Künstliche Intelligenz empfiehlt uns Musik und Filme zum Streamen und befüllt unsere Social Media Feeds. Aber wo im Alltag steckt noch künstliche Intelligenz drin?
Was genau ist eigentlich Künstliche Intelligenz?
Zuerst einmal bedeutet Künstliche Intelligenz, dass eine Maschine in der Lage ist, menschliche Fähigkeiten zu imitieren. Sie kann sich zum Beispiel aneignen, Dinge zu lernen, kreativ zu werden oder zu planen. Durch KI können Systeme die Umwelt ganz genau betrachten und dadurch dann eventuelle Probleme lösen oder Aufgaben meistern. Durch maschinelles Lernen schafft es eine KI außerdem, ihre vorherigen Aktionen zu analysieren und kann so ihr Handeln immer und immer wieder optimieren. Jakob Thumm forscht an der TU München daran, wie Roboter und Menschen sicher zusammen arbeiten können. Er sagt, dass KI immer präsenter in unserem Leben wird:"Schon jetzt hat fast jeder KI in seiner Hosentasche. Aber auch in der Robotik sehen wir KI schon jetzt im Einsatz, zum Beispiel im Staubsaugerroboter, in Drohnen […] Dieser Trend wird sich immer weiter fortsetzen, da KI ein unfassbares Potenzial an Möglichkeiten bietet. […] Ich sehe unsere größte Chance darin, in der Zukunft Menschenleben mit KI Robotern zu retten, zum Beispiel bei Bergungsarbeiten oder in der Pflege." – Jakob Thumm
Wo uns Künstliche Intelligenz bereits heute im Alltag hilft haben wir für dich einmal aufgelistet.
Künstliche Intelligenz übersetzt
Zum Beispiel mit dem Google-Übersetzer. Anfangs kamen da noch sehr wirre Übersetzungen heraus, die KI analysierte nämlich nur einzelne Teilstücke eines Satzes. Seit ein paar Jahren werden die Übersetzungen aber immer akkurater, mittlerweile basiert der Dienst auf maschinellem Lernen, analysiert erst einmal den kompletten Text, bevor er dann die Übersetzung in einer anderen Sprache ausspuckt. Ähnlich funktioniert die KI auch bei automatischen Untertiteln von YouTube Videos.Künstliche Intelligenz regelt die Finanzen
Und sorgt so für sichere Überweisungen. Sobald du dich in deinen Onlinebanking-Account einloggst, schaut die KI, ob auch wirklich du der*die Kontoinhaber*in bist oder gerade Betrug begehst. Wenn du dir neue Schuhe kaufst und die mit Karte bezahlen willst, bestätigt sie den Kauf oder lehnt ab – nicht unbedingt, weil zu wenig Geld auf deinem Konto liegt, sondern weil die KI vielleicht denkt, jemand anderes benutzt deine Kreditkarte. Durch all die Daten, die zur Verfügung stehen und durch die Analyse von Verhaltensmustern, kann eine KI sogar Finanzverbrechen schneller erkennen. PayPal investiert besonders viel in KI, denn jede Transaktion wird durch einen Machine Learning Algorithmus analysiert und schützt so die Nutzer*innen.Künstliche Intelligenz in der Landwirtschaft
Eine Künstliche Intelligenz, die dafür sorgt, dass unsere Lebensmittel gesünder werden? Auch das gibt es. Systeme erkennen, ob es dem angebauten Getreide oder Gemüse gut geht. Durch Wetterüberwachung wissen Landwirt*innen außerdem, wie sie möglichst große Ernteerträge erzielen. So wird auch die Landwirtschaft nachhaltiger, denn der Einsatz von Düngemitteln oder Wasser wird damit genau ausgerechnet. Viele landwirtschaftliche Betriebe nutzen KI außerdem, um ihre Nutztiere zu überwachen.Künstliche Intelligenz als Mediziner*innen
Gerade wegen des Fachkräftemangels in der Medizin wird ständig weiter daran geforscht, wie KI für Gesundheit sorgen kann. Mittlerweile gibt es ein Programm für Notrufe, welches verspricht, Herzstillstände durch einen sprachgesteuerten Assistenten schneller zu diagnostizieren. Außerdem erkennen KIs durch maschinelles Lernen Tumore und helfen bei der Arzneimittelentwicklung, etwa indem sie klinische Studien beschleunigen oder geeignete Patient*innen für die Medikamente finden. Seit der Corona-Pandemie kommt künstliche Intelligenz aber auch an Flughäfen zum Einsatz, etwa mit Wärmebildkameras, um die Körpertemperatur zu messen.Künstliche Intelligenz im Badezimmer
Eine Künstliche Intelligenz, die unsere Haare kämmt? Ja, mittlerweile gibt es sogar intelligente Haarbürsten. Sie messen zum Beispiel den Druck beim Bürsten und die Trockenheit der Haare und schauen, dass du nicht zu grob mit deiner Kopfhaut umgehst. Ähnlich wie die manch elektrische Zahnbürste, die bei zu hohem Druck aufhört zu putzen.Künstliche Intelligenz als Sicherheitsdienst
Künstliche Intelligenz sorgt für Sicherheit, ob im Internet oder auf der Straße. Sie kann durch die kontinuierliche Eingabe von Daten Muster erkennen und so zum Beispiel Cyberangriffe bemerken und bekämpfen. Und was Überwachung in der realen Welt angeht: Es gibt bereits Systeme, die die Kameraaufnahmen mit anderen Testpersonen vergleichen und so Verdächtige finden. Was in Ländern wie China oder Südkorea bereits Normalität ist, wird bei uns aber noch häufig von Datenschützer*innen kritisiert.Künstliche Intelligenz gegen Fake News
Durch die Auswertung von Inhalten aus sozialen Medien können bestimmte Anwendungen falsche Informationen aufspüren und erkennen, welche Quellen als zuverlässig gelten und welche nicht. Vielleicht hattest du so eine Warnung auch schon mal auf deinem Laptop oder Smartphone, als du auf einen Link klicken wolltest.Künstliche Intelligenz im Militär
Gut, wir geben zu, das Militär ist für wenige wirklich "Alltag". Aber auch hier wird bereits Künstliche Intelligenz eingesetzt. Zum Beispiel bei teilautonomen Drohnen, die mit Assistenzsystemen ausgestattet sind. Die Kritik an KI im Militär ist allerdings recht groß, viele Expert*innen befürchten, Konflikte könnten sich verselbstständigen. Trotzdem: Strategische und taktische Entscheidungen werden immer noch weitgehend von Menschen getroffen.Übrigens: Künstliche Intelligenz optimiert sich zwar immer wieder und lernt aus ihren Fehlern, allerdings ist sie noch lange nicht neutral und äußert sich manchmal sogar ziemlich problematisch.
Kaffeemaschine, Waschmaschine, Zahnbürste, Staubsauger: Wie viel KI steckt eigentlich in deinem Zuhause? Verrate es uns gerne an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder via WhatsApp-(Sprach-)Nachricht an die 089 360 550 460.
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