Eine Rebellion ist oft ein Aufstand gegen eine etablierte Sicht. Diese Musiker*innen stehen genau dafür.
Aufstand in der Musiklandschaft
Es ist schön zu sehen, wenn Musiker*innen und Bands ihre Bekanntheit oder Kunst als Sprachrohr dafür nutzen, auf Missstände in der Gesellschaft aufmerksam zu machen - egal in welcher Form sich diese äußern.
Punk Ain't Dead
Rebellion im Punk in den letzten Jahren
Die "Riot Grrrl"-Bewegung und Pussy Riot
Punk ist ja an sich schon ein Genre, dass durch Rebellion und Auflehnung gekennzeichnet ist. Und dann gab es sogar innerhalb des Genres eine Bewegung, die sich gegen die männliche Dominanz wehrte und für Gleichberechtigung von Frauen im Punk kämpfte - Riot Grrrl. Die Bewegung entstand Anfang der 90er, wichtige Musikerinnen waren zum Beispiel die Bands Bikini Kill und Bratmobile.
Mit der russischen Musikerinnen-Kollektiv Pussy Riot bekam die Bewegung 2011 einen neuen Anstrich. Sie üben Kritik an der russischen Regierung und setzen sich unter anderem für die Rechte von Frauen und der LGBTQ-Community ein. Bei ihren Auftritten tragen sie bunte Sturmmaskern. Erst vor kurzem veröffentlichten sie den Song "1312", um gegen Polizeigewalt zu protestieren und Forderungen zu stellen.
Billie Eilish gegen Bodyshaming
Billie Eilish kämpft gegen die Erwartungshaltung, was Frauen für Klamotten zu tragen haben. Sie ist dafür bekannt, weite Sachen zu tragen. Vor kurzem veröffentlichte sie dann auf YouTube den Kurzfilm "Not My Responsibility", in dem sie sich Hoodie und Shirt auszieht - und damit verdeutlicht, wie es sich anfühlt, ständig wegen seinem Aussehen beurteilt zu werden.
"If I wear what is comfortable, I am not a woman. If I shed the layers, I'm a slut." - Billie Eilish
Viele Musiker*innen spielten bereits mit ihrem Aussehen und brachen eingeschränkte Sichtweisen von klassischen Geschlechterrollen. Über David Bowie, der in den 70er Jahren mit seinem androgynen Auftreten provozierte, bis zu Kurt Cobain und Matt Shultz, Frontmann von Cage the Elephant, die Auftritte in Frauenkleidern spielten. Nirvana waren schon früh Vertreter des Feminismus.
Dann gibt es Musiker*innen wie Dorian Electra, die mit ihrer experimentellen Musik zum Beispiel die klassischen Männlichkeitsideale parodiert, wie im Song "Career Boy". Dorian selbst hat eine nichtbinäre Geschlechtsidentität, dass heißt die Person ist weder ausschließlich weiblich noch männlich.
Kendrick Lamar gegen Rassismus
Rapper Kendrick Lamar ist die Stimme einer Generation im Kampf gegen Rassismus. Im Song "The Blacker the Berry" von seinem Meisterwerk To Pimp a Butterfly thematisiert er den Hass gegen PoC in einem weißen Amerika. In letzter Zeit wurden viele Songs zu dem Thema veröffentlicht, angeregt durch die "Black Lives Matter"-Bewegung.Mehr dazu findest du hier.
Radiohead gegen die Musikindustrie
2007 erschien das siebte Studioalbum In Rainbows von Radiohead. Die Besonderheit: Das Album konnte Wochen vor dem offiziellen Release für eine begrenzte Zeit kostenlos (nach dem Prinzip "Zahl, was du willst") auf der Website der Band heruntergeladen werden. In einer Zeit vor Streaming-Plattformen, in der illegale Musik-Downloads ein großes Problem war, war das Ganze eine kleine Kontroverse. Radiohead waren unzufrieden mit dem gewinnorientierten Kurs der EMI, über das ihr letztes Album erschienen war, und entschieden sich deshalb für dieses Experiment.
Björk kämpft für Tibet
Bei einem Auftritt in Shanghai 2008 sang die exzentrische Isländerin ihren Song "Declare Independence". Ursprünglich war das Lied den Färöer-Inseln und Grönland gewidmet, die noch zum Königreich Dänemark gehören. Bei ihrem Auftritt in China änderte sie einen Textabschnitt und forderte so die Unabhängigkeit von Tibet.
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