#MeinGroessterFail

#MeinGroessterFail

Wir alle machen Fehler

Unter dem Hashtag #MeinGroessterFail veröffentlichten Journalist*innen ihren größten Faux-Pas. Wir haben auch mal ein bisschen gesammelt...


Davon weiß fast jede*r Journalist*in ein Lied zu singen

Oft reicht schon nur eine kleine Unachtsamkeit, ein kleine Verwechslung oder ein Wortverdreher aus und schon ist ein Artikel mehr oder weniger im Eimer. Rückblickend mögen solche Fehler sicherlich ganz lustig sein und sie sorgen für netten Partytratsch, doch zum Zeitpunkt des Geschehens rutschte sicherlich dem*der einen oder anderen das Herz in die Hose.

Im Moment posten viele Journalist*innen auf Twitter ihre größten und oftmals auch witzigsten Verfehlungen, die ihre Karriere verursachte. Auslöser dazu war eine leicht verunglückte Formulierung in der Dorstener Zeitung in einem Artikel über Computerchips. Wie so oft war der Spott im Netz mal wieder sehr groß, doch schnell zeigten die Presse-Kolleg*innen Solidarität und legten ebenfalls ihre Beichten ab.

Hier gibt es die schönsten Tweets dazu.

Unsere größten Fails


Julian (Musikchef)

Radical Face war bei uns im Interview zu Gast, irgendann Mitte Februar 2012. Dann sollte ich ihn zurück ins Atomic Café fahren, wo er abends ein Konzert spielte. Im Aufzug unterhielten wir uns gut, ich erzählte ihm, dass ich gerade die Hälfte meines Praktikums hinter mir hatte, ich darauf hoffe, hier länger bleiben zu können und, dass der Münchner Winter für einen Südstaatler sicher hart sein müsse. Kein peinliches Schweigen im Aufzug: Check. Noch eine 20 Minuten-Fahrt zum Atomic und ich hatte mein erstes Treffen mit einem Künstler unbeschadet beendet. Theoretisch. 

Wir stiegen ein, ich hatte mir schon wieder ein paar Smalltalk-Pläne zurechtgelegt. Top vorbereitet, richtig? Falsch. Ich hätte stattdessen mal lernen sollen, wie man bei einem BMW (unser Firmenwagen) den fucking Rückwärtsgang einlegt. Wir saßen nebeneinander, der Motor lief und der Praktikant, der eben noch davon geschwärmt hatte kriegt den Rückwärtsgang nicht rein. Ziehen, zerren, drücken. Hilft alles nix. Zu meiner Verteidigung: Ich bin noch nie (und seitdem auch nie wieder) BMW gefahren, es war dunkel und ich hab die Kennzeichnung auf dem Ganghebel nicht gesehen. Und ich dachte, wenn ich noch stärker dran rumfummle, bricht das verdammte Ding ab. Völlige Fehleinschätzung der Lage. Nach nicht weniger als fünf Minuten, tausenden „Fucks“ gefolgt von tausenden „Sorrys“ und einem Schweißverlust von schätzungsweise anderthalb Litern gab ich auf. Dann der Geistesblitz: „Would you mind to turn, while I push it out?“ Und so begab es sich, dass ich den Firmenwagen rückwärts aus der (sehr breiten) Parklücke schob, verschwitzt von Anstrengung und Scham, und Radical Face lenkend die Räder in die richtige Position brachte. 

Dass ich an der ersten Ampel falsch abgebogen bin und querstehend eine Einbahnstraße blockiert hab und nach weiteren drei Minuten endlich den Rückwärtsgang gefunden hab, soll an dieser Stelle nicht weiter erläutert werden, bitte. Während der Fahrt kratzte ich dann mit meinen genialen Smalltalk-Fähigkeiten die Kurve. „Soooo…, do you have a driving license? I bet your car is automatic…?“ Zum Abschied hat mir Radical Face übrigens gesagt, dass er hoffe, dass das klappt, mit dem länger da bleiben nach dem Internship. Hat geklappt.



Lola (Moderation)

Uiuiui, da gibts bei mir leider viel zu viele. Der Lieblingsfail meiner Kollegen war auf jeden Fall, als ich ein 60.000 Euro Fahrrad gecrasht habe (um ehrlich zu sein, von einem 60.000 Euro Ding erwarte ich auch etwas mehr, als bei einem Sturz kaputt zu gehen, aber ok).
 Viel Spaß damit.

Mein Fail vom letzten Jahr ist mir bis jetzt noch peinlich. Die Beatsteaks hatten sich für ein Interview angemeldet. Vor dem Termin gab's immer wieder neue Infos, wer denn jetzt von den Jungs kommt. Und irgendwie bin ich da dann ein klein wenig durcheinander gekommen. Wir haben ein ganz wundervolles Interview geführt. Thorsten und Peter haben auch ganz brav ohne Mukken und Murren meine Fragen beantwortet und dann sind sie nach meinem Interview noch schnell ins zweite Studio rüber, um noch was anderes aufzuzeichnen. Und ich der Zeit, ist es mir dann allmählich aufgefallen. Thorsten ist gar nicht dabei. Sondern Thomas. Ich hab ihn aber das ganze Interview über eiskalt mit Thorsten angequatscht. Mir wurde plötzlich ziemlich heiß, schwindelig, und auch etwas schlecht. Zuerst hab ich's mal meinen Kollegen aus der Musikredaktion gebeichtet. Die haben sich gar nicht mehr eingekriegt, aber ich wollte trotzdem weiterhin im Erdboden versinken. Und dann kam der Moment, als die beiden Jungs von den Beatsteaks das Studio verlassen haben. Der Moment der Wahrheit. Ich bin vor Thorsten/Thomas erstmal auf die Knie (um mich zu entschuldigen. Denkt nicht schon wieder so was versautes. tsts). Zum Glück sind die Beatsteaks einfach coole Säue, und haben mich auch erstmal mit verarscht. Thorsten/Thomas Kommentar dazu: "Naja, du warst dir ja so sicher mit Thorsten, da wollte ich dich auch nicht ausm Konzept bringen".



Elise (Moderation)

Ich hab Jonas, den Sänger von OK Kid nach ihrem Auftritt auf einem egoFM Fest in der Menge getroffen. Ich streckte die Hand aus – er war schon mit geöffneten Armen auf mich zu – ich dann Arme auf – er Hand raus – ein doofes hin und her – bis ich dann seine Hand nahm und ihm einen HANDKUSS (!!!) gegeben habe....... Jonas und ich sind sofort in unterschiedliche Richtungen auseinander gegangen – ich glaube der findet mich strange... ich mich ja auch.

Nächste Story on Air: Bei einem Stadt Land Club Spiel hatte ich zwei egos in unterschiedlichen Ländern am Apparat die sich aber zufälligerweise kannten – das erst auf Sendung checkten – genau wie ich und dann haben die erstmal locker flockig Neuigkeiten ausgetauscht und ich habs nicht geschafft dazwischenzugrätschen....hat ja nur acht Minuten gedauert – längster Break der Radiogeschichte – ich werde noch immer damit aufgezogen.

Auch sehr unangenehm: zu Hoffmann/ Kollmann-Zeiten hatte ich einen Hörer am Apparat mit einem Musikwunsch und ich war so darauf konzentriert, seinen Song zu suchen, dass ich nicht mitbekommen hab wo er wohnt und frage: "na, und was gibt’s bei dir in der Stadt Schönes was man sich ansehen und erleben kann?" -"äh.... also die meisten kommen wegen der KZ Gedenkstätte nach Dachau...." Betretene Stille.....



Sandra (Chefin vom Dienst / Moderatorin)

Ich kann mich an einen sehr vollgepackten Tag in der Redaktion erinnern, an dem ich mehrere Interviews geführt hatte. Nachdem ich gerade aus meinem letzten Interview für diesen Tag, einem englischsprachigen Telefoninterview mit Kurt Vile, aus dem Studio kam, klingelte auch schon der nächste Studiobesuch an der Tür. BRKN aus Berlin wollte zu Max ins Interview. Also ging ich zur Tür, begrüßte ihn inklusive Band und seinem Manager mit einem lässigen „Hey guys. Max ist going to be ready in a minute. Make yourself at home over here. What would you like to drink?"

Die Berliner Jungs standen etwas unschlüssig in der Tür bis BRKN, der vermutliche gerade überlegte, ob auch das ganze Interview auf Englisch sein würde, ein verunsichertes „Coffee, maybe?“ zurückstammelte. Ich war gerade am Kaffee machen, als mich eine Kollegin zur Seite nahm und leise fragte „Hey, warum redest du denn Englisch mit denen?“ „Ähm…gute Frage“ Ich war noch so in dem Telefoninterview drin, dass ich einfach weiter Englisch gesprochen habe. Ohne nachzudenken. Kurz danach habe ich BRKN mit einem "Sooo, bitteschön..." seinen Kaffee übergeben



Max (Moderation)

Bei den allerersten Sendungen sollte ich nur die Technik fahren, während mein lieber aber mittlerweile leider ehemaliger Kollege Dominik sich ums Gesprochene gekümmert hat. Wichtig: Es gibt einen Knopf, mit dem kannst du die Playlist nach dem Lied anhalten, der sogenannte Stop-Knopf (in Fachkreisen später auch „Stoppinger“ genannt). Als Dominik in den Break gehen wollte, hatte ich natürlich den Stoppinger vergessen und ihm zusätzlich noch ein Musikbett reingeballert. On Air hat das sicher ziemlich katastrophal geklungen. Allerdings muss das lustigste an Allem mein erschrockenes Gesicht gewesen sein.

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