Den Katzen mag vielleicht das Internet gehören - dafür herrschen Hunde über die Leinwand. Wir haben uns aus allen bekannten Filmhunden unsere persönlichen Lieblinge herausgepickt. Ist deiner dabei?
Fünf Hunde aus Film und Fernsehen
Stummes Bellen
Zugegeben, dieser Hund hatte es anfangs nicht auf die Liste unserer Lieblingsschauspiel-Hunde geschafft – aber nur weil wir ihn lediglich davor nicht kannten. Erst während unserer ausgiebigen egoFM Recherchen stolperten wir auf diesen Vierbeiner. Der Collie Jean. Diese Hundedame war nämlich der erste Hunde überhaupt, der in einem Film eine Hauptrolle spielte. Genauer gesagt in Stummfilmen – wir springen nämlich ins Jahr um 1910.Alles begann damit, dass der Journalist Laurence Trimble aus New York für eine Recherche zu einer Artikelreihe die Vitagraph Studios besuchte, die erfolgreichste Filmproduktionsfirma in den USA dieser Zeit. Und wie das Leben so läuft bekam er zufällig mit, dass Gründer Albert E. Smith eine Story nicht filmisch umsetzen konnte, weil er keinen geeigneten trainierten Hund hatte. Laurence hatte einen: Seine Collie-Dame Jean. Als DER Vitagraph-Dog bekam Jean etliche Hauptrollen und ergatterte für sein Herrchen den Job als Produzent aller Filme noch obendrauf. Mit mehr als 25 produzierten Filmen wurde Jean zum Filmstar. Für kurze Zeit rutschte die Hündin sogar in die Reality-TV-Sparte, als nach der Geburt ihrer sechs Welpen eine Dokumentation darüber mit dem Namen Jean and Her Family veröffentlicht wurde. Aber da kommt wohl kein Star drum herum – auch nicht in der Stummfilmzeit.
Before Rin Tin Tin or Lassie, a collie named Jean was one of cinema's first canine stars. She starred in more than 20 movies, most of which are now lost, though Jean the Match-Maker (1910) survives pic.twitter.com/oSj5qZdXj0
— Silent Movie GIFs (@silentmoviegifs) April 11, 2020
Tränen-Overload
Wie stehst du zu emotionalen Filmen? Gehörst du eher zu den nah am Wasser gebauten, bei denen die Dämme schon bei der kleinsten Gefühlsregung brechen? Oder eher zu den Tränenverweiger*innen, bei denen sogar die traurigsten Filme aller Zeiten – inklusive König der Löwen (!) - nur Netzhautwüste hinterlassen? Solltest du zur ersten Gruppe gehören: Schau dir nie Hachiko - Eine wunderbare Freundschaft an. Eine lebensbedrohliche Dehydrierung durch ein Tränenmeer wäre die Folge. Solltest du dich eher zur zweiten Gruppe zählen: Bereite dich darauf vor, dass Hachiko auch dich zum Weinen bringen wird - und dass du nach diesem Film überzeugt davon bist, einen Akita Inu adoptieren zu wollen. Die Geschichte von Hachiko basiert auf einer wahren Begebenheit in Tokio: Ein japanischer Akita-Hund holte jeden Tag stets zur selben Zeit sein Herrchen vom Bahnhof ab. Bis dieser im Zug an einem Herzinfarkt verstirbt. Fast zehn Jahre wartete Akita Inu Hachiko auf sein verstorbenes Herrchen. Sein Tod im Jahre 1935 berührte Millionen Menschen, die ihm zu Ehren ein Denkmal errichteten. Die Verfilmung ist der Inbegriff von herzzerreißend und ganz ehrlich: Schon bei der bloßen Erzählung dieser Geschichte, bahnen sich schon wieder Tränen an. Ganz klar – eine Liste unserer liebsten Hundestars ohne Hachiko geht nicht.Just walked by this handsome good boy. #Hachiko #Shibuya pic.twitter.com/DD7Pd3L8xA
— APirateInJapan - #StopAsianHate #BLM (@APirateInJapan) August 2, 2021
Fell-Entscheidung
Was wäre eine Liste unserer liebsten Hundestars ohne der Ur-Ur-Ur-Oma, ohne das Vorbilds aller nachfolgenden Hundestars? Ok, wir erwarten da jetzt nicht wirklich eine Antwort darauf, denn ohne Lassie geht’s einfach nicht. Wir alle kennen Lassie, den mutigen Langhaarcollie und die meisten von uns (inklusive einige der egoFM Redaktion) hingen ihren Eltern jahrelang damit in den Ohren, auch so eine Lassie zu adoptieren. Was als Kurzgeschichte 1938 begann, entwickelte sich zu Romanen, weiter zu der Serie, die fast 20 Jahre lang lief und auch zu einigen Kinofilme. Lassie war so berühmt, dass sie sogar einen Stern auf dem berühmten Walk of Fame erhalten hat. Der Name Lassie stammt übrigens aus dem schottischen, was so viel wie "Mädchen" bedeutet. "Passend" könnte man meinen, denn im Film wird Lassie als Hündin dargestellt. In Wirklichkeit war jedoch sowohl der allererste Filmhund als auch fast alle weiteren Nachfolger Rüden. Der Grund: Rüden sollen ein schöneres Fell besitzen, das besser vor der Kamera aussieht. Ob die Beschaffenheit des Fells unser Kinderherz interessiert hätte, sei mal dahingestellt. Trotzdem: Lassie ist und bleibt der Hundestar-Klassiker.Born Today, June 4, in 1940, Pal -- the first in a line of Collies to portray Lassie in film, on radio... her debut feature film was Lassie Come Home (1943)... pic.twitter.com/sylkqWrgFh
— Classic Movie Hub (@ClassicMovieHub) June 4, 2021
Zombiehund
Es gibt viele Filme, in denen wir die Protagonist*innen und deren Handlungen nicht immer verstehen. Ob in Horrorfilmen oder in romantischen Schnulzen - ja hin und wieder ist das Ganze nicht unbedingt nachvollziehbar.Schlimm wird es aber, wenn die Hauptrollen sehr wohl überzeugend agieren, doch das Drehbuch der eigentliche Übeltäter ist. So zu sehen in I Am Legend: Mann und Hund alleine gegen die Zombieapokalypse. Alles schön und gut. Doch wer zum Teufel hielt es für eine gute Idee, dass die treue Schäferhündin Sam von einem Zombie gebissen wird? Wer so ein Drehbuch schreibt hat ganz klar sadistische Züge und schuldet uns mehr als eine Packung Taschentücher und Schokoladeneins. Wir persönlich hätten nichts dagegen gehabt, dass der Protagonist – nichts gegen Will Smith – ein Zombie wird und Sam als einzig überlebendes Wesen übrig bleibt. Aber uns hat ja keiner gefragt. Klar ist: Sam ist der wahre Star des apokalyptischen Sci-Fi-Streifens und verdient definitiv einen Platz in unserer Liste. Auch wenn durch den Film unser Vertrauensverhältnis zu Zombie-Filmen mit Haustieren stark angeknackst wurde und das noch eine ganze Weile andauern wird.
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