Was tust du, wenn du Fieber hast? Klar: Bettruhe, keine Anstrengung, viel trinken – und wenn‘s nicht besser wird ab zur Arztpraxis. Was, wenn du aber keine Möglichkeit hast, dich zu erholen und die Belastung immer mehr als weniger wird? So ähnlich geht’s unserer Erde gerade und es ist höchste Zeit, dass wir uns um ihre Gesundheit kümmern.
Patient Erde – Patient Mensch
Wir kommen gleich mal auf den Punkt: Unserer Erde geht es schlecht. Da gibt es leider nichts zu beschönigen, so gern wir das auch machen würden. Ihre Diagnose: Sie hat Fieber, ist stark verschmutzt und leidet am Verlust der Biodiversität, nur um mal die größten Probleme zu nennen.Unsere Erde ist krank und bräuchte eigentlich ein paar 100.000 Jahre strenge Bettruhe, um sich mal so richtig zu erholen.
Besonders die Klimakrise wird zum größten medizinischen Notfall des 21. Jahrhunderts. Dabei ist dieses Thema nicht nur das Problem unserer Erde, sondern auch von uns. Denn es ist ganz klar, dass die menschliche Gesundheit von einem gesunden Planeten abhängt. Ist der Planet krank, kann der Mensch nicht gesund sein. Und schon jetzt kann man auch Auswirkungen des Klimawandels auf unsere Gesundheit beobachten, wie zum Beispiel, dass wir höheren UV-Strahlen ausgesetzt sind oder die Luftverschmutzung drastisch zunimmt.
Im Grunde sollte also im Interesse jedes Menschen sein, die Erde und somit unser aller Lebensgrundlage zu schützen!
Wir haben auf der Erde natürliche Grenzen und in unserem Handeln müssen wir diese Grenzen berücksichtigen, um nicht die Gesundheit der Erde und unsere eigene Gesundheit zu gefährden.
#PlanetaryHealth
Die Idee, dass unsere Gesundheit und die Gesundheit unseres Planeten untrennbar verbunden sind, klingt für uns heute total klar. Tatsächlich hatte man im Gesundheitswesen ziemlich lange die Gesundheit des Menschen isoliert betrachtet – das heißt, ohne das Ökosystem miteinzubeziehen. Erst im Jahre 2014 wurde erstmals ein Aufruf in einem Medizin-Journal gestartet, der einem Umbau des öffentlichen Gesundheitswesens forderte. Diese Forderung blieb nicht ohne Folgen und schon ein Jahr später kam ein Konzept heraus, das die Grundlage für das Gesundheitssystem der Zukunft sein sollte: #PlanetaryHealth.Die Grundannahme bei #PlanetaryHealth ist, dass unser – also das menschliche – Wohlbefinden eine intakte Umwelt voraussetzt - quasi: Ein gesunder Geist in einem gesunden Körper – in einer gesunden Umgebung.
Das Konzept Planetary Health beschäftigt sich mit unterschiedlichen Lebensstil-Faktoren, die Grundlage für ein gesundes Leben sind – für den Menschen und den Planeten. Solche Faktoren sind zum Beispiel fleischarme/ fleischlose, überwiegend regionale Ernährung, Verminderung des CO2-Ausstoßes und mehr Bewegung, nicht-motorisiert, versteht sich.
Um dieses Konzept erfolgreich umzusetzen, müssen wir alle im Einzelnen das eigene Verhalten ändern und die Beziehung von Mensch und Planet neu denken.
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