Queer Black History: Diese Personen solltest du kennen

Queer Black History: Diese Personen solltest du kennen

10 Schwarze Personen, die queere Geschichte geschrieben haben

Schwarze Aktivist*innen haben eine große Rolle in der der LGBTQIA+ Geschichte gespielt. Wir stellen dir zehn wichtige Persönlichkeiten vor.

Bei queeren BPoC denken wir heute vor allem an RuPaul, Frank Ocean, Karamo Brown oder Laverne Cox. Aber Schwarze und queere Geschichte war schon in der Vergangenheit immer wieder miteinander verflochten und einige BPoC waren Pionier*innen im Kampf für die Gleichberechtigung und Sichtbarkeit der LGBTQIA+ Community. Zum Beispiel diese zehn Persönlichkeiten:

Bayard Rustin (1912-1987)

Rustin war Bürgerrechtsaktivist und wurde vor allem als Berater von Martin Luther King Jr. und Organisator des Marschs auf Washington 1963 bekannt. Er lebte offen schwul, was allerdings zu viel Kritik führte und Grund dafür war, dass er hauptsächlich hinter den Kulissen tätig sein konnte.

In den 1980er Jahren begann er sich für LGBTQIA+ Rechte einzusetzen, wurde Anwalt für LGBTQIA+ Fälle und sprach auf Veranstaltungen als Aktivist und Unterstützer der Menschenrechte. Er hat sich für die Schwulenrechtsgesetze des Staates New York eingesetzt und sagte 1986 in einer Rede:

"Today, blacks are no longer the litmus paper or the barometer of social change. Blacks are in every segment of society and there are laws that help to protect them from racial discrimination. The new "n*****s" are gays... It is in this sense that gay people are the new barometer for social change... The question of social change should be framed with the most vulnerable group in mind: gay people." - Bayard Rustin

2013 wurde ihm für seinen Aktivismus von Präsident Barack Obama die Presidential Medal of Freedom verliehen, die höchste zivile Auszeichnung der USA. 



Stormé DeLarverie (1920-2014)

Stormé DeLarverie (Stormy) war Künstler und LGBTQIA+ Aktivist. In den 50ern und 60ern wurde er als Dragking bekannt und es heißt, dass seine Festnahme in der Nacht des 28. Juni 1969 - und vor allem seine Reaktion darauf - einer der Hauptauslöser für den Aufstand in Stonewall war. Das ist allerdings nicht bestätigt. Sicher ist aber, dass er sich seit Stonewall vermehrt für die Rechte der LGBTQIA+ Community einsetzte und mit regelmäßigen Rundgängen im Greenwich Village queere Personen, vor allem lesbischen Frauen, beschützte.

Zu Lebzeiten wurde er deswegen auch als "guardian of lesbians in the Village" und "Rosa Parks der US-amerikanischen LGBTQ+ Gemeinschaft" bezeichnet.


Stonewall: In der Nacht zum 28. Juni 1969 gingen in New York gewalttätige Konflikte zwischen Homo- und Transsexuellen auf der einen und Polizeibeamt*innen auf der anderen Seite in die Geschichte ein. Zum ersten Mal widersetzte sich eine größere Gruppe der LGBTQIA+ Community den Verhaftungen, weswegen die Unruhen von Stonewall auch als Wendepunkt im Kampf für Gleichberechtigung und Anerkennung der Community einging. 


James Baldwin (1924-1987)

James Baldwin war einer der bedeutendsten US-amerikanischen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. Er schrieb vor allem über die Themen Rassismus, Sexualität und Identitätsfindung und setzte sich mit dem sozialen und psychischen Druck auseinander, mit dem Schwarze und homosexuelle Menschen kämpf(t)en - und das lange bevor die soziale, kulturelle und politische Gleichstellung der LGBTQIA+ Community erkämpft wurde. 

  • Queer Black History: James Baldwin
  • ueer Black History: Marsha P. Johnson
  • Queer Black History: Storme DeLarverie
  • Queer Black History: Bayard Rustin
  • Queer Black History: Willi Ninja

Audre Lorde  (1934-1992)

Die Schriftstellerin und Aktivistin hat sich selbst als "black, lesbian, feminist, mother, poet, warrior" bezeichnet. Sie leistete nachhaltige Beiträge in den Bereichen feministische Theorie, Critical Race Studies und Queer Theorie.

"I write for those women who do not speak, for those who do not have a voice because they were so terrified, because we are taught to respect fear more than ourselves. We've been taught that silence would save us, but it won't" - Audre Lorde



Miss Major Griffin-Gracy (1940)

Miss Major steht an der Spitze im Kampf für trans Rechte. 2005 trat sie dem Trans Gender Variant and Intersex Justice Project (TGIJP) bei (erst als Personalerin, später als Geschäftsführerin), um sich für inhaftierte trans Frauen einzusetzen. Sie hat sich ihr Leben lang für die Rechte der LGBTQIA+ Community eingesetzt und war eine der Stonewall-Anführerinnen. 



Ernestine Eckstein (1941-1992)

Ernestine Eckstein war vor Stonewall oft die einzige Schwarze Frau, die bei Protesten für LGBTQIA+ Rechte teilgenommen hat. Sie war Leiterin der New Yorker Daughters of Bilitis, der ersten bürgerlichen und politischen Menschenrechtsorganisation für Lesben in den USA. Außerdem war sie aktiv in der Schwarzen feministischen Bewegung der 1970er Jahre und engagierte sich in der Organisation Black Women Organized for ActionFür sie waren der Bürgerrechtskampf und der Kampf für LGBTQIA+ Rechte untrennbar miteinander verbunden.

"I think any movement needs a certain number of courageous martyrs. There's no getting around it. That's really the only thing that can be done, you have to come out and be strong enough to accept whatever consequences come." - Ernestine Eckstein



Marsha P. Johnson (1945-1992)

Marsha P. Johnson war Aktivistin für trans Rechte und eine der zentralsten Figuren von Stonewall. Zusammen mit der trans Aktivistin Sylvia Rivera half Johnson bei der Gründung von Street Transgender Action Revolutionaries (STAR), einer radikalen politischen Organisation, die obdachlosen queeren Jugendlichen und Sexarbeiterinnen in Manhattan unterstütze und ihnen Wohnraum zur Verfügung stellte. 

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Ron Oden (1950)

Oden wurde 2003 zum Bürgermeister von Palm Springs, Kalifornien gewählt und wurde damit der erste offen schwule afroamerikanische Bürgermeister einer amerikanischen Stadt. Im Dezember 2017 hat der Stadtrat von Palm Springs übrigens nochmal Geschichte geschrieben: Damals wurde er Amerikas erster reiner LGBTQIA+ Stadtrat.



Andrea Jenkins (1961)

2017 wurde Jenkins als erste offen Schwarze Transfrau in ein öffentliches Amt der USA gewählt. Seit Januar 2018 ist sie im Stadtrat von Minneapolis tätig und ist die Vizepräsidentin des Stadtrates. 



Willi Ninja (1961-2006)

Der Tänzer und Choreograph war eine der wichtigsten Personen der New Yorker Dragqueen-Szene. Ninja war Mitglied der homosexuellen Szene in Harlem und prägte bereits in den frühen 1980er Jahren den Vogueing-Tanzstil. 1990 trat er dann auch in Madonnas Hit "Vogue", in dem sie eben diesen Tanzstil aufgriff, und Ninja wurde als "Grandfather of Vogue" bekannt. 



In der Geschichtsschreibung wurde der Einfluss von BPoC oft ignoriert

Umso wichtiger ist es, dass die Beiträge der Schwarzen Gemeinschaft in allen sozialen Bewegungen - zum Beispiel der queeren Community - heute anerkannt und erzählt werden.

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