aber unser britischer Comedian hat sich dafür gewappnet: "Animals don't have a voice. But I do. A loud one. I’m a fucking big mouth. My voice is for them. And I’ll never shut up while they suffer". Und da schließen wir uns  Ricky an.

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