Reparieren als Schulfach

Reparieren als Schulfach

Lehrer Walter Kraus im Interview

Diese Schüler*innen machen es vor: Reparieren statt wegschmeißen!

Die Schule ist ja bekanntlich da, um für's Leben zu lernen. Bei manchen Dingen haben wir allerdings so unsere Zweifel, ob wir sie im Leben wirklich nochmal gebrauchen können.

Die Schüler*innen der Rudolf-Steiner-Schule München-Schwabing haben ein Fach, in dem sie wirklich nützliche Skills für den späteren Alltag mitnehmen: Sie reparieren alle möglichen Haushaltsgeräte, die in der Schulwerkstatt abgegeben werden.


Das neue Schulfach war sofort beliebt 

"Reparieren macht Schule" heißt das Konzept, das Elektrogeräten ein neues Leben gibt, anstatt sie zu entsorgen. Ein Konzept, das der Wegwerfgesellschaft den Kampf ansagen soll. Walter Kraus ist Lehrer an der Rudolf-Steiner-Schule und bietet in der schuleigenen Werkstatt Reparieren als Unterrichtsfach an. Seine Schüler*innen waren sofort begeistert:
"Ich habe das als Wahlpflichtfach angeboten. Das heißt, die Schüler hatten die Möglichkeit, das Fach zu wählen. Der Kurs hatte zwölf Arbeitsplätze zur Verfügung und 26 Schüler wollten den Kurs belegen, also wurde das sehr gut aufgenommen." - Walter Kraus
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    Lehrer Walter Kraus im Interview

Nicht nur bei den Schüler*innen kommt die Idee gut an

Auch bei den den Kund*innen ist die Reparaturwerkstatt der Renner. Zunächst war sie nur für die Eltern geöffnet, wegen der großen Nachfrage war es aber bald schon auch für Außenstehende möglich, Geräte vorbeizubringen.

Die Reparaturdienste wurden so stark nachgefragt, dass die Werkstatt schnell ausgelastet war.


Kein Wunder, denn es werden alle möglichen Haushaltsgeräte dort repariert:

"Wir haben genau so viele Toaster und Kaffeemaschinen wie elektrische Zahnbürsten und Staubsauger. Man kann also nicht sagen, dass ein Gerät mehr oder weniger kaputt geht, das ist ziemlich gleich verteilt." - Walter Kraus

Die Reparatur ist kostenlos, Ersatzteile müssen bezahlt werden 


Das ist mit ziemlich viel Aufwand verbunden, macht den Schüler*innen aber auch sehr viel Spaß. Geld dürfen sie nicht annehmen, dafür aber Kekse oder Spenden für das Projekt. Die Reparatur selbst kostet nur Geld, wenn Ersatzteile angeschafft werden müssen. Falls es mal keine gibt oder die Teile zu teuer sind, werden sie mit dem hauseigenen 3D-Drucker nachgebaut.

Die Werkstatt hat für die Zukunft noch mehr Ideen. Nach der Werkstatt für Elektrogeräte gibt es schon Pläne für eine Holzreparaturwerkstatt und eine Upcyclingwerkstatt für Kleidung. Der Kampf gegen die Wegwerfgesellschaft hört also nicht bei den Elektrogeräten auf.


Wir finden: Ziemlich coole Ergänzungen für den Lehrplan! Was meinst du? Erzähl's uns an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder per Whatsapp 089 / 360 550 460.

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