Sophie Aschenbrenner ist Redakteurin bei jetzt.de und betreut gemeinsam mit Kolleg*innen den Podcast "Querfragen".
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05.07.2020
"Der Podcast mit dem Gendersternchen"
Im Gespräch mit Sophie Aschenbrenner von jetzt.de
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Sophie Aschenbrenner über den Podcast "Querfragen"Das komplette Interview zum Nachhören
Aus einem alten Format entstanden
Der Querfragen Podcast entstand aus dem jetzt-Format "Jungs-Mädchen-Frage". Ganze 15 Jahre lang gab es das Format auf der Webseite, erst nur schriftlich, dann auch als Podcast."Wir haben uns dann aber irgendwann entschieden, den aufbrechen zu wollen. Weil wir erstens gemerkt haben, dass wir nicht nur Hetero-Männer und Hetero-Frauen ansprechen wollen, sondern auch homosexuelle Menschen und queere Menschen aller Art miteinbeziehen wollen."
Für den Podcast laden sich die Redakteur*innen seitdem wechselnde Interviewpartner*innen ein, um über bestimmte Themen zu quatschen.
Der Podcast ist für alle geeignet
Wegen des Namens könnte man denken, der Podcast spreche nur queere Menschen an. Im Gegenteil: Querfragen ist für alle geeignet, betont Sophie:"Erstens, weil das Thema, finde ich, ja auch für alle Menschen sehr spannend ist [...]. Und zweitens sprechen wir auch weiterhin über Hetero-Fragen."
- zum Beispiel über das Tabuthema Masturbation bei Frauen oder über die Angst von jungen Männern, "alte weiße Männer" zu werden.
Sophie selbst definiert sich nicht als queer. Als Journalistin ist es ihr aber besonders wichtig, diese Geschichten zu erzählen:
"Ich finde es ist wichtig, dass wir Medien alle Menschen miteinbeziehen und alle Menschen ansprechen. Und deswegen ist mir das super wichtig, dass man (...) an Menschen denkt, die sonst vielleicht nicht so stattfinden in der alltäglichen Berichterstattung."
"Das hat mich total beeindruckt"
Sophie erzählt uns zwei Geschichten aus dem Podcast, die ihr besonders im Gedächtnis geblieben sind."Wir haben einmal einen Podcast gemacht, bei dem wir mit einer lesbischen Frau über Familienplanung gesprochen haben und darüber, wie unfassbar schwierig das ist für homosexuelle Menschen, eine normale Familie haben zu dürfen - eine, die auch auf dem Papier eine Familie ist."
Probleme, mit denen die meisten Hetero-Menschen gar nicht konfrontiert werden. Wir haben schonmal mit Betroffenen über das Thema "Regenbogenfamilien" gesprochen.
Ein anderes Mal hat sich Sophie mit einem Transmann und einer nonbinären Person über gendergerechte Sprache unterhalten. Also zum Beispiel darüber, ob das Gendersternchen * einen Unterschied macht:
"Viele Leute wehren sich ja wahnsinnig gegen gendersensible Sprache, weil sie das unfassbar anstrengend und unnötig finden. Mit Betroffenen zu sprechen, hat mir einfach gezeigt, dass es halt krass wichtig ist."
Zum Beispiel freuten sich Sophies Gesprächpartner*innen sehr darüber, dass an einer Uni im Vorlesungsverzeichnis gegendert wird.
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