Zur Abwechslung haben wir dir hier mal ein paar hoffnungsvolle und positive News aus dem letzten Halbjahr rund um die Themen Klima und Umweltschutz herausgepickt.
Gute Nachrichten statt Doomscrolling
In den letzten Jahren hat sich eine regelrechte "eco anxiety" (also eine Klimaangst) entwickelt. Auch Buzzwords wie "climate doom" (Klimauntergang) oder "environmental existential dread" (quasi eine umweltbedingte Existenzangst) machen immer wieder die Runde. Viele Menschen - vor allem junge Menschen - machen sich Sorgen um ihre Zukunft, die mit der Klimakatastrophe immer düsterer aussieht. Dabei verliert man schnell den Mut, fällt in ein immer tiefer werdendes schwarzes Loch (Stichwort Doomscrolling!) und fragt sich, ob es denn überhaupt noch eine Zukunft geben wird. Doch was man bei all den schlimmen Nachrichten, die einen herunterziehen, leicht aus dem Blick verliert, sind die positiven Dinge, die Menschen überall auf der Welt tun, um die Klimakatastrophe einzudämmen.Deswegen gibt es hier mal einen Überblick an positiven Umweltnachrichten:
Juli
- Sandbatterien: Die von finnischen Forscher*innen entwickelten neuen Batterien können grünen Strom (zum Beispiel aus Solaranlagen) sehr viel länger speichern.
- Mehr Ökostrom in Deutschland: Im Juli ist der Anteil des Ökostroms im Deutschland auf fast die Hälfte gestiegen (fast 49 Prozent).
- Elektroschrott richtig entsorgen: Ab 1. Juli können Verbraucher*innen kleine Elektrogeräte auch im Supermarkt entsorgen. Nach der Abgabe müssen die alten Elektrogeräte ordnungsgemäß entsorgt werden.
- Schutz der Wälder: Die Bundesregierung hat 900 Millionen Euro für Wälder freigegeben. Damit sollen die Wälder in Deutschland für den Klimawandel gewappnet werden.
- Plastikverbot: Indien verbietet mehrere Einwegplastikprodukte wie zum Beispiel Einwegplastiktüten, Plastikbecher, Strohhalme und Eisstiele.
Juni
- Die fantastische Riesenschildkröte lebt: Über ein Jahrhundert wurde die Chelonoidis phantasticus (so der lateinische Name der Schildkrötenart) nicht gesichtet und man nahm bisher an, sie sei ausgestorben. Dieses Jahr wurde aber ein Bericht veröffentlicht, dass eine weibliche Schildkröte der ausgestorbenen Art bereits 2019 entdeckt wurde.
- Ziele: Finnland hat sich vorgenommen, bis 2040 CO2-negativ zu werden.
- Pannendienst: Nach einem erfolgreichen Pilotprojekt bietet der ADAC ab Juni eine bundesweite Pannenhilfe für Radfahrer*innen an. Der Dienst ist für ADAC-Mitglieder kostenlos.
- Erneuerbare Energie: Forscher*innen aus Freiburg entwickeln die bisher stärkste Solarzelle der Welt mit einem Wirkungsgrad von 47,6 Prozent.
- Lebensmittel retten: Spanien beschließt ein neues Gesetz, nach dem es ab 2023 verboten ist, Lebensmittel zu verschwenden. Das Gesetz soll für alle Unternehmen der Produktions- und Vertriebskette gelten.
- Mehr Umweltschutz: Die EU-Kommission beschließt ein neues Umweltprogramm, dessen Ziel es u.a. ist, die Verwendung von Pestiziden bis 2030 zu halbieren.
Mai
- Mit der "European Solar initiative" könnten bis 2025 alle öffentlichen Gebäude mit Solarpanels ausgestattet sein.
- Besserer Dünger: Forschende fanden heraus, dass menschlicher Urin tatsächlich ein bessere und vielversprechende umweltfreundliche Düngeralternative zu chemischen Düngern darstellen könnte.
- Sichere Straßenüberquerung: Los Angeles beginnt mit dem Bau der größten Wildtierbrücke der Welt. So sollen zum Beispiel Berglöwen aus der in der Gegend vorm Aussterben geschützt werden.
- Grünes Schiff: Mit dem "Yara Birkeland" ist in Norwegen das erste Elektro-Containerschiff ausgelaufen. Bei dem Testbetrieb fährt das Schiff ohne Besatzung an Board und klimaneutral.
- Schutz für Koalas: Australien kündigt an, bis 2050 die Koalapopulation zu verdoppeln. Dafür soll das aktuelle Schutzgebiet um 2.000 Hektar erweitert werden.
- Weniger Plastikmüll: In Paris kann man nun in über 500 Geschäften kostenlos die Wasserflasche auffüllen. Ziel der Aktion ist es, Plastikmüll zu reduzieren. Die teilnehmenden Shops kann man mit einer eigenen App finden.
April
- Lottogewinn für die Umwelt: Ein Mann hat den EuroMillions Jackpot geknackt und 200 Millionen Euro gewonnen. Der Gewinner, der anonym bleiben möchte, will den gesamten Gewinn nutzen, um eine Umweltorganisation zu gründen, den Wald zu schützen und sich für mehr Biodiversität einzusetzen.
- European Green Deal: Die EU-Kommission will neue Vorschriften für fast alle Produkte durchsetzen, um den ökologischen Fußabdruck der EU zu reduzieren und nachhaltige Produkte zur Norm zu machen.
- "Vom Feld in den Fanshop": Mit dieser Initiative setzen sich sieben deutsche Fußballvereine für nachhaltig produzierte Fantextilien ein.
- Schutz für Lagune: Die Salzwasserlagune Mar Menor (Kleineres Meer) in Spanien bekommt als erstes Ökosystem Europas eigene Rechte. Die Lagune war bis dahin insbesondere durch intensive Landwirtschaft belastet.
- Korallenschutz: Die Meeresbiologin Raquel Peixoto hat das erste Medikament für Korallen entwickelt, die diese wieder gesund und widerstandsfähiger machen könnte.
März
- Rechte für die Natur: Panama hat ein neues Gesetz auf den Weg gebracht, das der Natur einräumt, zu existieren. Dazu zählt zum Beispiel, dass sich Panama ab 2023 verpflichtet, dieses Recht auch bei anderen Entscheidungen und Gesetzen zu beachten und die Rechte der Natur auch bei seiner Außenpolitik zu fördern.
- Der drittreichste Mensch Australien kündigte an, drei von Australiens Kohlekraftwerke aufzukaufen - um sie dann stillzulegen. Das leitende Versorgungsunternehmen lehnt eine Übernahme aber aktuell noch ab.
- Globales Abkommen gegen Plastikmüll: 193 Staaten haben sich auf ein verpflichtendes Abkommen zur Eindämmung unseres Plastikmülls geeinigt, das 2024 in Kraft treten soll.
- Daten des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie zeigen, dass Schadstoffbelastung der Nordsee in den letzten vier Jahrzehnten gesunken ist.
Februar
- Island Stoppt den Walfang: Ab 2024 dürfen hier keine Wale mehr gefangen werden.
- Umweltschutz in der Verfassung: Italien hat das Thema Umweltschutz mit in die Verfassung aufgenommen. Demnach muss der Staat sowohl ökologische Vielfalt als auch Artenvielfalt im Land schützen.
Januar
- Galápagos-Inseln: Das Meeresschutzgebiet wurde um 60.000 Quadratkilometer erweitert.
- Verblichene Korallenriffe können noch Nährstoffe aufnehmen: Bisher wurde angenommen, dass verblichene Korallen bereits komplett abgestorben und nicht mehr lebensfähig sind. Forscher*innen fanden jedoch heraus, dass viele der bereits verblichene Korallen durchaus noch Mikronährstoffe aufnehmen können, was die Hoffnung weckt, den enormen Schaden in einigen Küstenregionen möglicherweise wieder rückgängig machen zu können.
- Tequila-Kärpfling vom Aussterben bewahrt: Ein kleiner mexikanischer Fisch ist dank Naturschutzzentren nicht komplett von unserer Erde verschwunden und die Population beginnt wieder zu wachsen.
- Wissenschaftler*innen haben errechnet, dass wir die Zeit, bis wir das 1,5-Grad-Ziel erreichen müssen, um 1,5 Jahre verlängern könnten, würden wir Meetings und Konferenzen in Zukunft wie in der Pandemie vermehrt digital durchführen.
- Im Antarktisches Weddellmeer haben Wissenschaftler*innen 60 Millionen Eisfischnester entdeckt - und damit auch das größte Fischbrutgebiet der Welt.
- Veganuary: Im Januar 2022 haben sich in Deutschland mehr als 200 Unternehmen beteiligt - ein neuer Rekord.
- Seit dem ersten Januar 2022 gibt es bei der Deutschen Bahn nun auch Hafermilch.
- Weniger Feinstaub: Durch das Verkaufsverbot von Feuerwerk ist die Belastung durch Feinstaub zu Silvester enorm gesunken. Die Feinstaubbelastung lag in München zum Beispiel 94 Prozent niedriger, als im Jahr zuvor.
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