Let's talk about Sex

Let's talk about Sex

Kolumnistin und Autorin Katja Lewina zu Gast bei egoFM

Uns Deutschen wird ja gerne mal nachgesagt, dass wir etwas zurückhaltender sind, wenn es darum geht über Sex zu sprechen - Katja geht da aber mit gutem Beispiel voran und zeigt, dass es auch anders geht. Sie ist Sexkolumnistin und Autorin und hat mit egoFM-Elise über weibliche Lust und Sex im Shutdown gesprochen.

Insgesamt hat natürlich eine gewisse Enttabuisierung von Sex stattgefunden - wenn es allerdings um die eigene Sexualität geht und darum, Unsicherheiten und Ängste zu zeigen, tun wir uns noch sehr schwer, sagt Katja.
  • Katja Lewina zu Gast bei egoFM
    Das Interview zum Nachhören


Sie hat Bock


So heißt Katjas Buch, was sich um die Lust der Frau dreht und auch darum, wie unterschiedlich diese im Gegenteil zur Lust des Mannes öffentlich kommuniziert wird.

"Wenn man mal anfängt, so ein bisschen kritisch zu diesem Thema zu recherchieren, dann wird einem relativ schnell klar, dass unsere Sexualität voller Sexismus steckt." - Katja Lewina

Das wird deutlich an messbaren Fakten wie zum Beispiel, dass Frauen wesentlich öfter blasen, als sie geleckt werden, aber auch an kollektiven Bewertungen: Frauen werden im Gegensatz zu Männern sehr viel schneller als "Schlampe" abgestempelt. Und genau auf solche Problematiken macht Katja aufmerksam, indem sie offen darüber spricht.

Auch in Beziehungen ist es sehr wichtig, über Sex zu sprechen

Und zwar nicht nur am Anfang. Ansonsten besteht laut Katja die Gefahr, dass man seine eigenen Bedürfnisse nicht mehr kommuniziert, obwohl diese sich ja mit der Zeit verändern können.

"Ich kenn' zum Beispiel viele Paare die sich anfangs alles anvertrauen [...] und später irgendwann hört das einfach auf und sie haben das Gefühl, sie können auch nicht mehr sagen, dass sie etwas Anderes wollen, weil das eine Verletzung nach sich ziehen würde." - Katja Lewina

Auch wenn Katja sich viel mit Sex beschäftigt macht sie klar, dass Sex weder in einer Beziehung noch als Single überlebenswichtig ist. Es ist normal, dass Menschen unterschiedlich viel Lust haben und auch in verschiedenen Lebensphasen unterschiedlich viel Lust empfinden.

"Sexualität ist nichts, was man unbedingt erleben müsste oder eine bestimmte Anzahl an Sexkontakten pro Woche muss auch nicht sein." - Katja Lewina

Sex im Shutdown - Katjas aktuelle Kolumne auf jetzt.de

Dort erzählt sie zum Beispiel, wie es sich mit ihrer eigenen Lust so verhalten hat. In den ersten Wochen des Lockdowns hatte Katja so viel Druck, Stress und Sorgen dass ihre Libido komplett verschwunden war - nach ein paar Wochen kam die dann aber auch wieder:

"Ich glaub da hat mein Körper dann auch angefangen so volle Kanne mit der Krise umzugehen, indem er gesagt hat: so Orgasmen sind gut für's Immunsystem, die reduzieren Stress, also holen wir uns die jetzt." - Katja Lewina

Unser Sexleben sollten wir während der Corona-Krise nicht versuchen, zu verbessern.

"Wenn's irgendwie läuft: okay super, bleibt dabei! Und wenn's nicht läuft: Ich glaube das ist jetzt die beste Zeit dafür, dass es nicht laufen kann, einfach, weil wir so viel Stress und Druck und alles Mögliche haben." - Katja Lewina

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