Longlegs

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egoFM Trailer: Filmtipp

Von  Fabian Broicher
Satanismus und viel Okkult: In 'Longlegs' entfesselt Nicolas Cage als greiser Serienmörder den Teufel. egoFM Kinoredakteur Fabian weiß, ob sich diese Teufelsanbetung lohnt.

Wer hinter Longlegs steckt

Oz Perkins ist ein Mann, der den Gruselfilm im Blut hat. Schließlich spielte sein Vater Anthony einst die Hauptrolle in dem Spannungsstreifen schlechthin, Psycho von Alfred Hitchcock. Trotzdem konnte der letzte Film des Regisseurs nicht überzeugen: Gretel & Hänsel war eine vorhersagbare Horror-Variation des bekannten Märchens. Anders sein neuer Film Longlegs. Schon dank der sehr cleveren Trailer, die mehr andeuteten als erklärten, entstand ein Hype. Vor allem um die Titelrolle, über die viel im Internet spekuliert wurde. Ein Serienmörder, gespielt von Nicolas Cage, der Schauspieler, der einer Wundertüte gleicht. Bei ihm weiß man nie, was man bekommt.



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Worum es in Longlegs geht

Longlegs ist zuerst nur eine mysteriöse Präsenz, die über allem schwebt. Denn eigentlich geht es um die junge FBI-Agentin Lee Harker. Sie hat auf spektakuläre Weise, höchst intuitiv, einen Serienmörder überführt. Deswegen wird sie mit dem Longlegs-Fall betraut.

Seit 30 Jahren finden immer wieder brutalste Verbrechen statt: Familienväter schlachten ihre Frauen und Kinder ab. An jedem Tatort tauchen Briefe auf, in einer komplexen Geheimschrift verschlüsselt. Jeder einzelne wurde mit dem Wort Longlegs unterschrieben. Während Lee immer tiefer in die Ermittlungen eintaucht, entdeckt sie Schockierendes: Offenbar gibt es eine persönliche Verbindung zwischen ihr und dem Killer.

Der Trailer für Longlegs


So ist Longlegs

Longlegs ist alles in allem ein klassischer Mystery-Thriller geworden, Oz Perkins orientiert sich an den großen Klassikern des Genres. Das Schweigen der Lämmer und Sieben lassen grüßen. Dadurch wirkt der Film etwas zu formelhaft. Gerade bei der überfrachteten Geschichte. Es gibt Anspielungen auf häusliche Gewalt, auf Übernatürliches und Satanismus. Ein bunter okkulter Reigen des Nonsens. Vom genaueren Nachdenken sei hier besser abgeraten. Auf der anderen Seite gelingen Perkins und seinem Kameramann Andres Arochi düstere, präzise gestaltete Bilder mit Sogwirkung.

Und dann gibt es da natürlich noch Nicolas Cage in der Titelrolle

Er ist verborgen unter Schichten von Make-up, ein schneeweißes Mondgesicht, eine Fratze des Grauens. Natürlich gibt es Szenen, in denen der vermutlich größte Exzentriker Hollywoods all seine Facetten zeigen kann. Zum Glück werden seine Eskapaden des Overacting von einem zurückhaltend spielenden Ensemble eingefangen.

Vor allem die dezent, aber trotzdem bärenstark agierende Maika Monroe als Longlegs' Gegenspielerin Lee Harker überzeugt. Alles in allem überzeugt Longlegs also weniger durch die Story, sondern durch die beklemmende Atmosphäre. Ein Film zum Spüren, nicht zum Begreifen. Trotzdem verlässt man den Kinosaal etwas unbefriedigt. Als hätte man bei einem Satanskult darauf gehofft, dem Leibhaftigen zu begegnen – und es ist doch nur der Kumpel von Nebenan vorbeigekommen, um frisches Bier vorbeizubringen.

Für die Horror-Hoffnung des Kinojahres 2024 gibt's hier 7 von 10 Nicolas Cages.



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