Rebellion hat viele Gesichter

Rebellion hat viele Gesichter

Die größten Proteste unserer Zeit

Rebellion kann ganz unterschiedlich aussehen und Fridays for Future und Black Lives Matter sind nur zwei Beispiele für aktuelle Bewegungen. Wir stellen dir drei der größten Proteste unserer Zeit vor, von denen du vielleicht noch nicht so viel gehört hast.

Rebellion hat zwar ganz viele verschiedene Gesichter, aber immer ein gemeinsames Ziel: den Status quo zum Besseren zu verändern. Wie das aussehen kann, zeigen diese drei Beispiele.
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Proteste in Afrika


100.000 Afrikaner*innen stehen auf für mehr Bildung, Arbeitsplätze und das Recht auf Mitbestimmung. Das ist eine große Neuentwicklung für den gesamten Kontinent. 1977 beschrieb der nigerianische Musiker und politische Aktivist Fela Kuti - der als Begründer des Afrobeat gilt - die Situation noch ganz anders.

In seinem Song "Shuffering and Shmiling" singt er darüber, dass sein Kontinent größtenteils leidet, lächelt und eben auf offenen Widerstand verzichtet:

 
 
Wieso sich das jetzt ändert, hat verschiedene Gründe:

Durch die Digitalisierung wird sichtbar, was weltweit passiert und was möglich ist. Außerdem wachsen die Städte in Afrika rasant an und damit auch die Mittelschicht - und diese hat das Selbstbewusstsein, auf die Straße zu gehen und andere Menschen ebenfalls zu motivieren, sich stark und laut zu machen.

Das hat zur Folge, dass die Zahl an friedlichen Protesten in Afrika stärker angestiegen ist, wie sonst in keiner anderen Gegend auf der Welt. Laut einer amerikanischen Forschungseinrichtung waren es 2019 über 9.000 Proteste - das sind 20 Mal mehr als noch vor zehn Jahren.

Der Künstler AI Weiwei


Manchmal bündelt sich die Rebellion eines ganzes Landes aber auch in einer Person: Zum Beispiel bei dem chinesischen Künstler Ai Weiwei. Er ist bekannt für seine politischen und systemkritischen Aktionen. Der Menschenrechtler und Dissident wurde während der Proteste in China 2011 wegen nicht näher benannter Wirtschaftsverbrechen am Flughafen von Peking festgenommen und inhaftiert. Es folgten 81 Tage in Gefangenschaft, die er in seinem Kunstwerk S.A.C.R.E.D. verarbeitet.

 
Das Kunstwerk zeigt sechs Blöcke, in die man hineinschauen kann und Teile seiner Gefangenschaft sieht. 

Nach seiner Haftentlassung durfte er Peking ein Jahr lang nicht verlassen und nicht mit Journalist*innen reden. Bis 2019 lebte er in Berlin und heute in Cambridge.

Boyan Slat 


Rebellion kann auch ganz unbemerkt stattfinden, wie der Niederländer Boyan Slat beweist. Der inzwischen 25-Jährige war 2011 in Griechenland tauchen und war nachhaltig schockiert: Unter Wasser sah er mehr Plastikmüll als Fische. 

Seitdem beschäftigt er sich mit dem Müllproblem unserer Ozeane. Allerdings liegt der Schwerpunkt allgemein mehr auf der Prävention und nicht auf großen Aufräumaktionen, die sehr aufwendig und kostspielig sind und nur einen kleinen Teil des Mülls erreichen.

Aber der junge Niederländer hat eine Idee, wie der Müll aus den Ozeanen gefischt werden kann. Er hat ein passives System entwickelt, dass den im Meer treibenden Plastikmüll auffängt und wurde für diese Idee sogar mit dem Preis Best Technical Design der Technischen Universität Delft ausgezeichnet und gründete The Ocean Cleanup.


So sollen 80 Prozent unseres Plastikmülls aus den Meeren gefischt werden und vor allem die Mikroplastikartikel, die bei dem Zersetzungsprozess entstehen. 


Aber eine Revolution braucht natürlich nicht immer den großen Protest - auch wenn sich viele Menschen zusammentun und in ihrem Alltag kleine Dinge ändern, kann viel passieren.

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